Hallo und guten Tag
Kein Licht im Stuttgart-21-Tunnel

Letzte Woche hätte ich mit meinem Kumpel Struppi beinahe Krach bekommen, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser. Es ging um die Begriffe Spezialität und Spezialisten. Mein Freund erklärte mir, dass eine Spezialität ein Gebiet ist, auf dem die besonderen Fähigkeiten oder Interessen eines Menschen liegen. Anders gesagt, ein Spezialist unter den Zweibeinern ist Fachmann auf einem ganz bestimmten Gebiet. Das geht ja schon in Ordnung mit den Fachleuten, doch die gibt es eben auch bei uns Vierbeinern. Ich zählte als Beispiele Lawinensuchhunde oder Rettungshunde auf. Nicht zu vergessen unsere Kollegen bei Zoll und Polizei. Unsere feinen Nasen sind ein unbezahlbarer Schatz, den uns die Natur mitgegeben hat. Seit einiger Zeit interessieren sich Forscher und Ärzte besonders stark für unseren »Riecher«. Die Mediziner haben in Versuchen festgestellt, dass einige meiner vierbeinigen Kollegen für Krebserkrankungen eine besondere Nase haben. In 88 - 97 Prozent der Fälle haben diese Hunde die Krankheit erkannt. Moderne Mediziner wollen unsere feinen Nasen langfristig durch »elektronische Nasen« ersetzen. Kann die Technik das in Zukunft wirklich besser einrichten? Da habe ich - aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten - so meine Zweifel. Ich muss erneut auf Stuttgart 21 und die dortigen Spezialisten kommen. Auf der Suche nach Informationen für das Projekt bin ich im Internet auf einen interessanten Artikel von Stern.de gestoßen. Danach gibt es geheime Akten, die belegen, dass das Bauprojekt aus dem Ruder läuft. Die Arbeiten für die Tunnels sollen vergeben werden, allerdings fehlt nach den Projektberichten die eisenbahntechnische Ausrüstung. In den Tunnels sind weder Oberleitungen noch Signalanlagen vorgesehen. Wie sollen die Züge denn durch die mehr als 60 Kilometer langen Tunnels fahren? Könnte mir das vielleicht einer erklären? Oder ist vorneweg eine teure Nachrüstung geplant? Will man damit augenblicklich die Kosten schön rechnen? Was passiert, wenn die Ingenieure - wie in einem Protokoll festgehalten - »wegen nicht erfüllter Auflagen die Planung nicht freigeben und das Projekt nicht weitergeführt werden kann«? Ach ja,die Schnellbahnstrecke in Richtung Ulm wird nach Berechnungen der Bahn schlappe 865 Millionen teurer; diese Kosten übernimmt der Bund. Nett, das sind doch wieder die Steuerzahler oder irre ich mich da? Für die Bahnsteig-Erhöhungen im Landkreis Konstanz hat die gleiche Bahn auch kein Geld. Das sollen die Gemeinden und das Land bezahlen. Sehr interessant: für diese dringend notwendigen Arbeiten ist kein Geld da. Zahlen wir für Stuttgart 21?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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