Dennoch ist Volksbank Überlingen mit Ergebnis 2015 zufrieden
Niedrigzinsen sind Ärgernis Nummer eins

Foto: Die 157 Stimmberechtigten im Stockacher Bürgerhaus »Adler Post« segneten die vorgesehen Dividende und andere Beschlüsse im Rahmen der Vertreterversammlung der Volksbank Überlingen einstimmig ab.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Sie wollen den Weg frei machen. Doch dieser Weg wird kein leichter sein, sondern ist zunehmend steinig und schwer. Ein verhalten optimistisches Bild zeichnete denn auch Vorstandsvorsitzender Hermann-Josef Schwarz im Rahmen der Vertreterversammlung der Volksbank Überlingen, zu deren Einzugsbereich auch der Raum Stockach gehört. Im Stockacher Bürgerhaus »Adler Post« nannte der Experte die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Mario Draghi, die zunehmende Regulatorik durch einen immer mehr ausgeweiteten Verbraucherschutz sowie die Digitalisierung durch die neuen Medien als die größten Herausforderungen für die Zukunft: »In unserer Volkswirtschaft wird kein Stein auf dem anderen bleiben.«

Ein schwieriges Umfeld also mit vielen Herausforderungen. Der Jahresüberschuss der Volksbank Überlingen wird mit 5.402.435 Euro angegeben - im Vorjahr lag er noch bei 6.329.000 Euro. Ein Minus von 13 Prozent. Dennoch ist Hermann-Josef Schwarz mit dem Ergebnis »seines« Hauses für das Geschäftsjahr 2015 zufrieden: Die Bilanzsumme konnte um 2,95 Prozent auf 1.343,5 Millionen Euro gesteigert werden, das Kundenvolumen ist um 5,4 Prozent auf 2.516 Millionen Euro gestiegen, und die Kundenkredite nahmen um 3,8 Prozent auf 922,8 Millionen Euro zu. Der Bilanzgewinn wird auf 1,30 Millionen Euro beziffert, die Kernkapitalquote auf 19,8 Prozent und das Kundeneinlagevolumen auf 1.482,5 Millionen Euro, was einem Plus von 6,44 Prozent entspricht. Die Einstellung der Rücklagen wird mit 4.200.000 Euro angegeben.

Zahlen, die so nicht haltbar sein werden. Laut Angaben von Hermann-Josef Schwarz war »der Start in das Geschäftsjahr 2016 sehr verhalten«. Das Ergebnis des Vorjahres werde nicht erwirtschaftet werden können, denn 2016 werde mit einem deutlich schlechteren Ergebnis von minus zwei Millionen Euro und einem Rückgang von 16 Prozent beim Jahresüberschuss gerechnet. Der Vorstandsvorsitzende appellierte daher an die Politik, bei ihren Handlungen nicht alle Banken über einen Kamm zu scheren und auf Unterschiede zu achten. Auch solle der Gedanke der Selbstverantwortung bei aller Wichtigkeit des Verbraucherschutzes nicht außer Acht gelassen werden. Mit Blick auf die Zinsentwicklung, so der Experte, werde kein Weg an den Wertpapier- und Immobilienmärkten vorbeiführen.

Die 157 Stimmungsberechtigten der Vertreterversammlung segneten alle Beschlüsse einstimmig ab. So werden Barbara Härle, Siegfried Heger und Hartmut Hueber, die sonst turnusgemäß ausgeschieden wären, weiterhin im Aufsichtsrat des Geldinstituts verbleiben. Und die vorgesehen Dividende von 1,08 Millionen Euro oder 4,5 Prozent bei einem Jahresüberschuss von 5.402.435 Euro wurde ebenfalls per Handzeichen unter Federführung des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Besserer gebilligt. Zudem soll eine Ergebnisrücklage von 200.000 Euro gebildet werden.

Mit publikumsnahem Service, kompetenter Beratung und guten Dienstleistungen möchte sich die Volksbank Überlingen laut ihrem Vorstandsvorsitzenden weiterhin am Markt behaupten: Mit den Vorjahreszahlen belege sie Rang 146 unter allen Volksbanken in der Bundesrepublik Deutschland, so Hermann-Josef Schwarz. Mit 23 Geschäftsstellen, 80.000 Kunden, 31.000 Mitgliedern und etwa 120.000 Online-Überweisungen pro Monat kann sich das Geldinstitut seiner Darstellung nach sehen lassen.

Auch die gesellschaftliche Verpflichtung werde in »seinem« Haus sehr ernst genommen, führte der Vorstandsvorsitzende aus. 21 neue Mitarbeiter wurden im Vorjahr eingestellt, die Gewerbesteuerzahlungen wird mit 1,58 Millionen Euro angegeben, und für soziales Engagement in der Region wurden 94.000 Euro ausgegeben.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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