Volksbank Konstanz stellte Bilanz für 2022 vor
Doch weiter gewachsen im Jahr der "multiplen Schocks"

Konstanz/Radolfzell/Hegau. Vier Prozent Plus gemacht hat die Volksbank Konstanz-Radolfzell bei ihrer Bilanzsumme im letzten Jahr, in einem Jahr voller Herausforderungen. Bei 1,58 Milliarden Euro ist die Zahl durch einen Zuwachs von 61 Millionen Euro angewachsen durch die Kunden, wie die beiden Vorstände Martin Schuhmacher und Sabine Meister erklärten. Es sein ein Jahr der „multiplen Schocks“ mit immer wieder neuen Ausgangslagen und Veränderungen gewesen, brachte Sabine Meister 2022 für die Bank auf den Punkt, die dennoch ganz gut durch den hohen Wellenschlag gekommen sei. Das Ergebnis wurde den Vertretern der Genossenschaftsbank bereits an zwei Abenden vorab vorgestellt, die darüber erst im Frühsommer in ihrer Abstimmung zu entscheiden haben.

Das betreute Kundenvolumen stieg laut dem Bilanzbericht dabei um 34 Millionen Euro auf nun 3,25 Milliarden Euro an. Das Plus in der Bilanz sei erneut von einer trotz allem starken Kreditnachfrage geprägt gewesen, so Vorstand Martin Schuhmacher. Das Volumen stieg nach seinen Zahlen um 56 Millionen Euro auf nun insgesamt 1,37 Milliarden Euro an. Aber hier gab es schon zwei Welten: Vor allem Unternehmen und Gewerbetreibende wollen investieren, bei den klassischen Häuslebauern seien viele Pläne erst mal aufgrund der Preis- und Zinsentwicklung gestrichen oder geschoben worden. Durch die im letzten Jahr eingeleiteten Entwicklungen sei auch klar, dass die Zinsen erst mal hoch bleiben würden, so Sabine Meister weiter.

Die Kundeneinlagen stiegen im Gegensatz zu den Finanzierungen nur leicht an, um 17 Millionen Euro auf nun insgesamt 1.086 Millionen Euro – spürbare Folge von Inflation und Preissteigerung. Zudem habe der DAX ja vor einem Jahr einen Absturz von 25 Prozent verzeichnet, was es so schon lange nicht mehr gegeben hatte. Der Anteil der Spareinlagen ist bei der Volksbank dabei von 208,5 Millionen Euro auf 196,6 Euro gesunken. Enorm gestiegen seien allerdings jetzt die Beratungsanfragen zu Geldanlagen, wobei man die mit Optimismus beantworten könne: Zwar würden Inflation und hohe Kreditzinsen wohl für länger bleiben, auf der anderen Seite könne man aber sagen, dass die Wirtschaft die Globalisierung beenden wolle und mehr auf regionalere Lieferketten setzen wolle, also auch mehr Wertschöpfung wieder vor Ort bleibe, was gerade im Fondsbereich gute Perspektiven gebe.

Mit dem turbulenten Jahr habe man ein wichtiges Signal zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals geben können, das operative Ergebnis musste aufgrund gestiegener Personal- und Energiekosten einen leichten Dämpfer von 13,5 auf 12,7 Millionen Euro hinnehmen, wird aber als „stabil“ bezeichnet. Mit einem Überschuss von 34,4 Millionen Euro wird das Jahr mit einem fast identischen Wert wie im Jahr zuvor abgeschlossen; weil die Aufwendungen und Personalkosten leicht gestiegen sind, sinkt das Ergebnis leicht um rund 750.000 Euro auf 12,8 Millionen Euro. 8.000 neue Anteilsscheine konnten im letzten Jahr gezeichnet werden, die Dividende wird nach der Vertreterversammlung mit 2 Prozent ausbezahlt, so die Ankündigung.

Auf Stabilität setzt man auch im Filialnetz mit weiterhin zwölf Standorten. Die Kooperation mit der Sparkasse Hegau-Bodensee in der Konstanzer Straße in Radolfzell wie Böhringen in Form von geteilten Filialen habe sich bestens bewährt, die Auslastung sei für beide Partner gestiegen. In Öhningen konnte im letzten Herbst eine neue Automatenfiliale in Betrieb genommen werden, nachdem der alte Standort aus Sicherheitsgründen gekündigt wurde. Jetzt gibt es dort auch Schweizer Franken.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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