Enorme Steigerung bei Klinikeinlieferungen wie bei positiven Ergebnissen
Verdoppelung in einer Woche

Corona Gemeinden | Foto: Seit dieser Woche gibt es keine Gemeinde im Landkreis mehr, die frei von positiv auf das Coronavirus getesten Personen sind. Stand: Freitag, 6. November. Quelle: Landratsamt Konstanz
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  • Foto: Seit dieser Woche gibt es keine Gemeinde im Landkreis mehr, die frei von positiv auf das Coronavirus getesten Personen sind. Stand: Freitag, 6. November. Quelle: Landratsamt Konstanz
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Kreis Konstanz. »Jetzt spüren wir im Landkreis auch, was eine expotentielle Entwickung ist«, macht die Pressesprecherin des Landratsamts, Marlene Pellhammer, im Rahmen des »Corona Updates« des WOCHENBLATTs deutlich, denn bei den vielen Entwicklungen steht innerhalb einer Woche das Doppelte bei den Zahlen der Statistik drin.

Aufruf für »Pflegepersonal auf Abruf«

Die Zahl der in den Kliniken aufgenommenen Patienten mit bestätigtem Covid 19 hat sich zum Beispiel von 20 auf nun 41 bis Donnerstag verdoppelt gehabt, wenn auch am Freitag keine neue Einlieferung erfolgen musste. Eine ähnlich große Zahl von Verdachtsfällen muss ebenfalls isoliert werden, was den Regelbetrieb der Kliniken zusehends einschränkt. Weil die »Pause« vom Freitag gewiss nicht als Trend gesehen werden kann, hat das Landratsamt, wie schon im Frühjahr, einen Aufruf an alle gerichtet, die eine Ausbildung (examiniert) im Pflegebereich haben, den Beruf aber gerade nicht aktiv ausüben, um im Notfall einen Einsatz in Kliniken leisten zu können. Denn die Personaldecke wird vor den Angebot an Intensivbetten dünn.

Erste Freiwillige haben sich bereits von sich aus gemeldet. Nun hofft Landrat Zeno Danner, dass diesem guten Beispiel noch weitere Pflegekräfte folgen werden. Bei Interesse bitte mit dem Sekretariat der Pflegedirektion Kontakt aufnehmen unter 07731 89-1300.

Verdoppelung positiver Befunde bei den Tests

Mehr als verdoppelt hat sich der 7-Tage-Wert auf 100.000 Einwohner (Inzidenzwert), der vor dem letzten Wochenende die 50er-Marke überschritten hatte und nun bei 124 angekommen ist im Landkreisschnitt.

Singen liegt aktuell mit einem Inzidenzwert von 155 über dem Kreisschnitt. Der massive Auftritt von Corona-Infektionen (107) auf der Cano-Baustelle habe sich dabei aber nicht wie zunächst befürchtet als »Spreader« erwiesen und eher wenig nach aussen gestreut, so der bisherige Erkenntnisstand. Wie schon am Dienstag im Krisenstab angedeutet wurde, waren ein beträchtlicher Teil bei den Massentests an 700 Bauarbeitern und Handwerkern Mitarbeiter aus dem Ausland, die in diversen Wohnheimen für die Zeit ihres Arbeitseinsatzes untergebracht sind. Dort war die Ansteckungsgefahr untereinander zwar größer, aber es gab auch wenige Sozialkontakte nach Aussen - ähnlich wie im Fall »Tönnies«.

Das Wohnheim in Tengen-Blumenfeld hatte Bürgermeister Marian Schreier kurzfristig Anfang der Woche unter Quarantäne gestellt. In Konstanz liegt der Inzidenzwert übrigens bei 186,5 , in Engen sogar bei 227 wobei hier kleine Herde wie infizierte Familien im Verhältnis zu den größeren Städten gleich für große Sprünge sorgen. Spitzenreiter in dieser Woche ist Allensbach mit einem 7-Tage-Wert von 240.

Verdoppelt hat sich innerhalb einer Woche die Zahl positiver Befunde bei den Abstrichen. In der Kalenderwoche 44 seien 4.626 Tests durch die drei beauftragten Labore aus dem Landkreis ausgewertet worden, die Tendenz ist weiter stark steigend. Der Anteil positiver Tests lag bei 8,6 Prozent gegenüber 4,4 Prozent in der Vorwoche und 2,2 Prozent der Vorvorwoche. In der ersten Welle im Frühjahr lag das Testaufkommen übrigens bei rund 1.200 pro Woche.

Weiterhin dramatische Entwicklung bei den Nachbarn

Im Thurgau, der von der Einwohnerzahl mit dem Kreis Konstanz vergleichbar ist, gibt es aktuell 1.014 Personen mit positivem Testergebnis in Quarantäne, die Gesamtzahl schnellte in kürzester Zeit auf 3.740, wenn auch die Tendenz in dieser Woche auf hohen Niveau mit täglich noch immer zum Teil weit über 100 Fällen etwas rückläufig ist. Der Inzidenzwert stieg von 295 auf 402 in der Kalenderwoche 44 an.

Dort waren diese Woche bis zu 46 der 60 für die Pandemie bereitgestellten Klinikbetten besetzt, 10 der 18 Intensivbetten. Der Kanton hat im Notfall die Möglichkeit, die Zahl auf 132/32 Betten zu erhöhen. Die Zahl der Verstorbenen stieg innerhalb einer Woche von 29 auf 39 an. 5.517 Personen wurden in der KW 44 getestet, die "Trefferquote" stieg gegenüber der Vorwoche von 17,9 auf 20,6 an.

Im Kanton Schaffhausen wurden am Freitag 45 neu positiv geteste Personen gemeldet, die Zahl der aktuell Infizierten beträgt 317, die Zahl der insgesamt positiv Getesten ist bei 928 angekommen. In der Kantonsklinik hat sich die Lage entgegen Befürchtungen vom Wochenbeginn leicht entspannt: die Zahl der Covid 19-Patienten sank um 2 auf 15, in der Intensivstation von 3 auf 2 ab. Der Inzidenzwert für den Kanton Schaffhausen stieg gegenüber der Vorwoche von 264 auf 306 bis zum 1. November an. 1.814 Personen wurden getestet, die "Trefferquote" sank dort von 17,4 auf 14,3 Prozent ab.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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