Beschwingtes Neujahrskonzert in der Jahnhalle
Ein Dank in Tönen von der Philharmonie Lemberg

Der Dank an Soparnistin Anna Shumarina für ihre Arien in Stockacher Neujahrskonzert war überschwenglich, ihre Freude darüber auch.
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Stockach. Es war der erste Tag im neuen Amt für Bürgermeisterin Susen Katter und gleich ein ganz beschwingter Start ins neue Jahr. Seit 2013 kommt die Philharmonie Lemberg gerne auf Einladung von Georg Mais zum Neujahrskonzert genau am Neujahrstag nach Stockach, wenngleich es in den letzten Jahren Unterbrechungen durch die Corona-Lockdowns und dann durch den Krieg in der Ukraine gegeben hatte. Für insgesamt neun Konzerte an sieben Tagen, durfte das hochklassige Ensemble unter der Leitung von Volodymyr Syvokhip, begleitet von der erstklassigen Sopranistin Anna Shumarina, die in Lviv, wie Lemberg inzwischen längst heißt, aufgewachsen ist, ausreisen, informierte Georg Mais als Organisator der Meisterkonzerte das Publikum. Diese musikalische Reise werde dort auch als Möglichkeit gesehen, Danke zu sagen für die Unterstützung, die dem Land in schwerer Zeit zuteil gekommen ist. Und wie sollte das besser ausgedrückt werden, als mit solch einem großen Orchester.
Schon die Eröffnung des Konzerts nach einer kurzen Begrüßung durch Susen Katter ließ mit Mozarts Obertüre zur Zauberflöte erste Sektperlen glitzern in der sehr gut besuchten Jahnhalle. Und mit vier Episoden von Dvořáks "Slavischen Tänzen" war die Ansage zu einem sehr schwungvollen Jahr 2024 klar transportiert, die das professionelle Orchester in spielerischer Leichtigkeit und ganz schön flott und pointiert zelebrierte.
Anna Shumarina hatte sich mit ihrer Koloratur ganz ohne jegliche technische Unterstützung vom ersten Ton an in Puccinis Walzer aus "La Boheme" und der so berühmten Arie "O mia babbino caro" aus der Oper "Gianni Schicchi" in die Herzen der Zuhörer gesungen, die in ihrem Ausdruck der preisgekrönten Sopranistin wie auf den Leib geschrieben schienen, was schon bald mit Bravo-Rufen im Applaus kommentiert wurde. Mit Pietro Mascagnis Intermezzo seiner Oper "Cavalleria rusticana" von 1890 wurde vor der Pause ein ungewöhnlich "zartes Stück" romantischer Stimmung, das übrigens eines der erfolgreichsten Werke der Musikgeschichte ist.
Und nach der Pause war es dann das Neujahrskonzert bester Wiener Tradition. Erst mit einer schwungvollen Parade aus Jacques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" fast schon zum Mitklatschen, und dann natürlich mit den so prikelnden Walzern und Polkas von Johann Strauss. Die "Frühlingsstimmen" habe man ins Programm genommen, als es im Dezember hier in der Region so plötzlich winterlich wurde, und an diesem Neujahrstag war die Stimmung um so frühlingshafter inszeniert worden und ein Hochgenuss der Frauenstimme. Mit den "Rosen aus dem Süden" hätte manche sicher gerne sogar das Tanzbein der guten Laune hier im Walzertakt geschwungen, und wieder war es die Fledermaus mit einer so souveränen und so viel Sympathie ausstrahlenden Anna Shumarina, die ganz viele Perlen im Kopf der ZuhörerInnen sprudeln ließ und - das darf die fehlen - die schöne "Blaue Donau", deren ganze Dynamik Volodymyr Syvokhip hier mit der feinen Arbeit seiner Hände herauszukitzeln verstand. Wie im letzten Kahr wurde auf den "Radetzky-Marsch" als traditionellen Höhepunkt solcher Konzerte verzichtet, weil es eben ein Militärmarsch ist und doch den Krieg glorifiziert. Mit einem ukrainischen Kosakenmarsch konnte so ein Stück "Heimat" zelebriert werden, dem Wunsch nach "DaCapo" wurde gerne noch mit schönen Stimmungsbildern für das neue Jahr entsprochen. Der Applaus war mehr als Blumen für Anna Shumarina.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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