Kinder-und Jugendkarte geht an den Start
Den Kindern gemeinsam Wege ebnen

Kinder- und Jugendkarte Singen | Foto: Bürgermeisterin Ute Seifried; Martin Burmeister, Leiter Sozialplanung; Petra Merklin, Städtische Familienberatung; Udo Engelhardt und Alexandra Guldin, Kinderchancen e.V. (v.l.). swb-Bild: bg
  • Kinder- und Jugendkarte Singen
  • Foto: Bürgermeisterin Ute Seifried; Martin Burmeister, Leiter Sozialplanung; Petra Merklin, Städtische Familienberatung; Udo Engelhardt und Alexandra Guldin, Kinderchancen e.V. (v.l.). swb-Bild: bg
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Singen. Die Stadt Singen schreibt erneut Sozialgeschichte, gemeinsam mit dem Verein Kinderchanchen e.V.: „Unsere Kinder-und Jugendkarte geht an den Start!“, so Bürgermeisterin Ute Seifried sichtlich stolz am Montag im Rathaus im Beisein von Udo Engelhardt von Kinderchancen e.V. .

„Die KiJuKarte ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche, deren Eltern finanziell nicht so üppig dastehen.“ Die KiJuKarte soll Kindern den Weg ebnen, Sport, Kultur, Musik und attraktive Freizeitangebote lokal besser nutzen zu können - unabhängig vom Familieneinkommen.„Im Bus fahren, ins Schwimmbad gehen, bei der Kletterfreizeit mitfahren kostet dann wenig oder gar nichts“, so Seifried,“wir stärken die Kinder über wichtige Kontakte, sie erfahren neue Unterstützung“. Möglich machen dies Fördermittel vom Land und eigene Haushaltsmittel von der Stadt.

Udo Engelhardt von Kinderchancen e.V. ergänzt hierzu:“Wir geben Geld aus, um langfristig zu sparen“. Die Eigenermächtigung von Kindern und Jugendlichen werde dadurch gestärkt, ebenso ihre Teilhabe an Bildung und gesellschaftlichem Leben, damit ihre Zukunftschancen. Ob Kinobesuch, Poppelezunft oder Fitnessstudio, ob Musikgeschäft oder Museum - gut 70 Vereine, Institutionen und Geschäftsleute in Singen stehen mit fast 200 Angeboten hinter dieser guten Idee, tragen einen Teil der Kosten selbst, wie Seifried anerkennend unterstreicht. Die Volksbank Singen sponsort sogar professionelle Schwimmkurse.

Singen wirkt beflügelt von einer Idee, die in Tübingen bereits erfolgreich gelebt wird, wie Besuche gezeigt haben. Die Universitätsstadt wiederum bewundert nachdrücklich die Singener Familienberatung. Deren Vertreterin Petra Merklin hat das Anliegen der KiJuKarte gemeinsam mit Alexandra Guldin von Kinderchancen e.V. vor Ort vorangetrieben: „Wir sind total begeistert von der Aquise und Resonanz in Singen“, so Merklin auf Nachfrage. Sie hat mit Guldin die Karte sorgsam-professionell entwickelt und passende Broschüren und Flyer hierzu erstellt. „Wir haben dafür extra ein großes Netz von Ausgabe- und Beratungsstellen in der ganzen Stadt geschaffen“, erläutert der städtische Sozialplaner Martin Burmeister,“denn wir denken, jedes 5. Kind in Singen kann davon Gebrauch machen“. Immerhin, so Burmeister, gibt es 8400 Minderjährige in der Stadt, von denen Ende 2018 rund 1600 bis 3000 in Familien mit erkennbar geringerem Einkommen lebten - und deren Zahl steigt nachweislich.

„Wichtig ist - jedes Kind hat seine eigene Karte“, so Engelhardt als einer der Originatoren. „Wir lösen die Kinder damit bewußt aus dem Sozialpass heraus“, unterstreicht die Bürgermeisterin. Damit können alle Kinder und Jugendlichen in Singen gleichermassen auf ein breites Angebot zurückgreifen. „Nur mit den Kumpels an den See geht noch nicht“, so Engelhardt, „der VHB macht nicht mit“. Wichtig bleibe auch die Werbung für die KiJuKarte in den Vereinen, Schulen und Kitas, zudem die entsprechende Schulung von Multiplikatoren.

Alle Kinder und Jugendlichen zwischen 0-17 Jahren aus Singen und den Ortsteilen können ohne große Bürokratie die KiJu-Karte beantragen, wenn ihre Eltern Arbeitslosengeld II nach SGB II oder Grundsicherung nach SGB XII oder Wohngeld nach WoGG oder einen Kinderzuschlag nach §6a BKKG oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten: Einfach Antrag in der Beratungsstelle ausfüllen, Leistungsbescheid vorlegen und Ausweis des Kindes vorzeigen - ist alles OK, wird die KiJuKarte sofort und kostenlos auf den Namen des Kindes für ein Kalenderjahr ausgestellt. Härtefälle werden geprüft, anfängliche Sprachprobleme gelöst. Dies ist möglich in allen Ortsverwaltungen der Teilorte, im Jugendtreff Nordstadt und dem Familienzentrum im Iben, bei Kinderchancen e.V., KiTa St. Nikolaus mit Familienzentrum sowie dem Ev. Familienzentrum Markus in der Südstadt, in der Innenstadt beim Caritasverband Singen-Hegau e.V, dem Ev. Käthe-Luther Kinderhaus & Familienzentrum, dem Kinderbüro und dem Arbeitslosenzentrum der AWO, dem Jugendreferat der Stadt, dem Bürgerzentrum Singen, bei den Sozialen Leistungen im Erdgeschoss DAS 2 und bei inSi e.V.. Weitere Informationen gibt es ab sofort auch unter www.KiJu-karte.de.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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