Streik bei Kaufland, Esprit, ZARA, H&M
"Halloweenstreik 23 – Gruselige Arbeitsbedingungen"

Bereits am Freitag, 27. Oktober, wurde in der Singener Fußgängerzone demonstriert. | Foto: Fiedler
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Landkreis Konstanz. Wegen "unzureichender" oder gar fehlender Angebote bei den aktuell laufenden Tarifverhandlungen ruft ver.di heute, am 31. Oktober, zu einem ganztägigen Streik auf. Gestreikt wird in Radolfzell, Singen und Konstanz. Passend zum Gruseltag Halloween ist das Motto "Diese Tarif-Angebote sind der Horror". Eine Kundgebung findet ab 17.30 Uhr an der Marktstätte in Konstanz beim Kaiserbrunnen statt, anschließend gibt es eine Demonstration in der Innenstadt.

ver.di's Streik-Forderungen an den Einzelhandel

Zum Streik aufgerufen sind die Mitarbeitenden des Kauflands Konstanz Industriegebiet, Kaufland Radolfzell, Esprit Konstanz, ZARA Konstanz und des H&M Singen. Laut der Mitteilung vonseiten ver.di's, die am Morgen des Streiks verschickt wurde, wollen die Streikenden "Druck auf die Arbeitgeberseite machen", für einen zeitnahen und akzeptablen Abschluss der Verhandlungen. Seit April werde hier verhandelt, nachdem ver.di die bisherigen Entgelttarifverträge zum 31. März 2023 gekündigt hat. Bislang wurde für die Arbeitnehmer kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.
Hier das Angebot der Arbeitgeber im Einzelhandel und die Forderungen der ver.di und der Arbeitnehmer im Überblick:

  • Laufzeit: 24 Monate (1. April 2023 bis 31. März 2025)  → 12 Monate
  • Erhöhung der Löhne und Gehälter: ab 1. Juli um 5,3 Prozent (mindestens 13 Euro pro Stunde), ab 1. April nochmals 3,1 Prozent mehr (mindestens 13,50 Euro pro Stunde) → 15 Prozent mehr mit der oben genannten Laufzeit
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen: ab 1. Juli um 50 Euro und ab dem 1. April 2024 um weitere 3,1 Prozent → Anhebung um monatlich 200 Euro
  • Inflationsausgleichsprämie: Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Prämie in Höhe von 450 Euro zum nächstmöglichen Zeitpunkt (Azubis: 150 Euro, Teilzeitkräfte: anteilig), Inflationsausgleichsprämien, die bereits von Unternehmen ausgezahlt wurden, sollen anrechenbar sein, für Unternehmen in Notlagen soll es eine tarifliche Notfallklausel geben
  • Verdoppelung der Sozialzulagen
  • Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (Tarifvertrag gilt dann auch für nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Beschäftigte im Geltungsbereich, in diesem Fall für den Einzelhandel)

ver.di ruft auch ZfP, Uni und die HTWG zur Teilnahme auf

Auch die Beschäftigten der Landeseinrichtungen in Konstanz, des Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Reichenau, der Universität Konstanz und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz werden von ver.di zur Beteiligung aufgerufen. Das gilt allerdings nur für die Kundgebung und die Demonstration am Abend, nicht für den ganztägigen Streik.
In den Verhandlungen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) wurde bislang durch die Arbeitgeber kein Angebot gemacht. Folgende Forderungen stellt ver.di laut der Mitteilung an die Arbeitgeber:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich
  • Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen um 200 Euro monatlich
  • Laufzeit zwölf Monate
  • Unbefristete Übernahme in Vollzeit der Auszubildenden und Dual Studierenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung
Autor:

Anja Kurz aus Engen

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