Auch in Volkertshausen wird's viel teurer
Es führt kein Weg vorbei an der Erhöhung der Elternbeiträge

Im September konnte die Einweihung der Erweiterung der Kinderkrippe gefeiert werden. Nicht wegen des Baus, aber aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen muss die Gemeinde nun die Beiträge der Eltern um 8,5 Prozent erhöhen. | Foto: of/Archiv
  • Im September konnte die Einweihung der Erweiterung der Kinderkrippe gefeiert werden. Nicht wegen des Baus, aber aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen muss die Gemeinde nun die Beiträge der Eltern um 8,5 Prozent erhöhen.
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Volkertshausen. Die Gemeinde Volkertshausen muss wie alle anderen Gemeinden ihre Kindergartenbeiträge für die Eltern erhöhen. Was viele Gemeinden schon zum Start des neuen Kindergartenjahres vollzogen haben, soll in der Gemeinde nun zum Jahreswechsel zeitversetzt umgesetzt werden. Angesichts der im Land empfohlenen Erhöhung von 8,5 Prozent für die Beiträge im Kindergarten wie in der Kinderkrippe waren in der Gemeinderatssitzung Vertreter des Elternbeirats und Eltern aufgeschlagen, um ihre Argumente gegen eine Erhöhung vorzutragen.

Mehr Kosten ohne "Mehr" für die Kinder

Der Elternbeirat hatte Bürgermeister Marcus Röwer auch einen Brief geschrieben, mit der Bitte, diese nicht in der empfohlenen Höhe durchzusetzen. Denn die Belastung überschreite einfach Grenzen für die Eltern und trotz mehr gezahltem Geld bekomme man auch nicht mehr für die Kinder. Der Kindergarten in Volkertshausen bietet aktuell nur Regelöffnungszeiten mit der Option auf Verlängerung an. Besonders wurde die Erhöhung der Beiträge für die Kinderkrippe kritisiert, bei der der Monatsbeitrag auf 408 Euro ansteigt, worüber sich eine größere Diskussion ergab. Bürgermeister Marcus Röwer verteidigte Erhöhung: Inflation und Tarifabschlüsse sorgen für gewaltige Mehrkosten, die hole man nicht mal mit der Erhöhung wieder herein.

Gemeinderat Rainer Kenzler bekannte: "Ich würde am liebsten nicht in die Sitzung gehen. Da müssen wir Kröten schlucken. Man hinkt den Kosten hinterher, wenn man jetzt nicht erhöhen würde." Es gebe auf der anderen Seite Bundesländer, die nichts verlangen, obwohl die Empfänger im Finanzausgleich sind. "An dieser Stelle kann ich nicht viel machen", gab er an die Eltern weiter. Die Gemeinde liege mit ihrem Kostendeckungsgrad durch die Elterngebühren weit unter den 20 Prozent, die eigentlich empfohlen seien. Also habe man da auch keine Luft, zumal die finanziellen Aussichten für die Gemeinde für die nächsten Jahre alles andere als rosig seien. Für 2022 aufgrund von Mehreinnahmen und Minderausgaben entstandene Überschüsse würden eigentlich in diesem und im nächsten Jahr durch die erwarteten Fehlbeträge wieder aufgezehrt, erklärte Kämmerin Christine Wikenhauser, die die Bilanz in der Sitzung vorstellte.

Viele Alternativvorschläge

In der folgenden Diskussion gab es einige Anträge, um die Gebühren für die Krippe vielleicht doch unter die 400 Euro zu bekommen. In verschiedenen Vorschlägen wurde von Veronika Mattes und Dr. Thomas Peukert, wie auch von Thomas Hengge zum Beispiel eine Splittung des Beschlusses vorgeschlagen. Ins Feld geführt wurde auch das Beispiel aus Eigeltingen, wo man eine jährliche Erhöhung von fünf Prozent fixiert habe, um eine verlässliche Vorausschau zur Entwicklung zu geben. Auch eine Aufteilung der Gebührenerhöhung auf zwei Phasen wurde ins Feld geführt, wobei Volkertshausen die jetzige Erhöhung schon verspätet zum Jahreswechsel umsetzt. Joachim Binder befand im Vergleich zu den anderen Gemeinden, dass man eigentlich zu den günstigeren Anbietern gehöre. Die Abstimmung über die "kleine" Erhöhung für die Krippe fand am Ende nur drei Befürworter und wurde abgelehnt. Deshalb wird nun die Vorlage aus dem Rathaus mit der Erhöhung um 8,5 Prozent umgesetzt, was nun sicher auch in der auf Donnerstag, 23. November, um 19 Uhr angesetzten Bürgerversammlung in der Alten Kirche ein Thema werden dürfte.
Insgesamt wolle man sich mit dem Thema Kinderbetreuung im nächsten halben Jahr intensiver befassen, kündigte Röwer an.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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