Wafrös alemannische Dialektik vom 30. September 2009

Irgend en Schpleen hot jeder, en große oder en kläne. Manche hond mehrere und denn giits no ä paar, die sind so voller Schpleen, dass die andere saged, »der hot on« oder sie saged, »den hot's.« En Schpleen ka ä wunderbare Sach sei und ehrlich gseit, i mecht ohne Schpleen garit lebe. I hon au ä paar und on vu de schänschte isch mei Rumnuelerei i de Gschicht vu unserm Ländle, vu unserm Baden-Württemberg, wie des mol entschtande isch under däne Zähringer Herzög, so ume 1100 rum. Do hot's au die Markgrafe vu Baden gäbe, die »Hermänner,« und mi intressiert vor allem seller Hermann V.Markgraf von Baden, wo anno 1242 gschtorbe isch.
Etz giits beschtimmt wieder sottige wo moned, wa goht den alte Simpel en Markgraf Hermann a, wo scho so lang dot isch, mer hot doch hüt andere Sorge und Problem, als i dem alte Züg umeschtochere. Sell scho, aber i mecht all meh devu wisse, wie mir Badenser mit de Schwobe verwandt sind und i kumm all meh dehinder, dass mir no enger zämmeghöred, wie leibliche Gschwischter.und dodemit isch alles badische und schwäbische Gejommere und der in de Bolidik, in Presse, Funk und Fernsäeh immer wieder neu auftischte Gegesatz zwische Badenern und Schwaben en absolute Schofscheiß. Des hot au de Schtuegeter Gerhard Raff neilich gschriebe und er hot meh als Recht.
Der hot en Aufsatz gschriebe »Badische Braut bringt Stuttgart als Mitgift in die Ehe« Äbe durch den Aufsatz bin i uf den Markgraf Hermann kumme, des war nm.ich de Vadder vu de Markgräfin Mathilde vu Baden, wo vor 750 Johr gschtorbe isch.. Ihr Vadder, äbe seller Markgraf Hermann V. gilt nämlich als de Gründer der »altbadischen« Schtadt Stuttgart. Etz emol ganz ehrlich, wer hett au des fir meglich ghalte, dass vor rund 1900 Johr en Badenser Schtuegert gründet hot! Und wo sei Töchterle, äbe selle Mathilde vu Baden gheirote hot, nämlich den us Beutelsbach schtammenden Graf Ulrich I. wo uf de Burg Wirtemberg sein Sitz ghet hot, do hot de Vadder hot seim Töchterle als Mitgift des badische Schtuegert mitgäbe und so isch des Schtuegert schwäbisch, also Wirtenbergisch wore. Wer's it glaubt, der soll i de Gschichtsbüecher vu Baden-Württemberg nochschlage. Fir mi war des jedefalls neu.
I de Schtiftskirch in Stuttgart sind se beerdigt, d Mathilde und ihren Ulrich I. mitsamt em Sohn, Ulrich II. Guet, des sind alles Gschichte us de Vergangeheit, aber wemer denn wiiter blätteret und die Gschicht vu Baden und Württemberg nöcher kennelernt, no moß mer sich ufen mords Durenand eirichte. Mer hot ihm scho wüescht mitgschpielt, dem alte Herzogtum Alemannien-Schwaben. Wa ide Glanzzeit vu dem Staufer Friedrich II. zämmekumme isch, des hot me im Lauf vu de Gschicht jämmerlich verhackschtuckt unter Baden, Württenberg,Bayern, Franzose, Liechtensteiner, Österreicher und Schweizer.Bliebe isch unser Ländle, mit sinere großartige Gschicht und däne Gschwischter Schwobe und Badenser mitere jeweils massive Anzahl vu Altbachene, wo moned, mer möß sich unbedingt gegeseitig it leide känne.Debei sottemer enand möge – und wie!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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