Altenheim und Linde bald nicht mehr nutzbar
Stockach muss neue Lösung für Flüchtlingsunterkunft suchen

Das Linde-Areal (im Bild) wie auch das ehemalige evangelische Altenheim werden ab 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Deshalb will die Stadt Stockach nun eine neue Lösung vorbereiten. | Foto: of/ Archiv
  • Das Linde-Areal (im Bild) wie auch das ehemalige evangelische Altenheim werden ab 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Deshalb will die Stadt Stockach nun eine neue Lösung vorbereiten.
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Stockach. Die Stadt Stockach muss sich eine neue Lösung für die künftige Unterbringung von Geflüchteten erarbeiten, falls sich die Lage mittelfristig nicht entspannt und ein geringerer Bedarf bei der Unterbringung entstünde. Wie im Gemeinderat von Lars Heinzl am Mittwochabend mitgeteilt wurde, könne man aus baulichen Gründen ab Ende 2025 weder die "Linde" (derzeit 60 Personen) noch das ehemalige evangelische Altenheim (derzeit 160 Personen) weiter nutzen und müsse bis dahin eine eventuelle Ersatzlösung anbieten.

Dafür hat die Stadt Stockach sich das ehemalige Schiesser-Areal, wo man ein Geschoss eines ehemaligen Matratzenhandels umbauen könnte für 20 Personen, wie auch das im städtischen Besitz befindliche ehemalige "Qiagen"-Gelände ins Visier genommen. Dort könnte man in drei Gebäuden dann bis zu 200 Personen als Anschlussunterbringung unterbringen, sagte Lars Heinzl in der Sitzung. Der Grund sei der bauliche Zustand. Wie Hauptamtsleiter Hubert Walk informierte, ende der Mietvertrag mit dem Landratsamt für das ehemalige Altenheim auf Ende 2024, ohne dass es dafür einer Kündigung bedürfe.  Damit würde diese Unterkunft auch nicht mehr auf die Quote der Stadt angerechnet.
Die Nachfrage, ob man die Nutzung dort nicht doch verlängern könne, verneinte Heinzl klar: die Haustechnik des Gebäudes sei marode, bei einer Sanierung käme dort auch das ganze Repertoire an Sondermüll zusammen, was man sich denken könne.

In der Sitzung ging es natürlich im mögliche Kosten in Vorbereitung der Haushaltsplanung. Vorgesehen sind da erst mal 150.000 Planungskosten für 2024. Was spätere bauliche Investitionen angehe, werde man wohl Leichtmodulbauweise einsetzen, müsse aber dafür auch mit 4,5 Millionen rechnen, die man vorsorglich für den Folgehaushalt sichern solle. Bürgermeister Rainer Stolz musste mehrmals in der Sitzung darauf verweisen, dass man hier erst mal einen vorsorglichen Beschluss fasse um zu verhindern, dass man ohne Plan dastehe, wenn diese Unterbringung dann so notwendig werde.

Während Christoph Stetter (CDU) den vorausschauenden Blick der Stadt lobte, und man hier eine sehr "geräuschlose" Arbeit durch Hauptamtsleiter Hubert Walk wahrnehme, beklagte Wolf-Dieter Karle (FW) dass die Stadt eigentlich am Anschlag sei, und noch 4,5 Millionen Euro aus dem Haushalt herauspressen müsse.  Harald Karge erkannt die vorausschauende Planung im Rathaus an. Bürgermeister Stolz verwies darauf, dass mit der Unterbrinung auch Einnahmen zur Refinanzierung generiere, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung. Und wenn man das Altersheim sanieren wolle, würde das wahrscheinlich noch viel mehr kosten und müsste ja auch über den Haushalt finanziert werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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