Andreas Jung und Paul Nemeht stellen sich kritischem Bürgerdialog
Klimaschutz braucht hunderte Lösungen

Jung Klima | Foto: Der Böblinger Abgeordnete Paul Nemeth mit Andreas Jung beim Klimadialog in Konstanz, bei dem ganz schön viele kritischen Fragen an die Politik gingen. swb-Bild: of
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Konstanz. "Es ist richtig, wir sind zu spät dran." Und: Wir haben uns Ziele gesetzt, die haben wir nicht erreicht hier in Deutschland, aber nicht nur wir. Auch die anderen, selbst eine baden-württembergische grün geführte Landesregierung, die damit nach der Wahl angetreten war", sagte der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung auf viele kritische Nachfragen im Konstanzer Konzil. Zusammen mit dem Abgeordneten Paul Nemeth aus Böblingen stellte er sich einem "Bürgerdialog" zum Thema Klimaschutz. Jung wurde von der CDU beauftragt, zusammen mit dem CDU-Abgeordneten Dr. Georg Nüßlein führt er eine fünfköpfige Gruppe an, die bis zum Herbst ein Programm aufstellen soll, das aufzeigt wie das bestehende System von Steuern, Abgaben und Umlagen im Energiebereich umgebaut und konsequent auf Klimaschutz ausgerichtet werden kann. Dafür holten sich Jung und Nemeth auch Rat bei den Bürgern dieses Abends, denn es ist ein hochkomplexer Vorgang, dem spätere Folgen auch in sozialpolitischen Ebenen bedacht werden müssten.

Klar dass an diesem Abend im Konstanzer Konzil auch eine starke Abordnung von "Fridays for Future" Flagge zeigte und eben Jung auf ihre Kritische Nachfragen hin obige Bekenntnisse entlockte, die doch zeigen, dass die große wie kleine Politik hier ein drängendes Thema ganz auf die lange Bank geschoben hatte. Ein Redner, Erich Sirrenberg, unterstrich gar, dass die letzte Chance, das Ruder herumzureißen, gar schon Anfang der 1960er Jahre vertan wurde als schon festgestellt wurde, in welcher Geschwindigkeit Gletscher abschmelzen. Wenn es keine Gletscher mehr gebe, werde auch dadurch eine Erderwärmung nicht mehr gebremst zum Beispiel in Südamerika schnell existenzielle Auswirkungen für die Menschheit bekommen, die dann kein Wasser mehr habe. Forderungen aus dem Publikum, zum Beispiel nach einem Tempolimit auf den Autobahnen wurden von den beiden Politikern eher skeptisch ob ihrer Wirkung beurteilt. Es seien letztlich hunderte Maßnahmen nötig, von denen eine in eine andere greife. Mit Verboten komme man wenig weiter. Kritisch wurde von einem Gast des Abends dabei die Frage nach eine CO2-Steuer von 40 Euro die Tonne gesehen. Er fragte nach, ob man bedacht habe, was das für Auswirkungen für die Nebenkosten bei den Mieten gering Verdienender haben, was auch deutlich macht, wie komplex das Thema ist. Wichtig sei es vor allem Einschränkungen, neue Technologien zu fördern, unterstrich Paul Nemeth. Auf einen Einwurf des Radolfzeller Revierförsters Gerhard Heizmann, der davon berichtete, das angesichts des Zustands der Wälder schon psychische Probleme bekomme, wäre zum Beispiel Holz als Bauwerkstoff ein Teil eines Lösung in Richtung Klimaschutz, denn die Betonherstellung schlage mit einem Anteil von rund 8 Prozent bei den Teibhausgasen zu Buche.

Von Friday for Future kam die klare Forderung, dass man Klimaschutzziele auch in Sachen der Vergehen der Vergangenheit korrigieren müsse. "Wir können nicht Jahreszahlen setzen und nachher feststellen dass wir die Ziele nicht erreicht haben mahnten sie an. Denn dann sei es endgültig zu spät. Die beiden Politiker werden sich landesweit noch in einer ganzen Reihe von Veranstaltungen dieses Formats den Bürgern im Dialog stellen um Anregungen einzuholen. Auf ein Ergebnis im Herbst kann man da nicht nur alleine gespannt sein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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