Baugenossenschaft zog Bilanz
Doch wieder Baupläne ins Visier nehmen

Die bestätigen Aufsichtsräte nach der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Stockach im Bürgerhaus Adler Post: der Vorsitende Gerhard Seeberger, Norbert Kästle, Susanne Wurst und Martin Bosch. Im Hintergrund der Vorstandsvorsitzende Roland Mathis. | Foto: Fiedler
  • Die bestätigen Aufsichtsräte nach der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Stockach im Bürgerhaus Adler Post: der Vorsitende Gerhard Seeberger, Norbert Kästle, Susanne Wurst und Martin Bosch. Im Hintergrund der Vorstandsvorsitzende Roland Mathis.
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Stockach. Das Jahr 2022 war reichlich turbulent, und auch die Vertreter der Baugenossenschaft Stockach waren letztes Frühjahr bei Bundesbauministerin Klara Geywitz aufgelaufen, um für einfacheres Bauen und mehr Unterstützung bei der Schaffung sozialen Wohnraums zu demonstrieren. Vor einem Jahr wurde auch deutlich gemacht, dass man weitere Neubaupläne auch erst mal auf Eis lege, nun sagte der Vorstand der Baugenossenschaft, Roland Mathis, in seinem Bericht im Rahmen der Hauptversammlung in der Adler Post, dass man nun eine Strategie entwickeln wolle, wie man doch den Wohnungsbestand erweitern könnte.

Der Bedarf wäre da angesichts einer Warteliste von rund 100 Personen, denen man aber den von ihnen gewünschten Wohnraum derzeit nicht bieten könne. Freilich müssten sich auch die Rahmenbedingungen weiterhin ändern: Hätte man den letzten Neubau, der im Frühjahr 2022 bezogen werden konnte, mit den aktuellen Preisen und Vorgaben gebaut, käme man leicht auf eine Quadratmeter-Miete von 20 Euro, klagte Mathis. Politisch wird da auch weiter agiert. Die Genossenschaft habe noch ein eigenes Grundstück in der Bauzone Galgenäcker, denkbar seien auch Nachverdichtungen mit Ersatzneubauten im Bestand der Genossenschaft. Aber dafür brauche es eben erst mal eine Strategie. Gegenwärtig bietet die Genossenschaft 173 Wohnungen im Bestand. Da nehme man sich schon mal als Ziel die Marke von 200 ins Visier, sagte Mathis.
Auch in Sachen Heizen sei Zukunftsplanung angesagt: Drei der Gebäude der Genossenschaft würden noch klassisch mit Heizöl betrieben, also müsse man für den Havariefall vorsorgen und insgesamt die Zukunft dort planen, was auch eine energetische Sanierung einbeziehe.

Finanzen im Plus

Auch wenn das letzte Jahr anderes prophezeite, die Finanzen wurden auch vom Aufsichtsrat, für den der Vorsitzende Gerhard Seeberger sprach, als geordnet bewertet. Die Bilanzsumme machte ein Plus von 1,64 Prozent auf nun 13,8 Millionen Euro, durch die Neubauten stieg das Eigenkapital um 15 Prozent auf 3,8 Millionen Euro an, die Verbindlichkeiten konnten trotz aller Umbrüche im letzten Jahr abgebaut werden. Die Neubauten hatten auch die Umsatzerlöse nach oben getrieben, um 14,73 Prozent auf 1,33 Millionen Euro laut der den Mitgliedern in der Versammlung vorgestellten Bilanz. Allerdings wurde erst mal bei den Modernisierungen gespart. Der Jahresüberschuss machte einen Sprung nach oben und gibt mit 425.000 Euro die Gelegenheit etwas Speck auf die Rippen zu bekommen für künftige Vorhaben.
Den Anträgen zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, wie der Entscheidung auf eine Dividende von zwei Prozent, die Stadtrat Wolfgang Reuther moderierte, wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.
Interessanterweise habe es trotz der ganzen Turbulenzen in Folge des Kriegsausbruchs und starker Inflation zum Jahresende keine Mietrückstände gegeben. Derzeit hat die Genossenschaft 377 Mitglieder (plus 10).

Ein Großteil des Aufsichtsrats musste in der Versammlung wegen des Ablaufs der Amtszeit gewählt werden. Aber alle machen auch weiter. Jeweils ohne Gegenstimme wurden der Vorsitzende Gerhard Seeberger, Norbert Kästle als Stellvertreter, sowie Susanne Wurst, Martin Bosch, Rainer Stolz (in Abwesenheit) bestätigt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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