Singener Stadthalle soll ab 15. Januar zur Corona-Bekämpfung bereitstehen
Kein früherer Start für Kreisimpfzentrum

Kreisimpfzentrum | Foto: Die Vorbereitungen für den Start der Kreisimpfzentren laufen bereits. swb-Bild: Malteser Deutschland
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Landkreis Konstanz. Die ersten Tage im »harten« Lockdown sind überstanden. Bis sich die Auswirkungen davon zeigen wird indes voraussichtlich noch mindestens eine Woche vergehen. Demensprechend rechnen viele in den kommenden Tagen noch mit weiter steigenden Corona-Zahlen. Für manch einen dürfte indes diese Woche die Nachricht, dass der Impfstoff nun voraussichtlich doch noch vor Weihnachten zugelassen wird zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer bedeutet haben. Bundesweit sollen sich die ersten Menschen, die sich impfen lassen möchten laut Presseberichten direkt nach den Weihnachtsfeiertagen die Möglichkeit dazu haben. Allerdings gelte das zunächst nur für Menschen, die älter als 80 Jahre alt oder in der Pflege tätig sind.

Das geplante Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Singener Stadthalle wird hingegen nicht früher an den Start gehen, erklärte Marlene Pellhammer, die Pressesprecherin des Landratsamts auf Nachfrage des WOCHENBLATTs. »Erst einmal muss die Logistik stehen, der Impfstoff da sein und zuerst werden ja die Zentralen Impfzentren beliefert«, so Pellhammer Es bleibt beim geplanten Starttermin am 15. Januar.

Das Land hat vor kurzem dazu aufgerufen, dass sich freiwillige Helferinnen und Helfer bei ihrem zuständigen Regierungspräsidium (Für den Landkreis Konstanz ist das Freiburg) melden sollen. Dort seien bereits zahlreiche Anfragen und Angebote für das Kreisimpfzentrum in Singen eingegangen. »Die Listen erhalten wir voraussichtlich Anfang kommender Woche. Für die Schichtleitung vor Ort schreiben wir am Samstag eine Stelle öffentlich aus«, erklärt Pellhammer.

Zusätzlich zu den Kreisimpfzentren soll es auch mobile Impfteams (MIT) geben, die sicher stellen, dass sich beispielsweise auch Menschen in Pflegeheimen impfen lassen, sofern diese das wünschen. Bezogen auf den Landkreis, sind diese mobilen Teams zum einen an das Zentrale Impfzentrum Freiburg (ZIZ) angebunden und zum anderen an das KIZ. Das ZIZ stellt insgesamt fünf mobile Teams, welche den Bereich des Regierungspräsidiums abdecken und bereits dieses Jahr ihre Arbeit aufnehmen sollen. Für die KIZ sind zwei Teams vorgesehen, welche erst mit Start des KIZ mitte Januar eingesetzt werden können. Die Planungen hierzu laufen.

Aktuelle Zahlen aus dem Landkreis

Am Freitagmittag vermeldete das Landratsamt 506 aktuell positiv getestete Personen im Landkreis Konstanz. Damit ist die 500er marke erstmals seit dem 23. November wieder überschritten. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 138,3. Damit liegt der Landkreis aktuell immerhin noch unter dem Landesdurchschnitt (193,7) und auch unter dem Bundesdurchschnitt (184,4). Seit die ersten registrierten Fälle im März auftraten wurden im Landkreis Konstanz insgesamt 4.147 Personen positiv auf das Virus getestet.

Insgesamt 86 Menschen sind an oder mit dem Virus verstorben. Das sind 19 Personen mehr als letzten Freitag. Laut den Angaben, die das Landratsamt veröffentlicht wurden in Kalenderwoche 50 2.707 Tests im Landkreis durchgeführt. Die Positivquote lag bei 13,6 Prozent.

In den Kliniken des Gesundheitsverbunds gibt es aktuell 63 Patienten mit Covid bestätigt und Covid Verdacht, teilt das Gesundheitsamt auf Nachfrage des WOCHENBLATTs mit. Davon sind Fälle: 27 bestätigte Fälle auf Allgemeinstation und elf auf Intensiv. Von den Verdachtsfällen sind 21 auf Allgemeinstation und 4 auf Intensiv.

Verteilt sich auf die Häuser wie folgt:

Konstanz:

16 stationär, davon 14 bestätigt, davon 10 auf Allgemein- und vier auf Intensivstation, je ein Verdachtsfall auf Allgemein- und einer auf Intensiv.

Singen:

30 stationär, acht bestätigte Fälle auf Allgemeinstation, fünf auf Intensiv, 14 Verdachtsfälle auf Allgemeinstation und drei auf Intensiv.

Radolfzell:

17 stationär, davon neun bestätigte auf Allgemeinstation, zwei auf Intensiv, sechs Verdachtsfälle auf Allgemneinstation

Verschiebbare Operationen werden abgesagt

Wie das Gesundheitsamt auf Nachfrage des WOCHENBLATTs mitteilt, wurde das elektive OP-Programm zu Beginn dieser Woche in den HBK Häusern Singen und Radolfzell und zeitversetzt nun auch im Klinikum Konstanz beendet. Das heißt, das verschiebbare Operationen aktuell nicht mehr durchgeführt werden. Damit soll sicher gestellt werden, dass ausreichend Intensiv- und Allgemeinstationskapazität für die Versorgung von COVID und Non-COVID- Patienten zur Verfügung steht. »Vor allem in Singen wurde somit die Intensivkapazität für die Feiertage nachhaltig erhöht, denn wir erwarten weiterhin steigende Zahlen. Das Personal, das sonst in Singen und Radolfzell für den OP-Betrieb bereit steht, kann nun zur Versorgung der Patienten heran gezogen werden. Wir sind also vorbereitet. Wenn erforderlich werden Patienten in andere Häuser verlegt«, so die Information aus dem Gesundheitsamt. Natürlich werde weiterhin operiert was operiert werden muss - alle Notfälle, Krebspatienten und alle Patienten, bei denen die OP keine vier Wochen warten kann, natürlich auch interventionelle Eingriffe bei Herzinfarkt und Schlaganfall. Gerade bei letzteren beiden sollte nicht gezögert, sondern weiterhin umgehend den Notarzt gerufen werden.

Die Lage in den einzelnen Gemeinden

So viele positiv getestete Personen meldete das Landratsamt aktuell insgesamt pro Gemeinde am Freitagnachmittag. In Klammer die Zahl der Vorwoche:

Aach: 1 (8)

Allensbach: 6 (6)

Bodman-Ludwigshafen: 14 (21)

Büsingen: 2 (3)

Eigeltingen: 2 (1)

Engen: 23 (14)

Gaienhofen: 5 (1)

Gailingen: 10 (4)

Gottmadingen: 13 (11)

Hilzingen: 12 (16)

Hohenfels: 3 (2)

Konstanz: 137 (134)

Moos: 4 (2)

Mühlhausen-Ehingen: 8 (4)

Mühlingen: 3 (1)

Öhningen: 4 (3)

Orsingen-Nenzingen: 6 (9)

Radolfzell: 64 (35)

Reichenau: 8 (10)

Rielasingen-Worblingen: 16 (20)

Singen: 83 (84)

Steißlingen: 50 (23)

Stockach: 24 (24)

Tengen: 3 (7)

Volkertshausen: 5 (3)

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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