Aktionswochen der Entsorgungsbetriebe
Neuer Müllscanner prüft die Reinheit des Biomülls

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Landkreis Konstanz. Sollte die Biomülltonne in den nächsten Wochen ungeleert stehen bleiben, könnte das an zu vielen Fremdstoffen in der braunen Tonne liegen. Im Kreis Konstanz startete ein Projekt, bei dem Kreis und Entsorgungsbetriebe die Menschen für die richtige Mülltrennung sensibilisieren wollen.

Ein Teil davon ist ein Fahrzeug, das mit einem Scanner ausgestattet ist, der Fremdstoffe im Biomüll erkennt und die Leerung ab einer gewissen Schwelle automatisch stoppt. Von sich aus überbrücken und die Bio-Tonne trotzdem leeren können die Mitarbeiter nicht. Die Tonne bleibt also samt dem Müll stehen.

An der Aktion sind neben dem Landkreis die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK), die Stadtwerke Singen, der Müllabfuhrzweckverband Hegau (MVZ) sowie die Unternehmen Remondis und Reterra. Man wolle mit den Aktionswochen die Leute dafür sensibilisieren, was sie in die Tonne werfen, erklärte Eckhardt Pfeiffer, Geschäftsführer des MZV, bei der Vorstellung des Fahrzeugs, das leihweise für die nächsten Wochen in den Kommunen im Landkreis zum Einsatz kommt.

"Bioabfall ist eine Ressource mit Mehrfachnutzung", sagte Gebhard Schulz, Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Landratsamtes Konstanz. Zunächst komme er in die Vergärung, wobei Biogas für die Energie- und Wärmeerzeugung entstehe. "Das ist ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz", so Schulz. Danach geht der Abfall in die Kompostierung. "Wir können das nur machen, wenn wir sauberen Biomüll haben."

Cornelia Patzig vom Unternehmen Scantec, von der das System stammt, erklärte, wie der Scan funktioniert: Beim Einhängen der Tonne findet ein Tiefenscan statt. Dabei werden leitfähige Stoffe - etwa Metalle oder beschichtete Materialien - erkannt. Ist ein gewisser Grenzwert überschritten, wird die Tonne gar nicht erst von der Maschine angehoben und bleibt ungeleert. Der Grenzwert ist einstellbar und kann nachjustiert werden, wenn er sich als zu empfindlich erweisen sollte.

Für Nele Steurer, Pressesprecherin der EBK, ist das Besondere an den Aktionswochen, dass so viele Akteure beteiligt sind. "Es ist relativ einmalig", sagte sie. "Es ist eine besondere Sache." Dabei beruhe die Aktion auf drei Punkten: Informieren, was über die Presse geschehen wird, kontrollieren mit dem neuen Fahrzeug und diskutieren bei verschiedenen Veranstaltungen und Besichtigungen.

Zukünftiger Einsatz ist im Gespräch

Ob das System auch nach dem Aktionszeitraum zum Einsatz kommen wird, ist von den Ergebnissen abhängig. Die EBK wollen beispielsweise die Ergebnisse abwarten und dann darüber sprechen, ob eine dauerhafte Anschaffung Sinn macht, erklärte Nele Steurer. Der MZV wiederum will zwei Fahrzeuge anschaffen, die nachträglich mit dem Scanner ausgestattet werden können.

Informationen zu der Aktion mit einer Übersicht über die geplanten Besichtigungstermine gibt es auf www.biomuell-kn.de

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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