Gefeierte Musical-Premiere im Nellenburg-Gymnasium
Pfeifen kann doch jeder! Verrückt sein auch!

Einen Riesenapplaus erntete die Premiere von "Pfeifen kann doch jeder" der Musical AG des Nellenburg-Gymnasiums am Freitag als grandiose Gesamtleistung des ganzen Ensembles. Die "schräge" Story stammt aus der Feder des Machers der "Westside-Story". | Foto: Oliver Fiedler
  • Einen Riesenapplaus erntete die Premiere von "Pfeifen kann doch jeder" der Musical AG des Nellenburg-Gymnasiums am Freitag als grandiose Gesamtleistung des ganzen Ensembles. Die "schräge" Story stammt aus der Feder des Machers der "Westside-Story".
  • Foto: Oliver Fiedler
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Stockach. Ein eher ungewöhnliches Stück hatte sich die Musical-AG des Nellenburg-Gymnasiums Stockach unter der Leitung von Martina Hartmann und Claudia Seeber mit "Anyone Can Whistle" (Pfeifen kann doch jeder) für die diesjährige Inszenierung ausgesucht. Das Stück stammt aus der Feder der Macher der "Westside Story" - doch ist es eine ganze Spur "schräger" als das große Erfolgsstück. Ein Volltreffer, meinte das Publikum zur Premiere, das die Stockacher Inszenierung mit einem gewaltigen Aufgebot an Darstellern frenetisch feierte.

Die Story klingt schon kühn: Eine Stadt steht vor der Pleite. Nur ein "Wasser-Wunder" kann hier Rettung versprechen. Doch mit dem Chaos, das dieses Wunder in der Stadt auslöst, hatte wohl selbst die Bürgermeisterin Cora Hoover Hooper (Antonia Zander/ Elise Fellhauer) nicht gerechnet. Aber: Sie will wiedergewählt werden und hat sich ein Komplott der Macht und Desinformation gestrickt, mit der Polizei (Wiebke Fröhlich/Joanne Khajehnouri), ihrem Buchprüfer (Chistian Zander/ Florian Bender) und der Schatzmeisterin (Natalia Stelling/Lorina Fellhauer). Was das düstere Quartett nicht auf dem Plan hatte, war, dass in den Wirren um das neue Wunderwasser auch die Insassen der örtlichen Psychiatrie entfleuchten, und nicht mehr klar war, wer denn nun in all dem Treiben "verrückt" ist oder nicht. Denn die Krankenschwester Fay Apple (Patrizia Urban, Kerstin Kragler, Annelie Fellhauer), die sich gerne mit Perücke zeigt oder die Französin mimt, und schließlich nur vorgibt, die Krankenpflegerin zu sein, will ihre Patienten vom Wunderwasser trinken lassen. Das Debakel nimmt seinen Lauf.

Gleich und gleich gesellt sich gerne

Eingepackt wurde in diese Story gar noch eine Romanze unter "Verrückten" als eine weitere von vielen Ebenen dieses Stücks. Denn urplötzlich taucht J. Browden Hapgood (Rouven Baltrusch/Milan Ratzke) auf. Der wird für einen Arzt gehalten und bändelt mit Fay Apple an. Es stellt sich jedoch heraus, dass er eigentlich in die Stadt gekommen war, um sich als Patient in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Was kann aus so was werden. Immerhin hat der verrückte Doktor eine Lösung für die entflohenen Verrückten parat, nämlich einfach ihre Akten zu zerreißen. Dann wären sie befreit.

Wie ein Wasser-Wunder die Stadt retten soll

Aber dann kommt doch alles wieder anders. Denn die Bezirksregierung hat Wind von dem Chaos bekommen und fordert die Bürgermeisterin auf, die "Verrückten" bis zum Abend wieder in die Psychiatrie zu bringen. Sonst ist sie ihren Job los. Man kann sich vorstellen, was nun für ein Chaos entsteht. Zumal auch plötzlich aus dem Nachbarort ein neues Wasser-Wunder vermeldet wird, was die Ströme der Menschen plötzlich an einen anderen Ort treibt. Das Getümmel wird auf der Bühne dramatisch dargestellt, sicher eine der Höhepunkte dieser Inszenierung. Denn der Schwindel ist inzwischen aufgeflogen, ausgerechnet durch den falschen Arzt.

Das Finale des Stücks, das auch trotz der oft spannungsvollen Harmonielagen, sehr pointiert durch das Musikensemble der Schule geführt wurde, verrät viel vom schier hoffnungsvollen Kampf gegen das Unglaubliche. Eine spannende Geschichte im trüben Wasser zwischen "Normal" und "Nicht normal" war es allemal und sicher auch ein Meilenstein für die Musical AG, die hier viele neue Pfade ging. Und wie war des mit dem Pfeifen? Fay Apple meinte, sie könne das einfach nicht. Und am Schluss klappte es doch.

Die Rollen wurden jeweils doppelt besetzt, um die Aufführungen zu sichern. Weitere Termine von "Pfeifen kann doch jeder" sind noch am 15., 17. und 18. November (Deniere), jeweils um 19 Uhr.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.