Hauptzollamt Singen bilanziert Jahr 2012
19.000 Ausfuhrscheine täglich im Hauptzollamt

Foto: Kurioser Fund: 2,5 Millionen Mark, der Währung der damaligen DDR; beschlagnahmt vom Hauptzollamt Singen. Bild: kl
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Singen (kl). Eigentlich sollte es eine Routinekontrolle werden: Beamte des Hauptzollamts Singen kontrollierten den Neubau des Schwarzwald-Baar-Klinikums in Villingen Schwenningen. Dabei entdeckten sie zwei Arbeiter, die weder einen gültigen Aufenthaltstitel, noch eine Arbeitsgenehmigung vorweisen konnten.
Schwarzarbeit aufdecken - das ist eine der Hauptaufgaben des Hauptzollamts Singen. 901 Strafverfahren konnten so im vergangenen Jahr eingeleitet werden. 2011 waren es 752. Das gab Udo Kohlschreiber bei der gestrigen Jahrespressekonferenz bekannt. Der Leitende Regierungsdirektor des Hauptzollamts Singen freut sich über diesen Erfolg: „Schwarzarbeit aufzudecken ist auch immer eine Sache der Gerechtigkeit“.
In der Statistik 2012 stechen die abgefertigten Ausfuhrscheine hervor: Insgesamt 8,77 Millionen von diesen wickelte der Zoll ab. Umgerechnet waren das 29.000 pro Tag. Ein Stab von rund 100 Zöllnern ist mittlerweile alleine für die Warenausfuhr zuständig. An der Grenze in Konstanz müssten zu den Stoßzeiten bis zu drei Beamte Ausfuhrscheine stempeln - sonst würden die Warteschlangen zu lange.
Auch Bargeld, Aktien und Schecks möchten gewiefte Passanten immer wieder über die Grenze schaffen. 2012 ist es dem Hauptzollamt Singen gelungen, Barmittel in Höhe von 11,9 Millionen Euro zu beschlagnahmen. Dabei handelte es sich um Transfers, die den gesetzlichen Freibetrag von 10.000 Euro überschritten.
Betäubungsmittel beschlagnahmte der Zoll deutlich weniger als im Vorjahr: So waren es beispielsweise 40 Gramm Kokain. 2011 waren es noch 278 Gramm. Dass die Menge geringer ist, deute aber nicht darauf hin, dass der Zoll schlecht gefahndet habe, erläutert Pressesprecher Michael Hauck. Gehe einmal ein großer Fisch ins Netz, so schlage das in der Statistik gleich mächtig zu Buche. Doch diese seien selten, da das Grenzgebiet keine klassische Drogenroute mehr sei.
Selten beachtet ist eine der vordringlichen Aufgaben der deutschen Zölle: Diese erheben die Ein- und Ausfuhrsteuern, sowie die Verbrauchssteuern. Zu diesen zählen etwa die Bier- und Kaffeesteuer. Knapp 1,6 Milliarden Euro Steuern zogen die Zölle 2012 für die Bundesrepublik ein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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