Experiment macht Reduzierung der Ausstreuung von Bakterien deutlich
Der Mundschutz hilft halt doch

Mundschutz Experiment | Foto: Die linke Schale macht deutlich, wieviel Keime beim Sprechen ausgestoßen werden. Und die Schale ist ja nur ein Ausschnitt einer ganzen Fläche. swb-Bild: GLKN
  • Mundschutz Experiment
  • Foto: Die linke Schale macht deutlich, wieviel Keime beim Sprechen ausgestoßen werden. Und die Schale ist ja nur ein Ausschnitt einer ganzen Fläche. swb-Bild: GLKN
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Kreis Konstanz. Das Thema Mundschutz bleibt in einer kontroversen Diskussion. Jeden Samstag und Montag ziehen im Landkreis inzwischen Menschen auf die Straße um unter anderem gegen die Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes in Geschäften, beim Betreten von Restaurants, in Bussen und Zügen zu demonstrieren. Die allerdings weniger wegen der angezweifelten Wirkung, als vielmehr aus Protest gegen die damit verbundene Vermummung, was als Einschnitt in Grundrechte gesehen wird.

Abgesehen davon gibt es immer neue Studien, die dem Mundschutz doch eine Wirkung bescheinigen, vor allem was die Einschränkung der Ausstreuung von sogenannten Aerosolen, also winzigsten Tröpfchen in der Atemluft betrifft. Diese können sich mitunter sehr lange in der Luft halten, besonders wenn Räume nicht belüftet sind oder eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Der Hygienespezialist der Gesundheitsverbunds, Dr. Stefan Bushuven, stellte kürzlich ein neues Experiment vor. Zwei Petrischalen mit einem speziellen Nährboden wurden dafür im Abstand von 30 bis 50 Zentimetern über etwa 10 Minuten einmal mit (rechts) und einmal ohne medizinischen Mund-Nasenschutz (links) „besprochen“. Die Situation ist vergleichbar mit einem „Face-Face-Kontakt“ einem Gespräch mit einem Gegenüber ohne Sicherheitsabstand, wie er sonst ja gang und gebe war.

Beim Sprechen ist es normal, dass Tröpfchen ausgeatmet werden, die Bakterien der normalen Mundflora enthalten, und es ist normal, dass über die Atemluft sogenannte Aerosole ausgestoßen werden, die nicht mal sichtbar sein müssen.

Jeder helle Fleck auf dem roten Untergrund zeigt eine Bakterien-Kolonie, die durch die mit Bakterien besiedelten Tröpfchen entsteht, wenn Sie auf den Nährboden kommt. Große Kolonien stehen für große Tröpfchen, die im Alltag zwar viele Bakterien (oder auch Viren) enthalten, aber durch ihre Schwere schnell zu Boden gehen und gar nicht mal als so gefährlich gelten. Die kleinen Tröpfchen fliegen weiter und sind schneller. Durch Auftriebskräfte bleiben kleinste Teilchen auch länger in der Luft schweben.

Das linke Bild zeigt den Effekt ohne Mundschutz, das rechte den mit. Hier sieht man zwar auch eine einzelne große Kolonie (der MNS ist eben nicht ganz dicht, hier ist vermutlich etwas an der Seite entlang entwichen), aber im linken Bild deutlich mehr der relevanteren kleinen Tröpfchen. "Hat nun eine Person eine Corona-Virus Infektion, zeigt dies, wie gut ein Mund – Nasenschutz schützen kann, wenn der unwissend Infizierte spricht", macht Dr. Stefan Bushuven damit deutlich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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