Wafrös alemannische Dialektik vom 8. Oktober 2008

Manche Lüt sind wüescht zu om. Weil i beschtimmte Ereignis all weng schpöter schriib, weil mir halt ä Wochezeitung und ko Tageszeitung sind, hot neilich oner gmont, wa mine Artikele betrifft ging's mir wie ime alte Maa bim brunze, langsam und schuckweis. Aber grad z'leid mecht i wieder mol iber ä Sach mule, wo scho vorbei isch, aber s isch no ko Gras driber gwaxe.
S goht um d Singemer Krankehauskapelle, wo se etz umgeschtalte wänd und ä it grad kläne Porzion vu gläubige Mensche us dere Region sind do entschiede de-gege. De "Bunte Hund" hot des Thema als erschte ufgriffe und denn hot's Leserbrief gäe und die Sach kocht under de Decke all no wiiter.Mir isches eigentlich wurscht. Vu mir us solled se i de Petersdom ä Schtartbahn baue, wenn se moned, dass des im Reich Gottes dient. Schad isch nu, dass se it dehinder kummed, dass me um Jesus nochzufolge kon Porsche braucht. Mer brücht au ko umbaute Krankehauskapelle, weil des so unnötig wär wie en Kropf. I hett jo mei Gosch ghalte, aber etz hot de Klinik-Chef en Ufsatz i minere Tageszeitung ghet, wo er uf die "baulichen Veränderungen" eigange isch und gmont hot, "die Krankenbetten stoppen an der Tür und kommen nicht an den Bänken vorbei".

Wo i des gläse hon, do hon i denkt, etz krieg i die Krise. Hot scho jeh en normale Mensch dra denkt, dass mer die Kranke i de Bette zum Gottesdienscht i d Kapelle schiebe sott? I wa fir eme Hirn schpucked au sotte Fürz? Zwei bis vier Rollschtüehl sind s hökschte, wa am Sunntig i d Kapelle gschobe wäred und die hond hinde gnueg Platz. Wer soll denn ä Bett oder gar zwä oder drei i die Kapelle schiebe am Sunntig, wo's sowieso a Personal manglet? Wo doch jeder Patient, wo sich fir de Gottesdienscht intressiert, die Mess i de Kapell iber die moderne Fernsehanlag vum Bett aus uf de Schtazion mitverfolge ka! Krankebette i d Kapell schiebe, do moss de Heilige Geischt ine paar Neumyschtiker s Hirn ausblose hon, anschtatt dass er se mit sim Geischt erfüllt, aber s'heisst jo; "Der Geischt weht wo er will!" I glaub, er weht au wie er will und zeitweilig hot mer s Gfihl, de Schnufer sei em usgange.

So isch de Schnufer au de Radolfzeller CDU usgange, weil se kon Gegekandidat fir d Oberbürgermeischterwahl gfunde hond denn de jetzige Amtsinhaber, also de OB Jörg Schmidt isch de einzige Kandidat. S isch kon do, wo sich mit em messe will, wo ihm de OB Sessel schtreitig mache dät. Do dät i etz gern de Radolfzeller CDU vu ganzem Herze gratuliere. I hon den hälingene Verdacht, dass se gar kon Gegekandidat hond finde welle und wenn des so wär, denn mösst mer ihne ersch recht gratuliere. Do bruched se sich it schäme, des derfed se ruhig als politische Intelligenzleischtung a de Huet schtecke. I find's eifach ä politischs Wunder, dass ä Schtadt wie Radolfzell ihren OB bhalte mecht, ohne Rücksicht druf, waner fir ä Parteibuech hot. Des losst mi wieder glaube, dass die Materie Hirn i de Komunalbolidik it ganz ustrocknet isch Unsereins läbt jo als gebürtige Radolfzeller all ä bitzele mit dere Schtadt und i hon den Jörg Schmidt känne beobachte ab dem Tag, wo'ner sich beworbe hot. I bin it verwandt mit'em und it verschwägeret, i bin it per "Du" mit'em, aber i mag en. I mag'en scho weng meh wie normal, weil er en Kerle isch, vor dem i Reschpekt hon. I mag'en sogar so, dass i ko schlechts Gfihl hon, wenn i sieh, wie er bim Hausherrefäscht a de Prozession mitlauft, wa i suscht bi einige hon, wo bi Prozessione mitlaufed. Der Mensch isch grad und lauter, (it laut, sell isch ebbes anders!) Er isch it nu fleissig, er isch au guet! So om dät i mei Geld avertraue und mei Frau, wenn i no one hett. Guet, i bi en alte Kerle, aber i bi weng schtolz uf mei Geburtsschtädtle, wie se des mit dere OB-Wahl lösed und wenn i de CDU gratulier, no isch des ehrlich und dem Schultes gratulier i etz scho und winsch'em ä grosse Wahlbteiligung - er hett's verdient.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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