Die afrikanischen Wurzeln
Hausherrenfest als Geste des Frieden und der Liebe

Unter freiem Himmel wurde dieses Jahr das Hochamt zum Hausherrenfest gehalten. | Foto: Fiedler
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Radolfzell. "Fühlen sie sich heute wie in Afrika, denn dort scheint auch immer sie Sonne, begrüßte Monsignore Obiora Ike als Festprediger der Messe zur Hausherrenprozession die Gäste des ersten Open-Air von denen sich sicher mehr etwas weniger Sonne gewünscht hätten, denn zwar stand der improvisierte Altarraum im Schatten, viele Besucher entschieden sich, lieber hinter die Bume am Platz zu sitzen statt in der prallen Sonne zu sitzen, die Teile der Kirche unter freiem Himmel erfasst hatte. Rund 300 Personen waren zum Gottesdienst gekommen, tausende säumten danach den Weg der festlichen Prozession mit den Reliquien durch die Altstadt, dem kirchlichen Höhepunkt des Festes. Die Wahl des Festpredigers ist für Münsterpfarrer Heinz Vogel auch als Signal der Weltoffenheit gemeint gewesen. Zur Freude, dieses Hochamt nun eigentlich "ohne Einschränkungen" wieder zu feiern, kam aber auch die Botschaft, dass man in der Vorbereitung dieses Fests doch auch schon manchen "vergessen" worden sei, so Vogel in seiner Begrüßung der vielen Ehrengäste. Und man müsse ja auch wissen, dass zwei der drei Radolfzeller Hausherren, eben ihre Wurzeln in Afrika gehabt hätten.

Obiora Ikes Festpredigt war ganz anders, als viele das gewohnt waren, denn er griff viele Themen ganz direkt aus. Das Europa, dass im bei seiner 30-stündigen Anreise begegnete, war erst mal das Chaos auf dem Flughafen. Man liege in einer Dämmerung in Europa und der Welt durch die Folgen der Corona-Krise, durch die vielen Kriege, die es über die Ukraine hinaus gebe und sie reiche Rauch nach Radolfzell hinein, meinte er.  „Man findet das alles in Radolfzell", hob er ab. Wenn der Mann, Angst habe, heimzukommen, „weil die Frau ihm die Faust zeigt“. Oder umgekehrt, was doch einige Heiterkeit bei den Gästen des Hochamts erzeugte.
Freilich erinnerte dann an die "hohe Aufgabe der Tradition" und meine damit die Tradition der Nächstenliebe, so wie sie Jesus in seinen Gleichnissen den Menschen aufgetragen habe. Es geht nicht um "Mein Auto, mein Haus, mein Geld", sondern darum Grenzen mit der Liebe zu überwinden. "Menschen, die nicht wissen, wo der Regen begonnen hat, wissen nicht, wo die Sonne beginnt", zitierte er aus seiner Heimat Nigeria, wo es ein "ich liebe dich" gar nicht gebe. Dort sage man "Ich habe mich in deinen Augen gesehen".
Das Fest solle uns in unseren Familien begegnen, wir sollten innerlichen Frieden finden, schloss er seine Predigt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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