Abschluss des Projekts "Frauen stärken"
"Nein heißt Nein" - für alle Menschen

Die Mächentanzgruppe "Fair und Coll" des Haus am Mühlebach, setzte mit ihrem couragierten Auftritt zum Abschluss des Projekts "Frauen stärken" im Gemeindesaal Liebfrauen einen besonderen Akzent.
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  • Die Mächentanzgruppe "Fair und Coll" des Haus am Mühlebach, setzte mit ihrem couragierten Auftritt zum Abschluss des Projekts "Frauen stärken" im Gemeindesaal Liebfrauen einen besonderen Akzent.
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Singen. Das war schon ein Stück Aufbruchstimmung. Denn trotz aller Unbill der letzten zwei Jahre, mit den ganzen Kontaktbeschränkungen, konnte das von der Caritas Singen-Hegau und der Frauenbeauftragten des Landkreises, Petra Martin-Schweizer vor zwei Jahren gestartete Projekt "Frauen Stärken", das einen besonderen Fokus auf Menschen mit einer Behinderung genommen hatte, erfolgreich abgeschlossen werden.

Ein Stimmungshöhepunkt waren dabei sicher die drei Auftritte der Mädchentanzgruppe "Cool & Fair" des Haus am Mühlenbach, die hier an die globale Aktion "One Billion Rising" gegen Gewalt an Frauen erinnerten. Wolfgang Heintschel als Geschäftsführer des Caritasverbands machte deutlich, weshalb ein solches Projekt dringen nötig war: "Ein selbst bestimmtes Leben sollte eigentlich selbstverständlich sein", unterstrich er. Doch gerade für weibliche Menschen mit Behinderung ist das eben nicht so einfach: jede dritte Frau müsse befürchten, dass sie sexualisierter Gewalt ausgesetzt werde. Es sei gewiss nicht unbedingt mehr geworden, aber dadurch, dass inzwischen mehr über dieses Thema geredet werde, hätten die Fälle "ein Gesicht" bekommen, und damit auch mehr Öffentlichkeit. Und es sei gut, dass die Öffentlichkeit inzwischen sensibilisierter für dieses Thema der Gewalt gegen Frauen ist.

Zusammen mit Sandra Nicolaus als Projektleiterin, Koordinatorin, Petra Schweizer, Bianka Neußer als Trainerin und vielen weiteren HelferInnen wurde hier ein Verhaltens-Codex entwickelt, dazu ein Gewaltschutzkonzept in einfacher Sprache entwickelt und natürlich, nachdem die ganzen Kontaktbeschränkungen schrittweise aufgehoben wurden, auch praktisch mit den jungen Menschen viel Trainiert, um das "Nein" auch so vorzubringen, dass es deutlich macht, dass man eben die bekannten Annäherungen nicht will und auch nicht hinnehmen wird. 

Mit dem Erreichten sind die Initiatoren zufrieden - hier habe man Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken können und auch die Menschen mit Behinderung dafür sensibilisieren können, wie sexualisierte Gewalt beginnt und wie man sich ganz erfolgreich dagegen wehren kann. Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl, die zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz dem festlichen Abschluss dieser Aktion im Gemeindesaal Liebfrauen beiwohnte, signalisierte in ihrer Rede, dass das Programm auch mit Unterstützung des Landes weitergeführt werden soll. Auch der Landkreis hat das Projekt mit gefördert. Petra Martin Schweizer wertete es auch als ganz wichtigen Erfolg, dass es in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung, jetzt auch eine Frauenbeauftragte gebe, als eine Ansprechpartnerin, wenn Hilfe gebraucht werde,

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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