Bebauungsplan "Sportzentrum Mettnau" gebilligt
Wichtiger Meilenstein für neuen Kunstrasenplatz

Ein schon vielfach genutztes Gelände ist das Portal zur Mettnau mit Kunstrasenplatz, Wohnmobilstellplatz, dem Betriebshof der Technischen Betriebe Radolfzell hinter den Bäumen und zahlreichen Zuwegen Richtung Markelfinger Winkel. Jetzt soll hier noch ein weiterer Kunstrasenplatz dazu kommen, der von den Fußballvereinen aus der ganzen Stadt schon lange als Ausweichplatz gewünscht wird. Mitten durch das Gelände verläuft freilich eine Grenze für einen Grüngürtel, zu dem auch der Wohnmobilstellplatz schon gehört. | Foto: swb-Bild: Fiedler
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  • Ein schon vielfach genutztes Gelände ist das Portal zur Mettnau mit Kunstrasenplatz, Wohnmobilstellplatz, dem Betriebshof der Technischen Betriebe Radolfzell hinter den Bäumen und zahlreichen Zuwegen Richtung Markelfinger Winkel. Jetzt soll hier noch ein weiterer Kunstrasenplatz dazu kommen, der von den Fußballvereinen aus der ganzen Stadt schon lange als Ausweichplatz gewünscht wird. Mitten durch das Gelände verläuft freilich eine Grenze für einen Grüngürtel, zu dem auch der Wohnmobilstellplatz schon gehört.
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Radolfzell. Mit acht zu vier Stimmen hat der Radolfzeller Ausschuss Planung, Umwelt und Technik (PUT) den Bebauungsplan „Sportzentrum Mettnau“ inklusive des umfassenden Umweltberichts gebilligt. Die Diskussion über die Pläne ist nach wie vor kontrovers, wie das Abstimmungsergebnis zeigte. Der Plan liegt nun für die Anhörung und weitere Bürgerbeteiligung ab dem 18. April aus, wurde in der Sitzung nach der Abstimmung informiert.

Mit dem Beschluss der Schaffung eines dritten Sportplatzes als Kunstrasenplatz wird einem schon länger von der IG Sport in Radolfzell geäußerten Wunsch nach einem Kunstrasenplatz für alle Vereine um ein wichtiges Stück näher gerückt. Falls eine Finanzierung sichergestellt werden kann – immerhin kostetet das Projekt seit der letzten Kostenberechnung bereits rund 700.000 Euro mehr – und mit entsprechenden Zuschüssen, könnte der Platz auch in 2024 umgesetzt werden. Der Entwicklungsbeschluss stammt bereits aus dem Jahr 2019.

Knappe Flächen

Der neue Bebauungsplan, der ziemlich knapp den neuen Sportplatz und eine Fläche des benachbarten Bauhofs der Technischen Betriebe Radolfzell umfasst, geht mit einer Änderung des Flächennutzungsplans einher, da das für den Platz gebildete Grundstück mehrere andere Bebauungspläne aus früheren Zeiten tangiert. Der Standort sei auch so gewählt worden, dass die TBR auf ihrem Gelände ein Hochregallager erstellen können, das so unmittelbar an den Sportplatz anstößt, sodass die Rückseite des Gebäudes noch als überdachte Tribüne mit einer Länge von 65 Metern für Zuschauer genutzt werden könnte – zumal der Platz ohnehin als Ausweichquartier bei schlechten Witterungsbedingungen gedacht ist. Auf einem Teil des Geländes befand sich einmal die Radolfzeller Stadtgärtnerei, in der der Blumenschmuck für die Stadt großgezogen wurde.

Naturschützer lehnen ab

BUND und NABU lehnen die Ausweitung der Sportflächen auf der Mettnau ab, so die Sitzungsvorlage. Grund ist in erster Linie der Eingriff in den „geschützten Grünbestand“ des Markelfinger Winkels als Wanderkorridor zwischen den bestehenden Naturschutzgebieten.  „Bereits mit dem Bau zusätzlicher Parkplätze und der massiven Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes ist die Belastbarkeit dieses äußerst sensiblen Landschaftsraums im Uferbereich des Bodensees zwischen zwei bedeutenden Naturschutzgebieten bis ans Äußerste ausgereizt worden. Die nun geplanten Erweiterungen im Zuge des ‚Sportzentrums Mettnau‘ führen zu neuerlichen, massiven Eingriffen in den Naturhaushalt“, so die beiden Naturschutzverbände in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Grünzone geht mittendurch

Die Grenze der geschützten Grünzone verläuft derzeit mitten durch den Sportplatz. Allerdings befindet sich in der Nachbarschaft auch der große Wohnmobilstellplatz bereits in dieser Zone. „Durch die im Bebauungsplan festgesetzten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen werden die Beeinträchtigungen für Naturhaushalt und Landschaft auf das unbedingt erforderliche Maß gesenkt“, reagieren die Stadtplaner auf die Ablehnung der Naturschützer, die unter anderem auch die Gegenstimmen erklären. Als weitere Reaktion wurde bereits im Februar der Beschluss gefasst, die umliegenden Bereiche als Landschaftsschutzgebiet zu erklären. Der aktuelle Zustand im unbebauten Teil des Geländes wird als verbuscht beschrieben. Diese Ausweisung ergänzt nach Ansicht der Planer das auch gerade in der Genehmigung befindlichen Schutzgebiet Markelfinger Winkel, das durch das Regierungspräsidium umgesetzt wird.

Kosten steigen munter

Die im Februar bereits vorgestellte Kostenberechnung, die vom Gemeinderat mit 16 zu 1 Stimmen bei sieben Enthaltungen angenommen wurde, geht für das Gesamtprojekt von vier Millionen Euro aus. Der Allwetterplatz alleine liegt bei rund 2,6 Millionen Euro, dazu kommen die Sanierung des Rasenplatzes im Mettnaustadion für eine Million Euro und der TBR-Anbau mit 475.000 Euro.

Die Unterlagen für den Bebauungsplan können auch online auf der Homepage der Stadt Radolfzell eingesehen und kommentiert werden.

Ein schon vielfach genutztes Gelände ist das Portal zur Mettnau mit Kunstrasenplatz, Wohnmobilstellplatz, dem Betriebshof der Technischen Betriebe Radolfzell hinter den Bäumen und zahlreichen Zuwegen Richtung Markelfinger Winkel. Jetzt soll hier noch ein weiterer Kunstrasenplatz dazu kommen, der von den Fußballvereinen aus der ganzen Stadt schon lange als Ausweichplatz gewünscht wird. Mitten durch das Gelände verläuft freilich eine Grenze für einen Grüngürtel, zu dem auch der Wohnmobilstellplatz schon gehört. | Foto: swb-Bild: Fiedler
Der Plan für einen neuen Kunstrasenplatz auf der Mettau wird von der Grenze des Grüngürtels des Markelfinger Winkels durchzogen. In der befinden sich aber auch die Wohnmobilstellplätze. | Foto: swb-Bild: Stadt Radolfzell
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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