Fiedlers Tag vom 30. Juli 2022

Beim Kuchen geht ja oft nicht drum welches der beste ist, sondern wer sich das größte Stück einheimsen kann. So muss man vielleicht die aktuelle Entwicklung sehen in Sachen eines möglichen Standorts für ein Kreisklinikum, also entweder eines für alle, oder mindestens eines als Ersatz für die Kliniken in Singen und Radolfzell. Der Radolfzeller Gemeinderat hat bereits einen Beschluss gefasst, wie er am Donnerstag ganz transparent per Medienkonferenz vermeldet hatte. Und auch Landrat Zeno Danner bestätigte am Freitag, dass es jetzt einen Standortvorschlag aus Radolfzell gebe, das sei auch der Einzige bislang.
In Singen gibt es zwar ein Grundstück, bei dem eine Tageszeitung nun auch schon einen Vorschlag sieht, doch auch der Landrat sagt, dass er dazu bislang nur dort was gelesen habe und wohl da auch was kommen solle.

Die Anfrage bei der Stadt Singen bestätigt auch, dass man derzeit ein geeignetes Gelände, das derzeit bei 50.000 Quadratmetern liege bei dem man aber über Zukäufe auf 100.000 Quadratmeter kommen könne, die hier als notwendig angesehen würden. Ergebnisse von Grundstückuntersuchungen würden nach den Sommerferien vorliegen, dann dürfte es auch erst konkret werden können. Trotzdem wird freilich medial schon so getan, als sei man hier "im Rennen". Und das ist erstens viel zu früh und eigentlich überhaupt nicht gut für die Sache an sich.
Landrat Zeno Danner sagte, dass er im Moment diese Angebote gar nicht braucht und will, weil es um "Wo" und "wer bekommts" erstmal gar nicht geht. Denn der erste Schritt des immer wieder vorgestellten Zeitplans sieht nun erst mal vor, das an medinischem Angebot in so eine Klinik reinmüsste, dann werde es darum gehen, was an "Raum" für solch eine Klinik geschaffen werden müsste, und erst dann, auch erst weit im nächsten Jahr geht es an die Frage, wo dieser Raum - auch verkehrstechnisch - am besten platziert werden könnte - für alle. Also eigentlich beginnt mal wieder eine Diskussion von hinten. Und: hoffentlich geht das jetzt nicht so weiter. Denn am Ende sollte es tatsächlich darum gehen, was die beste Gesundheitsversorgung für die Einwohner im Landkreis ist. Und dafür wurden die Politiker eigentlich auch gewählt.