Verleihung durch Ministerpräsident Kretschmann
Bundesverdienstorden für Manfred Sailer am Tag des Ehrenamts

Manfred Sailer mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Verleihung des Verdienstordens im neuen Schloss Stuttgart. | Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg / Uli Regenscheit
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Stuttgart/Engen/ Konstanz. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat 18 Bürgerinnen und Bürgern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht - unter ihnen auch auch unserer Region der ehemalige Engener Bürgermeister Manfred Sailer und Ruth Frenk aus Konstanz.

„Ehrenamtlich Engagierte prägen unser gesellschaftliches Leben, setzen Maßstäbe im Umgang miteinander und sorgen für eine gute soziale Temperatur im Land. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist ein sichtbares Zeichen des Dankes für das ehrenamtliche Engagement, das hohe Verantwortungsbewusstsein und ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl der Geehrten“, so Kretschmann bei der Überreichung am Freitag im Neuen Schloss in Stuttgart. Die Ordensaktion fand anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes statt.

„2015 haben wir die Landesverfassung erweitert und in Artikel 3 c Absatz 1 die Förderung des bürgerschaftlichen Einsatzes ‚für das Gemeinwohl, das kulturelle Leben und den Sport‘ durch den Staat und die Kommunen als Staatsziel aufgenommen“, betonte der Ministerpräsident. „Damit wird deutlich gemacht, dass Engagement für das Gemeinwohl wesentlich zu einer humanen und solidarischen Gesellschaft beiträgt und das demokratische Gemeinwesen festigt.“ Der Wert bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements könne nicht hoch genug geschätzt werden, vor allem, weil es freiwillig und unentgeltlich geschehe.

Die 18 Bürgerinnen und Bürger hätten viel Zeit, Initiative, Kreativität und Tatkraft aufgebracht und damit den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gestärkt und gefördert, so Kretschmann. Sie seien über einen langen Zeitraum hinweg in Vereinen und Verbänden, in Projekten und Initiativen ehrenamtlich aktiv gewesen. Dazu gehöre zum Beispiel Engagement im Sport, in Kirchen, im Sozialen, in der Wirtschaft oder in der Kommunalpolitik. Weitere Bereiche seien der Natur- und Tierschutz oder der Austausch und die Verständigung zwischen Religionen und Nationen. „Sie stehen stellvertretend für die Millionen von Menschen, die sich bei uns im Land ehrenamtlich engagieren. Baden-Württemberg ist das Land des Ehrenamts, in dem sich etwa die Hälfte aller Menschen ab 14 Jahren ehrenamtlich einbringen. Damit liegen wir bundesweit an der Spitze.“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann dankte den Geehrten für ihre Ausdauer, ihren Fleiß und die herausragenden ehrenamtlichen Leistungen.

Kunstprophet, Sozialmotor-Geschichtsvermittler und politisches Scharnier

Manfred Sailer war 29 Jahre lang Bürgermeister in Engen. Seit seinem Ruhestand sind viele soziale und kulturelle Projekte mit seinem Namen verbunden. Er ist maßgeblicher Initiator des rotarischen Netzwerks „b.free“, einem Präventionsprogramm gegen Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen. Dank seines anhaltenden Einsatzes kann hier viel aufgeklärt und unterstützt werden. Im Stiftungsrat der Schweizer Akademie Berlingen, die sich grenzüberschreitend insbesondere an Menschen im dritten Lebensabschnitt richtet, gestaltete Manfred Sailer ein attraktives Programm.
Darüber hinaus stehen Kunst und Kultur im Zentrum seines Schaffens. Manfred Sailer unterstützt seit langem die REGIO-Kunstwege
und ist Vorsitzender des Trägervereins in Salem. Das Projekt steht für das Verbindende der Kunst und schafft einen gemeinsamen Kulturraum über Regionen hinweg. Des Weiteren ist Manfred Sailer Vorsitzender des Stiftungsrats der Südwestdeutschen Kunststiftung, war einer der Initiatoren des Kunstprojekts "Hier, Da und Dort" zur Landesgartenschau in Singen 2000, und ist aktuell  Präsident des Hegau-Geschichtsvereins. "Sailers Einsatz ist ein Gewinn für die Region Bodensee und dient als leuchtendes Beispiel, dass Grenzen auch verbinden können", so die Laudatio am Freitag.

Vermittlerin der Kulturen über Kunst und Gesang

Für Ruth Frenk ist Kunst Auseinandersetzung mit der Geschichte. Als Tochter von zwei Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen führte sie ihr Lebensweg von den Niederlanden über Genf und New York nach Konstanz, wo sie seit knapp 50 Jahren lebt.
Ihr Wirken für den christlich-jüdischen Dialog und die deutsch-israelische Aussöhnung reicht weit über die Grenzen der Stadt Konstanz hinaus. Ruth Frenk setzt sich für die Erinnerungskultur und gegen Antisemitismus ein. Seit Jahrzehnten ist sie als Sängerin, Stimm- und Gesangspädagogin und Referentin zum Thema jüdische Musik bekannt und aktiv. Im Zentrum ihres musikalischen Engagements steht dabei das Liedgut des jüdischen Volkes, insbesondere Vokalmusik aus dem Konzentrationslager Theresienstadt.
Auch als Autorin zweier Bücher setzt Ruth Frenk sich mit jüdisch-israelischen Themen und ihrer eigenen Lebensgeschichte auseinander. Darüber hinaus ist sie seit mehr als dreißig Jahren Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bodensee-Region e. V. sowie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Konstanz e. V. In dieser Funktion hat sie neben dem Gedenken an den Holocaust auch kulturelle, politische und religiöse Themen rund um das jüdische Leben in Deutschland in den Fokus gerückt, etwa durch die „Woche der Brüderlichkeit“, das Gedenken an die Reichspogromnacht auf dem
Konstanzer Friedhof, sowie zahlreiche Gesprächskreise und unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen.

Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg, Pressestelle

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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