Vorübergehende Doppelspitze
Die Stadtwerke Engen bekommen einen neuen Geschäftsführer

Bis sich Peter Sartena (links) am 1. Juli 2024 in den Ruhestand verabschiedet, gibt es bei den Stadtwerken Engen eine Doppelspitze mit Thomas Freund (Mitte). Rechts: Bürgermeister Johannes Moser | Foto: Anja Kurz
  • Bis sich Peter Sartena (links) am 1. Juli 2024 in den Ruhestand verabschiedet, gibt es bei den Stadtwerken Engen eine Doppelspitze mit Thomas Freund (Mitte). Rechts: Bürgermeister Johannes Moser
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Engen. Seit 1. September haben die Stadtwerke Engen eine vorübergehende Doppelspitze: Peter Sartena wird sich bis zu seinem Ruhestand ab dem 1. Juli 2024 die Geschäftsführung mit seinem Nachfolger Thomas Freund teilen. Nachdem am Dienstag der Gemeinderat noch die Möglichkeit hatte, Bedenken zu äußern, wurde die Presse darüber in einem Gespräch am Freitag, 22. September, informiert. Durch den Gemeinderat sei die Entscheidung laut Bürgermeister Johannes Moser "mit großem Wohlwollen bestätigt" worden.

Ein halbes Jahr zu zweit

Bereits im Juni dieses Jahres begann die Suche nach einem Nachfolger. Thomas Freund ist seit acht Jahren technischer Leiter in den Stadtwerken und konnte sich gut vorstellen, diesen Posten zu übernehmen. Er ist 58 Jahre alt, gelernter Elektroingenieur und Betriebswirt. Die Stadtwerke Engen bezeichnet er als ein "gesundes, stabiles Unternehmen", mit dem halben Jahr als Doppel gebe es einen guten Übergang.

Auf Stadtwerke und Versorger insgesamt warte "keine kleine Aufgabe" durch viele aktuelle Themen. Das Stromnetz, die kommunale Wärmeplanung oder die Preisbremsen nannte Thomas Freund als Beispiele. Die Hauptaufgabe der Stadtwerke sei es dabei, die Versorgungssicherheit der Bürger zu gewährleisten.

Erst kürzlich gab es ein Gespräch zwischen der lokalen Stadtwerke und der Politik:

30 Gesetze in einem Jahr - Stadtwerke werden überfordert

Ein Konzept für die Zukunft

Im August stellte sich Freund dem Aufsichtsrat der Stadtwerke vor. Neben seinen Kenntnissen über die Werke wurde er dabei laut Johannes Moser insgesamt als fähig erachtet, sie in einer "interessanten Zeit" weiterzuführen. Das dort vorgestellte Konzept über die Stadtwerke Engen in drei und fünf Jahren sei "sehr überzeugend" gewesen. Es gehe darum, die Rahmenbedingungen aus der Politik mit den Anforderungen der Energiewende zusammenzubringen und für Stadt und Stadtwerke zukunftsfähig zu machen, so Freund.

Innerhalb der nächsten drei Jahre wolle er das Mittelspannungsnetz ausbauen, das die Industrie oder große Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) betrifft. Darüber hinaus müsse man in das Niederspannungsnetz investieren. Der von Solarpaneelen auf Dächern produzierte Strom wird hier eingespeist. Momentan gehe das "in beinahe 100 Prozent der Fälle" nicht, da das Netz nicht belastbar genug sei. "Erste Veränderungen kommen", versicherte Thomas Freund, wenn auch nur vereinzelt.

Das Ziel insgesamt sei es, dass Engen auch weiterhin eigene Stadtwerke habe, um die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas, Telefon und Internet zu sichern.

Dass er bereits länger Gedanken rund um den Ruhestand habe, betonte Peter Sartena. Auch mit seiner Familie habe er darüber gesprochen. Im Dezember 2022 sei dann der Entschluss gefallen, die Rente anzutreten. "Das war schon wohlüberlegt", so Sartena, immerhin werde er 63 Jahre alt. Für den kaufmännischen Bereich, den Sartena bislang mit abdeckte, brauche es nach seinem Ausscheiden Verstärkung. Das Gleiche gelte durch Thomas Freunds Aufrücken in die Geschäftsführung auch im technischen Bereich.

Viele Aufgaben

Zu den Zukunftsaufgaben der Stadtwerke gehört unter anderem der Wandel in der Energieversorgung durch Strom auch bei der Heizung. Für den Ausbau der Stromnetze stehen den Stadtwerken im Kommunalhaushalt in diesem Jahr eine Million Euro zur Verfügung, bis 2026 weitere 6,5 Millionen Euro. Gebremst werde der Ausbau durch lange Lieferzeiten von aktuell über 1,5 Jahren. Diese Zeit müsse man nutzen, um sich gut vorzubereiten.

Weiter betonte Johannes Moser, wie wichtig ländliche Energieversorger für ländliche Regionen sind und wie sehr hier Unterstützung nötig wäre. Da mittelfristige Erträge ausbleiben, gebe es hier keine Investitionen großer Versorger.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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