Thomas Sabo von Grillfürst in Singen beobachtet hier nun die »zweite Welle«
»Grillen 2.0« verbindet das Internet mit dem Geschäft

Eine Gesellschaft im Wandel. Wer hätte vor Jahren geglaubt, dass das Thema Grillen hierzulande zu mehr taugt, als Bratwürste oder Steaks auf den Rost zu legen? In den letzten zehn Jahren ist daraus jedoch ein Kult geworden, für den besonders Männer bereit sind viel Geld zu investieren. Thomas Sabo von Grillfürst in Singen beobachtet hier nun die »zweite Welle«, bei der der Grill eben noch besser sein soll, weil die Nachbarn oder Bekannte auch so was haben. Und da war die Corona-Krise sogar ein starker Katalysator.

Interessant daran: das Unternehmen Grillfürst, das das Unternehmen von Thomas Sabo im letzten Jahr übernommen hatte, ist in dieser Hinsicht das Flaggschiff der Online-Händler bundesweit – und setzt doch nun verstärkt auf den stationären Handel.

Wochenblatt: Sie sind dabei sogar einer der Leuchttürme, was ihre Geschäft angeht?

Thomas Sabo: »Als größter Onlinehändler in diesem Segment, der inzwischen aber auch zunehmend auf Stores an bedeutenden Standorten, zum Beispiel nun auch in München setzt, können wir auch über unsere Geschäfte eine enorme Bandbreite anbieten, die auch den sehr individuellen Wünschen unserer Kunden entspricht. Denn wenn es doch um sehr bedeutende Investitionen geht, kommt es einfach darauf an, so ein Gerät auch haptisch vor sich zu haben, wenn auch die Anbahnung solcher Käufe doch zunehmend über unser Online-Angebot läuft.«

Wochenblatt: Dabei bieten sie sogar jetzt seit dem Frühjahrs – Lockdown Videoberatung an, um den Kunden die Grills sozusagen »live« vorstellen zu können.
Thomas Sabo: »Das hat so gut eingeschlagen, dass wir das nun auch zum Standard für unser Unternehmen gemacht haben und beibehalten. Die Online-Kunden können dabei über die Homepage nicht nur direkt in Kontakt mit einem Kundenberater treten, er führt sie mit der Kamera dann auch durch die Ausstellung, um ihnen die gewünschten Grills im Dialog vorzustellen. Wir laufen dann mit den Kunden bei laufender Kamera durch unsere Ausstellung. Wirkliche Abschlüsse auf diese Weise gibt es aber eher weniger. Die meisten Kunden, die uns da bundesweit über den Onlineshop vermittelt werden, wollen dann doch immer noch den Grill in Natura sehen.«

Wochenblatt: Und auch in Sachen Grillerlebnis haben Sie inzwischen viel online zu bieten, weil natürlich gerade Grillkurse, die für Sie als professioneller Grillfan einfach als Vermittlung von Lebensgefühl mit zu Ihrem Angebot im Laden dazugehören.
Thomas Sabo: »Wir haben dieses Jahr mit Mitmachaktionen per Livestream begonnen, die eine gigantische Resonanz fanden. Bei der letzten Aktion vor dem neuerlichen Lockdown, für die der YouTuber ›Klaus grillt‹ von uns eingeladen wurde, waren 1.900 Teilnehmer live mit dabei und haben gemeinsamen gegrillt. Und das sind dann immer ganze Gruppen, die hier mitmachen mit ihren eigenen Grills, so dass da eine Vielzahl an Personen beteiligt war. Für diese Kurse muss man sich allerdings über unsere Homepage vorab anmelden, denn es geht auch darum, davor eine Zutatenliste per Mail zugestellt zu bekommen, um das Event perfekt zu machen.«

Wochenblatt: Und die Resonanz ist natürlich auch lange danach zu spüren.
Thomas Sabo: »Wir arbeiten da mit Coupons mit Angeboten, und das knallt dann richtig durch die Decke.«

Wochenblatt: Im Umkehrschluss bedeutet das freilich, dass es die Grillkurse hier vor Ort nicht mehr geben kann.
Thomas Sabo: »Wenn da nun jeder an seinem Grill stehen kann, ist das ja sogar besser als wenn sich viele Personen um einige Grills gruppieren müssten, gerade zu diesen Zeiten.«

Wochenblatt: Trotz Lockdown war Ihre Branche einer der Gewinner der Krise. War das nun eine Ausnahmesaison?
Thomas Sabo: »Wir haben in diesem Sommer über einige Wochen Sonderschichten schieben müssen, auch in unserer Zentrale, und auch bei den Herstellern waren zeitweise nicht mehr alle Produkte lieferbar. Es ist schon ein Riesentrend, der damit befeuert wurde und der sich auch fortsetzen wird. Denn wer erst mal mit einem tollen Grill gearbeitet und gemerkt hat, was für Möglichkeiten das bietet, der will bald einen noch tolleren haben – von uns hoffentlich. Dafür haben wir unseren Laden hier.«

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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