Beeindruckende Feier zum Kriegsende begangen
Alle Fenster an Theresienkapelle neu geschaffen

Foto: Georg Netzhammer und Rudolf Thoma als ehemalige Lagerinsassen, Ursula und Manfred Rothfuß und der Vorsitzende des Fördervereins Manfred Schüle vor einem der neu rekonstruierten Fenster in der Theresienkapelle. swb-Bild: of
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Singen (of). Ein historisch bedeutsames Datum wurde vom Förderverein Theresienkapelle für die Einweihung der letzten Fenster genutzt, die durch die „Derix Glasstudios“ aus Taunusstein nach alten Vorlagen und zum Teil Fotos gefertigt wurden, nachdem die Originale verloren gegangen waren.

Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienst, der von Dr. Jörg Lichtenberg (Seelsorgeeinheit Singen), »Mimmo« Fasciano (Italienische katholische Gemeinde) und Helga Kaul (evangelische Kirche Singen) zum Datum des Kriegsendes, wurde der besonderen Bedeutung dieser Kapelle gedacht, die die Geschichte der Zwangsarbeiter genauso dokumentiert wie der Kriegsgefangenen, die unter dem menschlichen Regiment von Jean de Ligny diese Kapelle gebaut hatten.

Die Familie der Nachfahren des Lagerkommandanten hatte durch eine Spende die Rekonstruktion eines weiteren Fensters möglich gemacht wie Wilhelm Josef Waibel, der die Beiträge von Führungen der Theresienkapelle wie der darunter liegenden Bunker zur Spende des letzten noch fehlenden Fensters einsetzte. Viele Spender, angefangen von der Familien Breyer und Netzhammer – Georg Netzhammer selbst war als Kriegsgefangener in dem Lager und nahm persönlich an der Feier teil - bis zur Badischen Beamtenbank oder die Singener katholische Kirche machten diese wohl einmalige Rekonstruktion der einst von Heinz Ott entworfenen und mit Lagerinsassen geschaffenen Fenster möglich. Zum Teil gab es von den Fenstern nur Fotos in Schwarzweiss. Ursula und Manfred Rothfuss und ihre Mitarbeiter haben hier erstklassige Arbeit auch in der Auswahl der Farben geleistet.

„Es ist ein Tag des Friedens“, unterstrich der Vorsitzende des Fördervereins Theresienkapelle, Manfred Schüle in seiner Begrüßung. Seit 2005 hat sich der Verein unter anderem um die Rekonstruktion der Fenster gekümmert und sieht sich nun an einem wichtigen Zielpunkt angekommen.

An das Kriegsende in Singen erinnerte Stadtarchivarin Reinhild Kappes in einen spannenden Vortrag, der die Vorgänge zwischen dem 22. Und 24. April 1945. Im Spießhof führte damals eine Schweizer Delegation Verhandlungen mit Vertretern Singen und der Leitung von Bürgermeister Karl Bäder mit dem Ziel die Stadt kampflos zu üübergeben. Große Teile der Singener Bevölkerung waren vor den herannahenden französischen Truppen in den Schüppelwald bei Ramsen geflohen bis dann die Menschen in der Nacht des offiziellen Kriegsendes vom 8. afu den 9. Mai auch in Nachtkleidern von den Französischen Soldaten auf die Straße getrieben wurden um das Kriegsende zu feiern.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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