Michelin-Führer 2023 vorgestellt
Stabiler Sternenhimmel über der Region

Das »s'Äpfle« in Bodman im Linde-Areal hatte gleich im ersten Jahre des Bestehens 2020 einen Michelin-Stern geholt und kann ihn auch in 2023 zum Leuchten bringen. | Foto: swb-Bild: Oliver Fiedler
  • Das »s'Äpfle« in Bodman im Linde-Areal hatte gleich im ersten Jahre des Bestehens 2020 einen Michelin-Stern geholt und kann ihn auch in 2023 zum Leuchten bringen.
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Kreis Konstanz. Dieses Jahr wurde der Michelin-Sterneregen in Karlsruhe zelebriert, im wahrsten Sinn des Wortes: Es scheint für die deutsche Gastronomie nur eine Richtung zu geben: nach oben, so die Medienmitteilung. Denn trotz einer wirtschaftlich schwierigen Zeit und Fachkräftemangel bestätigt die Restaurantauswahl 2023 wieder einmal das vielfältige Angebot und das unverändert hohe Niveau der deutschen Gastronomie. Eine beachtliche Entwicklung, die sich in einer erneuten Rekordzahl von insgesamt 334 Sternerestaurants widerspiegelt, darunter ein neues 3-Sterne-Restaurant, acht neue 2-Sterne-Restaurants und 34 Restaurants mit einem Stern.

Die Region zwischen Hegau und Bodensee zeigt Beständigkeit, denn im Himmel stehen da weiterhin fünf Sterne, die für besondere Qualität und Phantasie stehen. Das Konstanzer »Ophelia« auf der Seeseite kann seine zwei Sterne mit Lob halten: »Das Hotel ›Riva‹ – und somit auch dieses Gourmetrestaurant – besticht ... vor allem durch die präzise Küche von Dirk Hoberg«, lobt der Führer in seiner berühmt knappen Form.

In Konstanz darf auch beim »San Martino« der Stern weiterleuchten. »Patron und Küchenchef Jochen Fecht versteht es, klassische Küche modern umzusetzen, und zwar in Form eines kreativen Menüs, auf das man mit diversen Apéros eingestimmt wird. Die Gerichte sind klar strukturiert, exakt gearbeitet und prägnant in ihren Aromen. Hervorragend die Produktqualität«, so die Michelin-Kritiker. Das Gute am San Martino ist, dass es auch eine »Light-Version« im selben Restaurant gibt.

Und auch auf dem Schienerberg im Falconera kocht Patron Johannes Wuhrer auch weiter sternewürdig klassisch-saisonal und verarbeitet ausgesuchte, frische Produkte inzwischen auch für ein »Gemüsemenü«, wenn auch der Stern noch nicht »Grün« ist, eine neue Kategorie der Restauranttester, die damit zeigen wollen, dass sie auch auf Nachhaltigkeit schauen.

Stolz kann auch das »Äpfle« in der »Villa Linde« in Bodman sein, das just im ersten Corona-Jahr – also unter schwersten Bedingungen – an den Start gegangen war. Das »Äpfle« ist tatsächlich Alleinstellungsmerkmal. »Das Engagement des Teams zeigt sich bei der Wahl ausgesuchter Produkte ebenso wie bei handwerklichem Können und gelungenen Kombinationen, die zudem auch noch sehr schön präsentiert werden«, ist im Restaurantführer vermerkt.

In der Nachbarschaft hat sich freilich was getan. Denn in Donaueschingen ist »Die Burg« neu dazugekommen, in deren Küche man sich auch vor »Burgern« wie vegetarischen Ideen nicht scheut. In Tuttlingen hängt ein Stern über der kreativen Küche des »Anima« – ein guter Grund, auch dort mal vorbeizuschauen.

Was die »Bib Gourmands« betrifft, die nicht unbedingt eine Vorstufe zum Stern sind, aber doch für wirkliche gute und vor allem preiswürdige Küche stehen, sie die seltener hier in der Region. Lediglich die »Sonne« in Tengen-Wiechs von Egbert Tribelhorn und die Brasserie Colette Tim Raue in Konstanz dürfen das Signet in 2023 verwenden.

»Trotz aller Herausforderungen belegt der Guide MICHELIN Deutschland auch 2023 eine bemerkenswerte Beständigkeit in der Qualität der deutschen Gastronomie. Unsere MICHELIN-InspektorInnen sind vom Engagement, vom Mut und von der Flexibilität der GastronomInnen begeistert. Sie haben so mancher Krise getrotzt, immer mit dem Ehrgeiz, ihren Gästen ein unverändert hohes Niveau zu bieten.
Erfreulich ist auch das zunehmende Bewusstsein der GastronomInnen für eine nachhaltigere Arbeitsweise in den Restaurants. Viele machen sich für Nachhaltigkeit stark und setzen in ihrer Küche auf Regionalität und Saisonalität. Diese Leistung, die im Guide MICHELIN mit dem ›Grünen Stern‹ gewürdigt wird, kommt bei den Gästen sehr gut an«, sagte Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide MICHELIN, bei der Gala in Karlsruhe. Vielleicht gibt es ja auch bald mal einen grünen Stern für die Region.
Den Führer selbst gibt es erst ab Anfang Mai im Buchhandel.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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