Landesbauerntag in Owingen
Bernhard Bolkart: Verbraucher entscheiden über die Zukunft der Landwirtschaft

Der Präsident des Südbadischen Bauernverbands, Bernhard Bolkart, bei seiner Rede zur Eröffnung des Landesbauerntags in Owingen. | Foto: Padraig Elsner
  • Der Präsident des Südbadischen Bauernverbands, Bernhard Bolkart, bei seiner Rede zur Eröffnung des Landesbauerntags in Owingen.
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Owingen. Zur Eröffnung des Landesbauerntag, der am Wochenende in Owingen stattfand, hat der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Bernhard Bolkart, ein deutliches Bekenntnis zur regionalen Ernährung und Landwirtschaft gefordert. Die Landwirtschaft sei ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und man müsse ihr langfristige Planungssicherheit geben.

Dafür müssten nicht nur die Politik, sondern auch die Verbraucher zukunftsorientierter denken und verlässlich auf regionale Lebensmittel setzen. Jetzt stehe die Erdbeer- und Spargelsaison an, so Bolkart. "Wenn unsere Felder voll sind, gibt es keinen Grund, Spargel oder Erdbeeren aus dem Ausland zu kaufen, insbesondere, weil wir im Sinne des Klimaschutzes auf kurze Transportwege setzen müssen."

Die heimische Landwirtschaft biete das ganze Jahr über ein reiches Angebot an gesunden und klimafreundlichen Lebensmitteln, fügte Bolkart hinzu. Nun brauche es auch eine verlässliche Nachfrage, um dieses Angebot aufrechtzuerhalten. Bolkart betonte, dass die Stimmung in der Landwirtschaft derzeit schlecht sei, nicht nur aufgrund der zuletzt verhaltenen Nachfrage, sondern insbesondere in der Tierhaltung. "Auch sie ist ein wichtiger Teil unserer Landwirtschaft. Wir brauchen keine Sonntagsreden, sondern eine klare Kante gegenüber Billigimporten und überzogenen Auflagen. Das heißt auch ein klares Nein zu Mercosur", so Bolkart.

Der BLHV Präsident betonte zudem die dringende Notwendigkeit, den Umbau der Tierhaltung zu finanzieren und das Baurecht so zu gestalten, dass Stallbau für mehr Tierhaltung möglich ist.

Bolkart sprach auch über den Biodiversitätsschutz und die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. "Wir stehen nach wie vor zu diesen Maßnahmen, weil wir in Baden-Württemberg auf dem richtigen Weg sind. Anstatt gegen die EU-Pläne wie SUR zu kämpfen, würde ich lieber Zeit und Geld in praktikable Strategien zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und zur Stärkung der Biodiversität investieren." Daher wiederholte Bolkart die BLHV-Forderung, dass die SUR-Pläne von der EU zurückgezogen werden müssen.

Abschließend betonte Bolkart, dass die Landwirtschaft eine Zukunft habe und im Trend liege. "In unseren südbadischen Berufsschulen sind die Landwirtschaftsklassen voll. Viele junge Menschen wollen Landwirtin oder Landwirt werden, wohlwissend, dass sie weniger verdienen und weniger Urlaub haben werden als in anderen Jobs. Das sollte uns antreiben, für eine Zukunft zu kämpfen, indem wir neue Wege aufzeigen und diese möglich machen."

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Presseinfo aus Singen

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