Krankenhaus Engen baut Geriatrie aus/Investitionsspritze für Medizintechnik bewilligt
Eine Stärkung des Klinikstandorts

Foto: Die Helfer im Alter: Das Geriatrie-Team um Chefarzt Dr. Achim Gowin (r.) pflegt alte Menschen mit Mehrfacherkrankungen. swb-Bild: lkr
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Engen (lkr). Eine lebhafte Diskussion löste in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Antrag für einen finanziellen Zuschuss des »Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz GmbH« aus. Seit 01.01.2012 gehören das »HBH-Klinikum« und damit auch das Krankenhaus Engen zu dem Landkreis übergreifenden Klinikverbund. Von Zuspruch aus der Fraktion der UWV bis hin zu kompletter Ablehnung für die Geldspritze aus den Reihen der CDU waren viele Meinungen vertreten.
Der Geschäftsführer des Verbundes, Peter Fischer, kam mit der Bitte um einen Investitionszuschuss für die Radiologie des Engener Krankenhauses ins Rathaus. Insgesamt benötigt die Institution 130.000 Euro, um Röntgen- und Ultraschallgeräte sowie deren Zubehör zu kaufen. Einen entsprechenden Ansatz hat die Stadt in Höhe von 65.000 Euro mit einem Sperrvermerk in den Haushalt 2013 mit aufgenommen. Das Geld war zwar für das Krankenhaus vorgesehen, der Rat hatte sich allerdings vorbehalten, mit einer Investition abzuwarten, bis das Jahresergebnis der Klinik vorliegt. Bereits in den Vorjahren hatte die Stadt Engen das ortsansässige Krankenhaus bei Anschaffungen mit Zuschüssen in einer Gesamthöhe von 404.000 Euro unterstützt. Allerdings sei das Geld der Stiftung, so betonte Bürgermeister Johannes Moser, vor der Fusion zur Verfügung gestellt worden. Der Verlust-Ausgleich sei auf fünf Jahre verteilt worden. Zudem habe die Stadt sonst immer für technische Ausstattung Zuschüsse gewährt. Heute verfügt das Krankenhaus Engen über 43 Belegbetten. Ein Schwerpunkt des Hauses liegt seit sechs Monaten in der Geriatrie. »Im Gesundheitsverbund wollen wir unsere Kräfte bündeln und in jeder Institution Strukturen schaffen, die medizinisch und wirtschaftlich erfolgreich sind«, sagte Geschäftsführer Fischer. Es gehe auch in Engen darum, das Krankenhaus bedarfsorientiert auszurichten. Darüber hinaus solle durch die Schwerpunktsetzung an den einzelnen Einrichtungen der Wettbewerb untereinander ausgehebelt werden. Engen als Geriatriestandort sei im vergangenen Jahr schon weit voran gebracht worden. Momentan seien in der Altersmedizin im Durchschnitt 19,18 Betten belegt. Und auch die schweren Fälle nehmen in diesem Bereich zu. Chefarzt Dr. Achim Gowin baut seit Oktober 2012 die Geriatrie im ganzen Landkreis aus. In Engen wird er durch den Internisten Michael Probst und Janos Kehl unterstützt.
In Zukunft werden weitere Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte eingestellt. »Die Kollegen hier machen eine schwere und spektakuläre Arbeit. Das Team hat es mir hier leicht gemacht«, so Gowin. In der Engener Altersmedizin werden multi-morbide, also Patienten, die an mehreren schweren Erkrankungen leiden, behandelt. Diese sollen von anfänglicher Bettlägerigkeit soweit fit gemacht werden, dass sie in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können – im besten Fall zu Fuß. In Engen wird zudem die Grundversorgung der Inneren Medizin gewährleistet. Ein ambulantes Operationszentrum bleibt erhalten, genauso wie die Notaufnahme und das »Medizinische Versorgungszentrum« (MVZ). Eine dramatische Entwicklung sieht Geschäftsführer Fischer im niedergelassenen Bereich. Wenn die Arztpraxen schließen, dann erhalte das Krankenhaus einen noch höheren Stellenwert in einer Kommune. Abschließend waren sich die Räte mehrheitlich einig, dass der Investitionszuschuss Symbolcharakter habe und als Signal zur Bestärkung des Klinikstandorts Engen gewertet werden muss.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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