Im Landkreis Konstanz steigen die Corona-Zahlen wieder
Ausbrüche am Arbeitsplatz

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Landkreis Konstanz. Der Abwärtstrend der Corona-Zahlen im Landkreis scheint vorerst beendet. Seit vor kurzem ein Ausbruch des Virus bei der Stockacher Firma Rival gemeldet wurde, gehen die Zahlen wieder nach oben. Inzwischen tauchten Fälle in zwei Singener Einrichtungen der Caritas sowie zuletzt beim Radolfzeller Lebensmittelproduzenten Hügli auf. Dort wurde eine Massentestung von 271 Mitarbeitenden vorgenommen. Bislang liegen 64 positive Testergebnisse vor, informierte das Landratsamt. In sechs der Fälle handelt es sich um die britische Variante des Virus.

127 Fälle mit Mutation

Insgesamt gibt es im Landkreis derzeit 317 Personen, die aktuell positiv getestet wurden. Bei 124 davon handelt es sich um die britische Variante des Virus, bei drei wurde die südafrikanische Mutation nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 78,9. Das hängt allerdings auch mit den vermehrten Testungen in den betroffenen Unternehmen zusammen. „Wer viel testet, findet viel. Aber das ist gut, denn so bleiben möglichst wenige Fälle unentdeckt”, sagte Landrat Zeno Danner. Aktuell falle auf, dass es viele Fälle gibt, die sich am Arbeitsplatz ausbreiten. Deshalb appellierte der Landrat am Dienstag in der wöchentlichen Online-Pressekonferenz an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, genau auf die Einhaltung der Hygienekonzepte zu achten. „Wir haben zudem Hinweise bekommen, dass Personen, die als Kontaktperson zu einer infizierten Person eingestuft sind, gezwungen wurden, zur Arbeit zu kommen. So etwas darf nicht passieren und diesbezüglich wird es auch Kontrollen durch die Gewerbeaufsicht geben”, kündigte Danner an.

Nachdem in Singen zwei Mehrfamilienhäuser aufgrund eines Viruseintrags vorsorglich komplett unter Quarantäne gestellt worden waren (das Wochenblatt berichtete), konnte der Landrat am Dienstag zumindest eine Teilentwarnung geben. In einem der beiden Häuser sei das Infektionsgeschehen stärker gewesen, im anderen habe sich das Virus nicht sehr stark verbreitet, weshalb für Letzteres die strengen Maßnahmen wieder gelockert werden konnten.

Die Lage in den Kliniken

„Wir erleben aktuell, dass die Fälle in den Krankenhäusern nicht weiter sinken. Die Zahlen sind stabil mit einer leichten Tendenz nach oben”, erklärte Prof. Frank Hinder, der ärztliche Direktor, des Singener Klinikums. Insgesamt 22 positiv getestete Personen werden aktuell in den Kliniken des Landkreises behandelt. Wie Hinders Konstanzer Kollege Prof. Marcus Schuchmann betonte, sei man in den Kliniken weiterhin in „Habachtstellung”, um vorbereitet zu sein, falls die Zahlen aufgrund der Ausbreitung von Virusmutationen in den Krankenhäusern wieder ansteigen. Dazu kommt bei beiden Klinikchefs die Hoffnung darauf, dass jetzt möglichst schnell möglichst viel Klinikpersonal geimpft werden kann. Hierzu steht der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zur Verfügung, von dem aktuell 400 Dosen pro Woche geliefert werden können.

Weiterhin keine Ausgangssperre

Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen deutlich über der 50er-Marke liegt, möchte Landrat Danner auch weiterhin keine Ausgangssperren verhängen. „Wir wollen nur dann Ausgangssperren verhängen, wenn wir zur Ansicht kommen, dass alle anderen Maßnahmen nicht ausreichen. Aktuell sehen wir, dass das Infektionsgeschehen vor allem am Arbeitsplatz stattfindet. Deshalb möchte ich lieber nochmal dafür sensibilisieren, hier wirklich auf die Hygienekonzepte zu achten”, so Danner.

Betrieb im Impfzentrum soll hochgefahren werden

Wie angekündigt sollen neue Impftermine im Kreisimpfzentrum vergeben werden. Ab Montag soll der Betrieb zudem deutlich hochgefahren werden, denn ab sofort können sich auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen impfen lassen. Hierzu steht ebenfalls der AstraZeneca-Impfstoff zur Verfügung. Hochaltrige Impfberechtigte werden indes weiterhin mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft. Laut den Zahlen, die das Landratsamt veröffentlichte, wurden im Kreisimpfzentrum sowie durch die mobilen Impfteams bisher 5.831 Impfdosen verabreicht. 1.452 Personen erhielten bereits die zweite Impfdosis. Bis Ende März soll zudem die Impfaktion in den Pflegeheimen abgeschlossen werden.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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