Unüberbrückbare Differenzen mit Geschäftsführer
Rettungshundestaffel löst sich vom DRK

Foto: Die Rettungshundestaffel gehört nicht mehr dem DRK an. Der Grund liegt in »unüberbrückbaren Differenzen mit dem Kreisgeschäftsführer«.
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Radolfzell (pud). In unzähligen Einsätzen hat sie vermisste oder verunfallte Personen aufgespürt und Menschen das Leben gerettet. Darüber hinaus hat sie mit Vorführungen bei vielen Festen, Veranstaltungen und Messen unschätzbare Öffentlichkeitsarbeit für das Deutsche Rote Kreuz betrieben: Die Rede ist von der Rettungshundestaffel des DRK Kreisverbands Konstanz.

Jetzt aber haben sich die 20 Mitglieder mit ihren 15 bestens ausgebildeten Hunden nach mehr als 15 Jahren entschieden, sich als Einsatzeinheit des DRK-Katastrophenschutzes aufzulösen und aus der Rettungsorganisation geschlossen auszutreten. Der Grund: Unüberbrückbare Differenzen mit dem Kreisgeschäftsführer Patrik Lauinger.

Die Staffel-Mitglieder Gertrud Bergsen-Gangloff, Volker Grießmayer und Angelika Witte erklärten in einem Gespräch mit dem Wochenblatt, dass der Slogan der DRK »im Zeichen der Menschlichkeit« in Bezug auf eine einvernehmliche Zusammenarbeit oft vermisst worden sei. Konkret stehe beim Kreisgeschäftsführer nur der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund, die ehrenamtliche Tätigkeit spiele nur eine sekundäre Rolle. Die Staffel nur auf die für sie entstandenen Kosten zu reduzieren, stehe im Gegensatz zu den vielen ehrenamtlichen Stunden für Einsätze, Ausbildung und allgemeiner DRK-Arbeit, so die Mitglieder weiter. Bedanken möchte man sich für das Vertrauen bei der Bevölkerung, die die Arbeit der Rettungshundestaffel stets mit Spenden unterstützt hatte.

Enttäuscht zeigen sich die Mitglieder der Staffel auch darüber, dass zwei Gespräche mit Frank Hämmerle, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands, nicht von Erfolg gekrönt waren. Sie seien zwar erhört, aber nicht gehört worden. Jedenfalls werden sie ihre absolut nützliche Arbeit nicht einstellen, kündigten sie an. Man ist im wöchentlichen Training und stehe auch für Einsätze weiter zur Verfügung, wenn auch derzeit noch als heimatlose Gruppe.

Patrik Lauinger wollte zu diesen Äußerungen der Staffel-Mitglieder keine Stellung nehmen. Er verweist an Landrat Frank Hämmerle in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des DRK Kreisverbands, da die Angelegenheit »Chefsache« sei. Auf Anfrage des WOCHENBLATTs bestätigt Hämmerle die inhaltliche Richtigkeit. Er betont ausdrücklich, dass er die Staffel gerne weiterhin im DRK gehabt hätte. »Wenn es auch keine satzungsgemäße Aufgabe ist, habe ich die Staffel sehr geschätzt«, so Hämmerle wörtlich. Er führt weiterhin an, dass er mehrere Gespräche, leider ohne Erfolg, geführt habe und auch »vermittelnde Angebote« gemacht habe, zum Beispiel zur Budgetierung, um »Konflikte, die mehr auf der menschlichen Ebene« liegen, zu vermeiden. Zudem habe man die Staffel in den letzten Jahren mit mehreren zehntausend Euro gefördert.

Schließlich merkt Hämmerle an, dass Lauinger ein »sehr erfolgreicher und von allen anderen anerkannter Geschäftsführer ist« und dass eine Besprechung mit ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern die volle Rückendeckung für Lauinger ergeben habe.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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