Kläger vor Gericht und Archivar gibt seinen Rückzug ab Dreikönig 2019 bekannt .
Thomas Warndorf verlässt das Narrengericht

Thomas Warndorf  | Foto: Mit einem Hauch von Abschied: Thomas Warndorf verlässt das Narrengericht zu Dreikönig 2019. Er ist einem breiteren Publikum durch seine Auftritte als Kläger bei den Gerichtsverhandlungen am »Schmutzigen Dunschdig« bekannt, die auch im SWR-TV zu sehen sind
  • Thomas Warndorf
  • Foto: Mit einem Hauch von Abschied: Thomas Warndorf verlässt das Narrengericht zu Dreikönig 2019. Er ist einem breiteren Publikum durch seine Auftritte als Kläger bei den Gerichtsverhandlungen am »Schmutzigen Dunschdig« bekannt, die auch im SWR-TV zu sehen sind
  • hochgeladen von Redaktion

Stockach. Paukenschlag bei der »Dreikönigssitzung« des Stockacher Narrengerichts: Thomas Warndorf verlässt das hohe Kollegium. Der Kläger vor Gericht und Archivar habe seine Kündigung eingereicht, erklärte Narrenrichter Jürgen Koterzyna unter dem Punkt »Personalien«. In dieser Saison ist Thomas Warndorf noch aktiv - er wird erst im Rahmen der Dreikönigssitzung 2019 verabschiedet. Am »Schmotzigen Dunschdig«, 8. Februar, wird er die Klageschrift gegen den Beklagten, Landesinnenminister Thomas Strobl, also führen. Doch das ist dann der Abschied von der großen närrischen Bühne: Er sei 72 Jahre alt, da müsse man mit seinen Kräften haushalten, erklärte Thomas Warndorf auf Nachfrage.

Thomas Warndorf ist als Mann des geschliffenen Wortes mit Tiefgang bekannt. Den beweist er auch im Abschied: Er sei seit 18 Jahren Gerichtsnarr, verriet er augenzwinkernd, und das seien 17 Jahre mehr als ursprünglich geplant. Er gehöre nicht zu den Gerichtsnarren, die erst auf Loreto, also dem Stockacher Friedhof, ihren Abschied einreichen. Ab 2019 sei er Alt-Gerichtsnarr und könne auch in dieser Funktion noch viel bewegen und tun. Wenn er gebraucht werde und gefragt werde, stehe er zur Verfügung. Eine Aufgabe des Kläger-Amtes und ein Verbleib als Gerichtsnarr im Kollegium kam für ihn nicht in Frage: »In Raten auszusteigen, ist nicht mein Ding.« Er sei für klare Verhältnisse. Die hat er nun überraschend geschaffen: Als graue Eminenz im Narrengericht zu verbleiben, wolle er nicht. Ein weiterer Grund für sein Aufhören ist nach Angaben von Thomas Warndorf seine Leidenschaft für das Malen. Hier würde immer mehr hinzukommen, und auf diese künstlerische Tätigkeit wolle er künftig einen Schwerpunkt legen.

Laut Statuten muss das Stockacher Narrengericht eine Sollstärke von sieben bis 21 Gerichtsnarren vorweisen. Derzeit bilden 19 stramme Mannen den Kreis des Kollegiums. Eine Neuaufnahme wurde in diesem Jahr nicht vorgenommen, teilte Narrenrichter Koterzyna auf der »Dreikönigssitzung« mit. Lediglich bei der Ämtervergabe ergaben sich Änderungen: Neuer Laufnarrenvater ist Michael Zehnle, der den Stellvertreterposten des Narrenrichters von Michael Kempter übernimmt. Der bisherige Aufgabenbereich von Michael Zehnle als Pritschemeister geht an Helmut Lempp als alt gedienten Gerichtsnarr. Kein Mitglied des Narrengerichts, aber mit einem neuen Amt versehen ist Marcel Reiser, der nun als Chronist das Geschehen rund um die Stockacher Fasnet festhält.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.