60 Jahre Laufnarrenschlag wurden gefeiert und geehrt
Treu zur Narretei

Foto: Ein seltenes Jubiläum feierten engagierte Narren und das Narrengericht: Gustav Bohl, Laufnarrenvater Michael Kempter, Josef Heinzmann, Josef Vollnhals, Hans Martin, Peter Kaufmann, Klaus Schwager, Günther Hins, Marketender-Chefin Petra Meier-Hänert, Orden
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Stockach (wh). 60 Jahre närrische Treue - das muss belohnt werden. Dieser Ansicht ist das Stockacher Narrengericht mit seinem Ordensmeister Hans-Jörg Kaufmann, und es zeichnete daher der Narretei eng verbundene Männer aus, die vor 60 Jahren zu Stockacher Laufnarren geschlagen worden waren. Von den acht Auszuzeichnenden erschienen sieben zur Ehrung, nur Hubert Kunicki hatte sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt.

Zusammen warfen die sieben anwesenden Jubilare aktuell 559 Lebensjahre in die Narrenschale. Am 25. Februar 1954 allerdings, dem »Schmotzigen Dunschdig« in Stockach, als sie zu Laufnarren geschlagen und ins Narrenbuch des Jahres 603 nach Hans Kuony eingetragen wurden, kamen die Jubilare gerade Mal auf 139 Jahre. Heute darf nur zum Laufnarr geschlagen werden, wer männlich und mindestens 18 Jahre alt ist. Damals galt diese Regelung noch nicht, denn vor 60 Jahren war nur Gustav Bohl volljährig gewesen. Die anderen jungen Männer hatten dieses Alter noch nicht erreicht, hatten aber die nötige Reife für den Pritschenschlag. Denn damals wurden die jungen Leute erst mit 21 volljährig, aber ein Narr kennt ja bekanntlich keine Altersgrenzen.

Für 60 Jahre närrische Treue bedankte sich Ordensmeister Hans-Jörg Kaufmann im Namen des hohen, grobgünstigen Narrengerichts mit einer Urkunde, die er Gustav Bohl (87 Jahre), Josef Heizmann (79), Günther Hins (80), Peter Kaufmann (77), Hans Martin (79), Klaus Schwager (77) und Josef Vollnhals (80) überreichte. Und so manches Lächeln huschte über die Lippen der Geehrten, als ihnen die Chefin der Marketenderinnen Petra »Petzy« Meier-Hänert die Urkunde übergab.

Ehren-Säckelmeister Peter Kaufmann, obwohl selbst Geehrter, untermalte die Zeremonie mit den wichtigsten Stockemer Narrenmärschen und Narrenliedern musikalisch. Hierbei erfreute er das Kollegium mit einer teils durchgehenden Textsicherheit über mehrere Strophen hinweg. Gerichtsnarr Roland Drews verzückte mit seinem »Handörgeli« und leitete zum formlosen Ausklang mit Anekdoten und Histörchen über, die manches mal von einem temperamentvollen »Narro« begleitet wurden.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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