Entscheidung fällt erst am Mittwoch oder Donnerstag im Land
Werden die Kitas im Kreis wieder öffnen?

Kita Öffnung | Foto: Eine Botschaft aus den ersten Lockdown im letzten Frühjahr aus Radolfzell. swb-Bild: dh
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Kreis Konstanz. Über die Frage, ob nun die Kitas ab Montag wieder öffnen könnten, soll am Mittwoch oder Donnerstag entschieden werden. Damit geht für viele Eltern die Zeit des Bangens mit immer blankeren Nerven weiter.
Kita- und Schulöffnungen werden seit Wochen mit viel Leidenschaft diskutiert, allerdings werden sie an eine Senkung der Inzidenzzahlen gebunden. Im Kreis Konstanz hat man an Dienstag immerhin wieder einen Wert von 60 erreicht.

Kultusministerin Susanne Eisenmann hätte am liebsten alles schon nach den Weihnachtsferien wieder aufgemacht, aber war zweimal mit ihren Vorstößen gescheitert, auch in der eigenen CDU-Landtagsfraktion. Nun stehen viele Zeichen auf dem 1. Februar. Ministerpräsident Kretschmann hatte am Dienstag deutlich unterstrichen, dass von Kindern keine besondere Infektionsgefahr ausgehe, während die Gewerkschaften Ver.di und GEW noch schwerste Bedenken äußern.

Große Belastungen

Die Radolfzeller Bürgermeisterin Monika Laule sprach sich bei einem Pressegespräch am Montag für eine schrittweise Öffnung von Kitas ab dem 1. Februar aus. »Aus meiner Sicht wäre das ein wichtiger Schritt. Wir bekommen viele Rückmeldungen von Eltern, gerade auch Alleinerziehenden, für die diese Situation eine große Belastung darstellt«, macht Laule deutlich. Immerhin hat die Stadt für ihre Kitas die Gebühren auch für Februar ausgesetzt. »Wir können den Familien nicht vermitteln, dass sie weiter Gebühren zahlen sollen, obwohl es keine Betreuung gibt«, betont die Bürgermeisterin. Von insgesamt 800 Kindern, die in den städtischen Einrichtungen betreut werden sind rund 350 in Notbetreuung. »Das sind mehr als im ersten Lockdown. Allerdings sind die Regeln für die Zulassung zur Notbetreuung auch nicht mehr so streng wie im letzten Frühjahr«, erklärt Laule. Viele Eltern haben zudem das Angebot auch erst nach dem 18. Januar wahrgenommen, als klar wurde, dass der Lockdown noch länger dauern wird.

600 Kinder in Singen in der Notbetreuung

Auch die Singener Bürgermeisterin Ute Seifried drängt auf eine schnelle Öffnung der Kitas. wegen der sozialen Kontakte und dem nötigen Miteinander und dem raus aus den Wohnungen. In Singen sind es gar 600 Kinder, die in der Notbetreuung untergebracht sind.

Umfassende Sicherheitsausstattung gefordert

»Die Anzahl der Kinder in der Notbetreuung überrascht mich nicht. Da es grundsätzlich zu wenig Plätze in der Kindertagesbetreuung gibt, werden die Plätze nach Kriterien vergeben, wie zum Beispiel die Erwerbstätigkeit der Eltern oder ein besonderer Unterstützungsbedarf des Kindes. Diese Gründe fallen durch Corona ja nicht einfach weg«, so Annika Klotz, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Kitas in Singen.
»Gleichzeitig fallen die Großeltern als Unterstützung für viele Familien aus und selbst Eltern, die Anspruch auf das Kinderkrankengeld haben, nehmen das nicht immer in Anspruch, weil sie dadurch Nachteile bei der Arbeit befürchten.«
Und: »Sollten die KiTas über den 1. Februar hinaus geschlossen bleiben, würde ich erwarten, dass die Anzahl der Kinder in der Notbetreuung noch einmal ansteigt« – vielleicht auf alle Kinder? Ihre Forderung ist unmissverständlich: »Uns ist es ganz wichtig, dass allen Kindern jetzt wieder ein Angebot gemacht wird, unabhängig von der Berufstätigkeit der Eltern. Es muss auch um die Bedürfnisse der Kinder gehen und momentan fallen zu viele Kinder durchs Raster. Gleichzeitig wünschen wir uns, dass die Testkapazitäten für die MitarbeiterInnen in den KiTas ausgeweitet werden.

Land zahlt den Kita-Lockdown

Noch am Montag hatte die Stadt Singen angemahnt, dass noch das Signal des Landes fehle, ob den Eltern die Beiträge für die Zeit der Schließung erlassen werden. Am Dienstag konnten dann die Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger und Nese Erikli ein Einlenken in gleichlautenden Medienmeldungen vermelden: Wie schon im Frühjahr beteilige sich das Land an der Rückerstattung von Kosten, wenn Eltern ihr Kind im Corona-Lockdown nicht in die Kita schicken können. Wehinger und Erikli betonten: »Eltern sind durch die erneuten Kita-Schließungen im Januar enorm belastet. Es muss gemeinsames Ziel von Land und Kommunen sein, Eltern wenigstens von Beiträgen und Gebühren zu entlasten.« Daher wolle das Land die Kosten für die Gebührenerstattung bis zur Wiedereröffnung zu 80 Prozent übernehmen, 20 Prozent sollten von den Kommunen kommen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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