Wafrös alemannische Dialektik vom 11. November 2009

Mir sind halt ä Woche- und ko Tageszeitung, drum hink i au alleweil hinderher und schrieb menkmol iber Sache, fir die de Markt scho längscht verdloffe isch. Aber s giit all wieder mol so Sächele, do ät i en Kropf griege, wenn i min Senf it au no dezuetue dät und desmol isch in Singe do en dicke Hund bassiert, den moss i no weng durch d Gegend jage, ohne des wär's mir it wohl.
Woni die erschte Bericht gläse hon, do hot's me beinah ussem Bett ghaue und i derf do noit ufschtoh, bis drei Woche rum sind. Also do hot de Madrigalchor vu de ALU,wo etz de Madrigalchor vu ALCAN isch, zämme mitem Collegium Musicum die »Messe für den Frieden« i de Herz Jesu Kirch ufgführt. Sie isch scho mol i de Stadthalle ufgfihrt wore und zwar miteme große Erfolg. S isch eigentlich ko Mess, sondern eher ä Oratorium und de Komponischt Karl Jenkins hot des moderne, Tongemälde gschriebe fir die Opfer vum Kosovo-Krieg. wo se unzähige Muslim umbrocht hond. Er hot ä Vision vume Weltfriede ghet, s war oder s isch en Apell a d Menschheit und au a die Weltreligione, weil er wie de Prof.Hans Küng dere Meinung isch, "Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden!" Und innerhalb vu dere Friedensmess singt en Iman des »Allahu Akbar« des wird ibersetzt mit »Gott ist der Größte.«
Des Verhältnis vu de Chrischte zu de Muslim isch ä schwierigs Problem und umkehrt genau so. Uf beide Seite giits sotte und sotte. Scharfmacher wo Hass und Feindschaft prediged und sotte, wo die Liebe und de Dialog iber alls schtelled, aber s giit halt meh sotte, des sind die andere. Bi uns z Singe giits au ä muslimische Gemeinde mitere Moschee und s giit en Arbeitskreis fir christlich-muslimischen Dialog und des Verhältnis zuenander ka me bi aller Bescheideheit mit beiderseitigem guete Wille kennzeichne.
De Dialog funkzioniert, so wie au die Oekumene zwische Proteschtante und Katholike und Altkatholike bi uns funkzioniert, ganz egal, wa se i de obere Schtockwerk uf beide Siite grad wieder fifr Brigele shnitzed, wo se denn is Getriebe werfe känned. Es giit die »guten Willens« hänne wie dänne, au bi unsere Muslim-Gemeinde.
I glaub, s war de Pfarrer Beha, wo die Idee ghet hot, dass bi dere Ufführung i de Herz Jesu Kirch doch en richtige »Iman« des »Allahu Akbar« singe kännt. Des wär doch mol Oekumene, wo me sich dra hebe ka. Musiker und Sänger wared scheints begeischteret und wahrscheinlich wareds au die Schäfle vu de neue Proteschtanteschefin, de Margot Kässmann. Alles wär schä gsi und in Singe hett mer wieder mol ä Zeiche gsetzt. Debei wär des jo it emol ime Gottesdienscht gsi, sondern ime Kirchekonzert.
Aber do sind bi de Katholike die Altfromme usgraschtet und hond tue wie d Sau Im Internet hond se um sich gschlage, dass es Welle gäe hot durch die ganz Republik. Schiere blanke Hass hot sich entlade, als ob se no nie ebbes vu dem Wort Dialog ghört hetted. Brief ans Pfarremt und vor allem a de Pfarrer Beha hond se gschriebe und wa fir Brief! Bedroht hond sen, beschmpft hond sen mitem Austritt droht hond se – oh wenn se nu au ginged! Wer so mit dem sanfte,liebenswerte, kreizbrave fromme Pfarrer Beha umgoht, der isch seelisch schwer agschlage.Des hot nint meh mit Chrischtetum ztue, des iscn scno hart a a a de Grenz vu de Mitmenschlichkeit. Traurig isch nu, dass mer die Sorte meh hätschlet, als die wo konschtruktive Kritik a de Kirch üebed. Unsere Islamgemeinde hots gschluckt und Verschtändnis ghet, Vielleicht weil se sich saged »Allhu akbar!«

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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