Wafrös alemannische Dialektik vom 8. Januar 2009

Wemmer mol under de Passante uf de Schtroß ä Umfrog mache dät, was ä OASE sei, no däted sicher manche z'erscht mol schtocke und mößted iberlege und it emol wenig däted viellicht sage, des wissed mir it. Etz i hett scho gwisst, wa ä Oase isch, nu dass des Wort ussem Griechische kunnt, des war mir neu. Also so ä Oase isch ä Schtell i de Wüschte, wo wägem hohe Grundwasserschtand und eventuell sogar no Quelle oder Brunne, reichlich Pflanze wachsed, wo me Obstböm und Dattelpalme apflanze und vor allem d Kamel tränke ka, nocheme lange Marsch durch die trockene, dürre Wüschtene. I mecht etz it sage, dass unser Schtädle ä Wüschte isch, aber mer hond trotzdem ä Oase i unsere Schtadt, z mitte dinne, und drum heißt se au STADTOASE. Etz hör i wieder ä paar sage, ha Kameler hon'der in Singe gnueg, wo'ner a dere Stadtoase tränke känned, dem dät i it emol widerschpreche. Trotzdem hot unsere Oase weng en andere Sinn. Durscht hond nadierlich it nu d Kameler, Durscht hot au de Mensch. Manche hond meh Durscht, als se vertraged, aber s giit au en Durscht, wo me it mit Flüssigkeit schtille ka. S giit en Durscht noch Läbe und s giit vill Läbe, oder Zeite im Läbe, wo me durch ä Wüschte moss, ob me will oder it will, weil om s Schicksal Prigel zwische oder vor d Füess gworfe hot und s isch niemerd do, wo des au intressiert, wo om zueloset, wo me sich mol ausschpreche derf und ka, wo me Verschtändnis findet und des Gfihl griegt, dass me am End doch it so ganz elei sich. Wo me Lebenswasser sufe ka, i dere trockene Lebenswüschte, grad wie ä durschtig's Kamel. Do moss zum Beischpiel ä Tochter nochere lange Krankheit ihre Mamme ine Pflegeheim tue, weil sie jo ge schaffe moss und etz saged se ringsrum, sie het ihre Muetter abgschobe! Die Mamme im Heim kunnt mit de andere Frau im Zimmer it us und s Töchterle moss schlichte, aber mit de Mamme wird's all schwieriger. S Töchterle macht alles, aber wa se au macht, isch de Mamme z wenig und obwohl die junge Frau sich um gar alles kimmeret, moseret und bruttlet die Mamme anere rum. Nu wenn alle 6-8 Woche mol de Herr Sohn ge luege kunnt, no isch d Welt in Ordnung. Des goht so lang, bis die Tochter seelisch i d Knie goht und nime ka, aber mit wem ka se schwätze, wo soll se na? Des isch etz so en Fall, wo die junge Frau i die Schtadtoase kumme isch, omol, zwämol, mehmol. Bis se wieder weng Luft kriegt hot und so kummed manche, wo Durscht noch ä bitzele Läbe hond. Zuehöre duet me do, Verschtändnis zeige, kon billige Troscht a se na schwätze, Verschtändnis ufbringe, dass des ä wirkliche Not isch, des Problem. Mer ka aber au kumme, wemer it grad ä Problem hot, aber muetterseele elei isch und kon Anschluss findet, wemmer mol mit andere Lüt zämmekumme will und ä Tass Kaffee trinke. Und die, wo do sitzed, däne goht's jo genauso. Do derf me au mol jommere und immer sind nette Mensche do, wo om zuelosed, wo om ernscht nähmed. D Schweschter Leokardia isch die diskrete Oase-Leiterin, aber des merkt mer it emol, weil se sich begreift als one vu däne 26 ehreamtliche Mitarbeiter und niemerd wird gfrogt, ob er oder sie katholisch, evangelisch, altkatholisch oder suschtebbes isch. S koscht nix und mer derf it, mer soll wieder kumme. Niemerd brucht sei Päckle elei trage. So wie anere Oase i de Wüschte, so soll's sei. Die Kameler vu däne Karawane wäred vu de Laschte befreit und derfed, nei sie solled, sie mössed trinke. Unsere Schtadtoase schtoht allene offe, wo am Verdurschte sind, weil's ene etz grad am lebendige Wasser fählt! I de Auguscht Ruf Schtroß 12 a im oberschte Schtock bim Blueme-Mauch, do isch se und me ka mitem Fahrschtuehl ufefahre. I war neilich au mol dert. S hot me grad nix druckt, aber i hett gern en Kaffee trunke und hon dohom min Geldbeitel liege lo. Also i ka die Atmosfähre und de Kaffee nu empfähle!.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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