Ab 2015 kein Festzeltbetrieb mehr auf dem Dillplatz
Narrengericht zieht sich aus »Schweizer Feiertag« zurück

Foto: Das soll es so nicht mehr geben: Im Festzelt an der Dillstraße ging es während des »Schweizer Feiertags« ab.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Diese Pressemitteilung schlug ein wie eine Bombe: Das Stockacher Narrengericht wird ab 2015 kein Unterhaltungsprogramm mehr im Festzelt am Dillplatz zum »Schweizer Feiertag« auf die Beine stellen. Das Stockacher Stadt- und Heimatfest verliert damit eine seiner wichtigsten Attraktionen, denn während der vier Festtage hatte es im Festzelt Musik, Unterhaltung, einen Feierabendhock und jede Menge Gemütlichkeit gegeben.

Ob es in Zukunft wieder einen Vergnügungspark auf dem Dillplatz geben wird, ist nach Angaben von Narrenrichter Frank Bosch und Narrenschreiber Jürgen Koterzyna noch nicht geklärt. Ganz möchte sich das Narrengericht aber nicht aus dem »Schweizer Feiertag« zurückziehen: »Nach Vorabinformation der Stadt Stockach und des Vereins Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) werden die Narren gerne in Zukunft den Schweizerfeiertag als Stadtfest der Stockacher weiter aktiv unterstützen und im Rahmen des Straßenfestes in neuer Rolle mitwirken.«

Die Gründe für den Rückzug sind laut Narrengericht vielfältig: großer Aufwand für Planung und Organisation im Vorfeld, zeitliche Überbelastung, finanzielles Risiko, steigende Gebühren durch Gema, Versicherungen, Plakatierung, Genehmigung und Vorverkauf sowie die negative Bilanz zwischen Einsatz und erzieltem Ergebnis. Hinzu kommen steigende gesetzliche Auflagen mit Blick auf Sicherheit, Hygiene oder Werbung und die unsichere Zukunft des Dillplatzes. Und: »Das Narrengericht und seine Gliederungen ist kein gewerblicher Festwirteverein und Festzeltbetreiberverein, sondern ein gemeinnütziger Fasnachtsverein, der das Brauchtum »Stockemer Fasnet« im Fokus hat. Eine gewerbsmäßige Betriebsorganisation ist aber inzwischen Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Festzeltbetrieb an solchen Festen.«

Der Umsatz stagniere, während Kosten für Zelt, Einrichtung und Technik steigen würden. Optische Verbesserungen seien arbeitsmäßig und aus Kostengründen nicht mehr zu stemmen. Auch wollen sich Narrengericht und Gliederungen auf ihr »Kerngeschäft«, die Fasnet und die Pflege des närrischen Brauchtums konzentrieren, teilt das Narrengericht mit.

Fast 40 Jahre lang hatte das Narrengericht mit seinen Gliederungen den Festzeltbetrieb zum »Schweizer Feiertag« organisiert. In diesem Jahr sollen von Freitag, 27., bis Montag, 30. Juni, im Festzelt am Dillplatz noch einmal verschiedene Highlights aufgeboten werden. So sind am Freitag die »Zillertaler Haderlumpen« bei einer Alpen-Party zu hören, und am Samstag treten »Glasperlenspiel« ergänzt durch Sebi Padotzke und Michael »Gomezz« Gommeringer auf. Zudem gibt es am Samstag einen Band-Contest und das DJ-Duo »1OAKS«. Am Sonntag, 29. Juni, wird das Bezirksmusikfest unter Federführung der Stadtmusik unter der Leitung von Helmut Hubov ausgetragen, und am Montag wird der Feierabendhock mit der Mindersdorfer Bauernkapelle organisiert. Wohl zum letzten Mal.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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