Trotz vieler Herausforderungen
"Das Kulturgut Fasnacht in der Stadt weiterhin erhalten"

Wollen die Fasnet in Radolfzell auch in Zukunft aufrechterhalten: Günter Thyssen (Turnverein Radolfzell), Bürgermeisterin Monika Laule und Narrizella Präsident Martin Schäuble. | Foto: Philipp Findling
  • Wollen die Fasnet in Radolfzell auch in Zukunft aufrechterhalten: Günter Thyssen (Turnverein Radolfzell), Bürgermeisterin Monika Laule und Narrizella Präsident Martin Schäuble.
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Radolfzell. Die Fasnacht bringt in Radolfzell neben der verkürzten Dauer auch veranstaltungstechnisch einige Änderungen mit. Unter anderem auch die neuen Veranstaltungsräume, worüber von der Stadt gemeinsam mit Turnverein und Narrizella am Donnerstag, 18. Januar informiert wurde.

"Gerade als Kulturgut ist die Fasnacht ein wichtiger Punkt in der Stadt, welcher mit viel Herzblut gelebt wird", erläutert Bürgermeisterin Monika Laule zu Beginn. Um dies auch weiterhin erhalten zu können, habe man sich gemeinsam mit der Narrizella, dem Turnverein Radolfzell, der Polizei, dem Fachbereich Kultur, in welchem auch das Milchwerk integriert ist sowie dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung im Jahr nach Corona zusammengesetzt, um die in den letzten Jahren entstandenen Probleme zu lösen.
"Die Vereine sind generell schon am Anschlag, weshalb es uns wichtig war, die Zünfte und Vereine auch weiterhin dabei zu unterstützen", so Laule.

Keine Fasnet mehr in der Teggingerschule

Eines der Hauptprobleme war die Hallennutzung während der fünften Jahreszeit. Hatte die Narrizella immer gemeinsam mit dem Turnverein in der Teggingerhalle das Preiskleppern veranstaltet, ist dies nun nicht mehr möglich. "Eine Verfügung hierfür war seitens der Schule jedoch nicht mit der Stadt abgestimmt", erzählt die Bürgermeisterin. Das Hauptproblem, weshalb man nun die Teggingerhalle nicht mehr nutzen könne, sei Laule zufolge auf bauliche Bedingungen zurückzuführen. "Die Halle hat neben ihrem Halb-Parterre-Geschoss nur einen Flucht- und Rettungsweg, was aus Haftungs- und Versicherungsgründen für uns viel zu riskant gewesen wären." Die Situation sei somit eine andere, als es bei Mehrzweckhallen der Fall wäre. "Alle anderen Mehrzweckhallen in den Ortschaften sowie der Stadt seien aber für "fasnachtstauglich" befunden worden, da hier im Gegensatz zur Teggingerhalle eine Bewirtung sowie ein besserer Brandschutz möglich sei. Nachdem dann die Vereine Sicherheitskonzepte eingereicht haben, wurde über die Nutzbarkteit der Hallen informiert, die Teggingerschule ist demnach in Zukunft nicht mehr für die Fasnet eingeplant. "Einzig die Gymnastikhalle der Ratoldusschule bleibt für die Froschenzunft als Veranstaltungsort", ergänzte Laule.

Faire Lösung gefunden

Narrizella-Präsident Martin Schäuble zeigte sich erleichtert, dass man mit dem Foyer des Milchwerks jetzt einen Veranstaltungsort gefunden habe, in dem dieses Jahr das Preiskleppern und der Kinderball für bis zu 400 Gäste stattfinden könne. "Eine Verlagerung in die Ortsteile und somit eine Herausführung der Veranstaltungen aus der Stadt raus war für uns keine gangbare Option." Auch beim traditionellen Hemdglonker konnte man sich mit der Drittelung der Kosten auf eine für alle Seiten faire Lösung einigen. Dies habe laut Schäuble vor allem den enormen Kostenanstieg in den letzten Jahren bei der Security, den WC-Anlagen, dem Rettungsdienst sowie der Veranstaltungstechnik zur Ursache, welche sich in diesem Zeitraum auf etwa 10.000 Euro katapultierten. "Mit diesen Problemen haben aber auch andere Städte und Gemeinden zu kämpfen", erwähnt Schäuble. Für den Narrizella-Präsidenten sei es enorm wichtig, dass die Fasnacht in der Stadt drin bleibt, auch wenn man aufgrund beschränkter Möglichkeiten das Problem in Zukunft nicht ganz beiseiteschieben kann. "Eine Entbürokratisierung", so Schäuble, "findet nicht groß statt". So gebe es viele Passuse, die es den Vereinen oder Städten als Veranstalter noch schwieriger machen.
Zu dieser Lösung steht auch der Turnverein in Vertretung seines ersten Vorsitzenden Günter Thyssen hinter der gemeinsamen Entscheidung. "Schade finde ich es, dass hier für uns keine Zusatzeinnahmen entstehen", bedauerte er. Doch auch wenn für den Turnverein nun eine namhafte Summe zu stemmen sei, habe sich der Hemdglonker für ihn zu einer guten Veranstaltung, wie sie es früher schon war, entwickelt.
Was die Hallennutzung für die Fasnachtsveranstaltungen betreffe, möchte man Monika Laule zufolge zunächst den Ablauf der beiden Veranstaltungen im Milchwerk abwarten. "Wir werden diesbezüglich mit allen Beteiligten in Diskussion bleiben, um zu sehen, was in Zukunft hier möglich sein wird."

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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