Unternehmertreff bei "Mega" mit Verkehrsthemen
Von Stockach aus über 14 Mal um die Erde

Wie waren schnell ins Lager kommen, aber auch schnell dann zu den Kunden, wurde bei den Führungen durch das Lager von "Mega" beim zweiten Stockacher Business-Treff vorgeführt.
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  • Wie waren schnell ins Lager kommen, aber auch schnell dann zu den Kunden, wurde bei den Führungen durch das Lager von "Mega" beim zweiten Stockacher Business-Treff vorgeführt.
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Stockach. Auf eine recht große Resonanz stieß der zweite "Business-Treff" der Wirtschaftsförderung Stockach, der im Unternehmen "Mega", einem der größten Groß- und Detailhändler für die Bereiche Metzgereien, Restaurants, Gastgewerbe, Hotellerie und Bäckereien wie sonstige Lebensmittel-Betrieb überhaupt stattfand. Der Anlass, der hier insgesamt Verkehrsthemen für die Raumschaft bündeln sollte, war dabei natürlich eine gute Gelegenheit für die Geschäftsleitung von Mega, ihr Unternehmen, das weit über die Region hinaus ausstrahlt, den rund 50 Gästen der Veranstaltung vorzustellen.

Denn wirtschaftlich ist der Stockacher Standort von "Mega" ein richtiges Schwergewicht, wie die Betriebsleiter Martin Gökeler und Angelo Schiaffo deutlich machten. Wenn man auch aktuell seit Jahren vor Herausforderungen stehe, angefangen von den Corona-Lockdowns bis hin zu den Preisturbulenzen in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine und nun den Unsicherheiten mit der Rücknahme der Mehrwertsteuer-Senkung für die Gastronomie umgehen müsse, der Trend zu immer weniger handwerklichen Betrieben bei den Metzgereien wie Bäckereien spürbar sei, habe sich der Stockacher Standort so gut entwickelt, dass inzwischen der Platz im Verkaufsbereich knapp werde.
Als man hier im neuen Gewerbegebiet Blumhof als Zusammenschluss der "OMEG"  (Oberbadische Metzgergenossenschaft Stockach) und der Metzgergenossenschaft Tuttlingen in 1999 dann im Jahr 2011 hier den Neubau mit ganzen 7.000 Quadratmetern Einkaufs- und Lagerfläche gebaut habe, hatte man noch das Gefühl eines überdimensionierten Gebäudes, jetzt werde auch der letzte Winkel für das "Vollsortiment" genutzt. So gebe es hier gibt es ja nicht nur die Rohstoffe, Fleisch und Fisch, für das Gewerbe, sondern einfach alles, was diese Unternehmen brauchen, vom Werkzeug bis zum Wein mit insgesamt 50.000 Artikeln in den riesigen Verkaufsräumen und den Kühllagern. Rund 5.000 Kunden habe man gelistet, davon werden derzeit rund 1.800 regelmäßig beliefert mit einer Flotte von 18 LKW und drei Sprintern, die übers Jahr die Erde 14 Mal in 560.000 Kilometern umrunden, was am sehr großen Einzugsbereich des Stockacher Markts liege.

Das Unternehmen Mega habe dadurch natürlich sehr viel mit Verkehr und Logistik zu tun. Nachts wird zum Beispiel Fleisch aus der Zentrale in Stuttgart gebracht, am frühen Morgen starten die ersten Lieferfahrzeuge beladen zu den Kunden, die zum Teil auch in der Schweiz und im westlichen Österreich angesiedelt sind. Um hier logistische Optimal operieren zu können und auch möglichst flexibel reagieren zu können, werden die Fahrten per Telematik erfasst, sodass in der Zentrale immer die Information vorliegt, wo sich die LKWs gerade befinden. Sogar der Spritverbrauch lasse sich damit ermitteln, so Angelo Schiaffo in seiner Vorstellung.
Der CO₂-Abdruck des Unternehmens wäre in vielen Bereichen verbesserungsfähig, zumal aufgrund der Dachform kein Strom selbst gemacht werden könnte, dafür der Energiehunger gerade der Kühlanlage gewaltig ist. Die Frage nach Elektromobilität stelle sich natürlich, aber dazu fehlten einfach die passenden Modelle, zumal man eben nicht mit den Riesenlastern unterwegs sei, sondern mit kleineren Fahrzeugen auch in Altstädte reinmuss. "Zudem wächst der Service-Anspruch der Kunden auch beständig, so sollten die Fahrer inzwischen sogar Regale bestücken", so Schiaffo.
Die regionalen Verkehrsthemen wurden den Gästen mit der Vorstellung des Verkehrsverbunds Hegau-Bodensee, der Nahverkehrsplanung im Landkreis, mit den Projekten des "Runden Tisch Mobilität" wie dem Carsharing-Modell für die Stadt, die in Wahlwies gestartet ist, sowie dem Pendla-Angebot für Mitfahrangebote per App nähergebracht. Wirtschaftsförderin Regine Schlecker stellte zudem die Reaktionen auf eine Umfrage zum ÖPNV vor, denn was dessen Nutzung betrifft, so sei der Anteil mit Ausnahme des Schülerverkehrs hier sehr klein, das Auto immer noch die erste Wahl, vor allem weil die Gewerbegebiete kaum bedient werde. Kämmerer Sebastian Scholze warb indessen für die Kombination ÖPNV/ Zug und Fahrrad über den Bahnhof Stockach oder den Haltepunkt Wahlwies in die Gewerbegebiete, weil die Distanzen gar nicht mal so groß seien. Geprüft werden solle, wie man mehr Busverbindungen in die Gewerbegebiete auch in Kooperation mit den Anliegern bekommen könne.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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