Wafrös alemannische Dialektik vom 16. Juni 2010

Jessesna etz kunnt der au no, mit dere blede Kickerei, wird's etz wieder heisse. Des glaub i zwar it so ganz, weil i bis etz ersch on troffe hon, wo vu dem Kickfieber it aagschteckt wore isch. Mer ka sich dere Sach it entziehe, des isch wie en Schnupfe, wo alle aagschteckt wered. Wer hett au des denkt, dass do dunne i dem Schwarzafrika mol so ä Schpedackel schtattfindet, a dem die ganz Welt mitmacht! So saumässig lang isches jo no garit her zu däne Ziite vu »Onkel Tom's Hütte« wo se Mensche als Sklave verschleppt hond, wo mer ufem Sklavemarkt hot eikaufe känne. Sie kaufed hütwieder die junge Schwarze, aber sie koschted weng meh wie domols und s goht ene au wesentlich besser, wenn se denn i däne reiche Fueßballklub kicke derfed, weil die Weiße z lahm sind und wahrscheinlich au degeneriert. Aber mir Deitsche hond en Uftakt aneglegt, wo sich gwäsche hot. Debei sind uns doch all Träne i d Auge gschosse, wenn uns wieder eigfalle isch, dass de Ballak it mitkicke ka, weil er a om vu däne koschtbare Füeß Malesse ghet hot. Sind no ä paar usgfalle, wo verletzt wared, aber der junge Bundesträner isch äbe alles ander als ä Träne. Der hot ä junge Mannschaft buech-schtäblich ussem Bode gschtampft, luter flotte Buebe, on schäner als de ander. Wemer sich it fir Fueßball intressiert hot, no hot mer känne i de letzschte Ziit sei Zietig grad furtwerfe, weil suscht nint dinnegschtande isch, usser dass se wieder mol händled, wer Bundespräsident were sott. Warum nämed se au it de Beckebauer, den känned alle, mer hetted wieder en Kaiser und der schtoht mit sinere »schau'n mer mal« Filusofie iber allem. S isch jo scho grandios losgange, mit dere Ereffnung vu de Weltmeischterschaft. S war hyschterisch und gleichzeitig hischtorisch, wo der Siphiwe Tschabalala sei Tor gschosse hot. Des war »berauschend, elektrisierend und magish« hond die Schornalischte gschriebe und de klä Maradona vu de Argentinier hot sich fascht wie de Rumpelschtilzchen mitte abenandgrisse vor Freid iber des 1:O gege Nigeria. S isch eigentlich schad, dass all nu on g'winnt und de ander verliert. So isch on vu däne beide am Schluss traurig und de ander freit sich. Wemer beide gwinne lo dät, no hetted am Schluss beide ä Freid. Nu wenn se unentschiede schpieled, no sind se au it z'friede, aber alle glicklich mache, des isch no nie gange. S hot au scho ä Problem gäe bi dem globale Fäscht. Jeder Afrikaner hot sei Vuvuzela. D Nordlichter saged, des sei eine Tröte und bi uns isches ä Bloose. Des derf mer it »oo« läse, sondern mit –den Buechschtabe giits garit- des ka me it schriibe, des ka me nu höre! S isch ä Blechbloose wo en Saukrach macht und wenn 100.000 kläne und große Negerlein i die Vuvuzela Bloosed, no duet des wie wahnsinnig und s giit so Lüt, wo leicht wahnsinnig wered. S giit scho masseweis Protescht, aber die Vuvuzela ka me it verbiete, des wär grad eso, wie wemmer bi uns a de Fasnet de Lüt s hoorig verbiete wett. S isch halt so laut, dass die Radio-Reporter sich selber nume höred. Die Vuvuzela-Blooser sind schtolz uf ihren Krach und behaupted, des sei ualtes afriaknisches Kulturgut und des isch verloge, weil die Bloose us China kummed! Mer wäred mit dem afrikanische Urschrei läbe mösse und viellicht kännted unsere Gwerkschafte sich so Vuvuzelabloose aschaffe, do wär d Wirkung bedeitend besser wie der Bledsinn mit däne Trillerpfiefe. De Fifa gschiehts sowieso recht, wägewarum hond se s Bete uf em Schpielfeld verbote, weil des ä religiöse Botschaft isch, des isch sovill wie ä Werbung und wo me werbe derf und wa des koscht, des beschtimmt äbe wieder die Fifa. Drum solled die Afrikaner nu uf ihrne Vuvuzela bloose, bis däne Funkzionär d Ohre abkeied. Viellicht derfed die Brasilianer denn wieder bete vor em Anpfiff, des isch nämlich uralts Kulturguet!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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