Starkes Konzert der HFM Trossingen
Mozart mit aller Macht und Kraft

Nach so einem starken Auftritt war das Bad im Applaus der Stockacher Publikums ein schöner Dank für Prof. Michael Alber als künstlerischem Gesamtleiter wie Benedikt Engel, Olena Rutska und Elisabeth Vöhringer, die sich in der musikalischen Leitung der Inszenierung von Mozarts "Messe in c-Moll" durch Chor und Orchester der Musikhochschule für Musik Trossingen in St. Oswald in Stockach abwechselten. | Foto: Fiedler
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  • Nach so einem starken Auftritt war das Bad im Applaus der Stockacher Publikums ein schöner Dank für Prof. Michael Alber als künstlerischem Gesamtleiter wie Benedikt Engel, Olena Rutska und Elisabeth Vöhringer, die sich in der musikalischen Leitung der Inszenierung von Mozarts "Messe in c-Moll" durch Chor und Orchester der Musikhochschule für Musik Trossingen in St. Oswald in Stockach abwechselten.
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Stockach. Dass die frisch sanierte Stockacher Stadtkirche auch in Sachen Akustik ertüchtigt wurde, hat sie schon mehrfach unter Beweis stellen können, zuletzt bei dem durch die Nellenburg-Kantorei inszenierten Weichnachtsoratorium. In Sachen "Raumbesetzung" setzte dem nun freilich die Hochschule für Musik Trossingen mit ihrem Projektkonzert die Krone auf, unter dem so gewaltig schwebenden Kreuz der Kirche als beeindruckendes Zeichen.
Denn unter der künstlerischen Gesamtleitung von Prof. Michael Alber wurde hier mit der im Wechsel zwischen den Sätzen unter der musikalischen Leitung von Benedikt Engel, Elisabeth Vöhringer und Olena Rutska eines der sagenumwobendsten Stücke von Mozart, die von ihm selbst nicht vollendete "Messe in c-Moll" mit dem Chor der Hochschule und dem erstklassig besetzten Hochschulorchester inszeniert. Die Messe, die Mozart vermutlich zu Ehren seiner Frau Constanze komponierte und mit ihr als Sopranistin in Salzburg aufführen wollte, blieb wahrscheinlich wegen des Todes es ersten Kindes der beiden 1783 unvollendet, es gibt aber noch viele weitere Theorien über die Gründe. Mozart verwendete freilich Teile der Komposition in einem anderen Oratorium. Es gab mehrere Versuche das unvollendete Werk zu komplettieren, in Stockach kam nun eine Fassung zur Aufführung, die erst 2019 in Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg entstanden war.
Die über 100 Mitwirkenden dieser Aufführung, die insgesamt drei Mal im Rahmen des Projekts jetzt in der ersten Woche des Jahres aufgeführt werden konnten, waren bestens auf dieses gewaltige Werk eingestellt, für das Mozart durchaus bei Bach etwas abgeschaut hatte in der Macht der Einsätze, und dieser gewaltig starke Gesang der hier mehr als Ausrufzeichen setzte, ließ das Gefühl, das Mozart selbst wohl damals bei der Komposition bewegte, sehr intensiv spürbar werden mit einer beeindruckenden Dynamik, in die sich die Hochschul-Solisten Yasmina Klingel und Valerie Jautz (Sopran), Rodrigo Navarro Ligero (Bass) sowie als Gäste die Karlsruher Sopranistin Eunsoo Lee und der Trossinger Absolvent Raoul Bumiller, Tenor (inzwischen im Rundfunkchor Berlin) perfekt einpassten, denn Mozart hatte diesen Stimmen auch den entsprechenden Raum gegeben. Keine Frage, dass das Publikum spontan von den Kirchenbänken erhob um auf diese Weise diesen besonderen Moment zu honorieren, der quasi als Gesamtkunstwerk inszeniert und von SängerInnen wie MusikerInnen gleichermaßen nach einer so bewegenden Stunde bejubelt wurde.
Doch damit war das Konzert noch nicht zu Ende. Den sozusagen als "Zugabe" wurde nun in etwas gewechselter Besetzung mit mehr Blasinstrumenten noch das „Nachtlied“ von Robert Schumann musikalisch in Szene gesetzt, das mit seinem so verträumten und fließenden Passagen ein ganz spezielles Kontrastprogramm war, und genauso meisterlich hier aufgeführt wurde. Auch als Essenz dessen, was die Hochschule hier an Kompetenz ihren Studierenden vermitteln kann. Ein wirklich sehr erhebendes Konzert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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