Engen Tischmesse
Innovativ und kreativ die Krise bewältigen

Großes Interesse herrschte am Samstag auf der Engener Tischmesse in der neuen Stadthalle, wo 86 Aussteller aus Engen und dem Hegau einen vielfältigen Branchenmix präsentierten, informierten und Kontakte knüpften. | Foto: swb-Bild: Ute Mucha
  • Großes Interesse herrschte am Samstag auf der Engener Tischmesse in der neuen Stadthalle, wo 86 Aussteller aus Engen und dem Hegau einen vielfältigen Branchenmix präsentierten, informierten und Kontakte knüpften.
  • Foto: swb-Bild: Ute Mucha
  • hochgeladen von Ute Mucha

Engen. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten mit Ukrainekrieg, Corona, Energiekrise, hoher Inflation, Fachkräftemangel und Lieferproblemen sind Kreativität und Ideenreichtum gefragt, um diese Herausforderungen zu bewältigen und Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Wie gut dies zahlreichen Betrieben aus Engen und dem gesamten Hegau gelungen ist, zeigte am Samstag die 12. Engener Tischmesse in der neuen Stadthalle auf, die vom Regionalen Wirtschaftsförderverein Hegau und der Stadt Engen organisiert wurde und als ideale Plattform für Austausch, Information und Vernetzung der regionalen Wirtschaft diente.

Mit 86 Ausstellern war die neue Stadthalle voll besetzt und zeigte einen bunten Branchen-Mix, der von international tätigen Großbetrieben über Handwerksbetriebe, Dienstleister und Institutionen bis hin zu Start-ups und Existenzgründer reichte. „Ich bin beeindruckt“, staunte Dr. Lina Seitzl, SPD-Bundestagsabgeordnete des Landkreises Konstanz und eine der vier GastrednerInnen, „die Halle ist voll und bunt und zeigt die Vielfalt im Hegau auf.“ Sie sieht in einer zeitgemäßen Ausbildung, in einer Weiterbildungsoffensive sowie in der Zuwanderung von Arbeitskräften und der Ausschöpfung des Arbeitsmarktes Möglichkeiten, die drei Metathemen der Zeit – Dekarbonisierung (Wandel zur kohlenstoffarmen Wirtschaftsweise), Digitalisierung und demografischen Wandel – zukunftsfähig zu gestalten.

Als zweite politische Vertreterin attestierte die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Ann-Veruschka Jurisch den Ausstellern unternehmerischen Mut und viel Innovationskraft: „Sie leisten Großartiges und spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, indem Sie Arbeitsplätze schaffen, ausbilden und Steuern zahlen.“ Sie sieht in der Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften ein notwendiges Instrument, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben, denn „sonst bekommen wir den Mangel nicht in den Griff“. Dafür müsse Bürokratie abgebaut werden und „wir müssen für Einwanderer attraktiver werden“, so die Bundestagsabgeordnete.

Auch für den Dritten im Bunde, den CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung, ist die überbordende Bürokratie ein Hemmschuh, besonders für die Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien zur Bewältigung der Energiekrise. Er sieht den Mittelstand, das Handwerk und den Handel als Rückgrat der Wirtschaft, die in diesen Zeiten unterstützt werden müssen. Doch der Blick in die voll besetzte Stadthalle, die wie ein Wimmelbild die Breite und Vielfalt der heimischen Wirtschaft aufzeige, mache ihn optimistisch, dass die Herausforderungen dieser Zeit bewältigt werden können.
Eine eher unsichere Zukunftsperspektive zeigte der Präsident der Handwerkskammer Konstanz, Werner Rottler, auf: „Wie die nächsten Monate verlaufen werden, kann niemand wirklich einschätzen.“ Vor allem müsse man die Versorgungsinfrastruktur wie die Landwirtschaft schützen, doch auch die Baubranche, der Handel und die Gastronomie stehen vor einer ungewissen Entwicklung. Er sieht in der Ausbildung eine wichtige Komponente, um „diese riesige Aufgabe zu bewältigen“. „Wir brauchen motivierte Menschen, die anpacken können“, so seine Forderung.

Für Engens Bürgermeister Johannes Moser zeigten auch die kreativen Präsentationen der Aussteller, dass sie Antworten auf die Fragen der herausfordernden Zeiten gefunden haben. Sie nutzten die Plattform der Tischmesse, um den zahlreichen BesucherInnen ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen, Netzwerke mit anderen Gewerbetreibenden zu knüpfen und ihren Teil der wirtschaftlichen Vielfalt des Hegaus aufzuzeigen. Und darüber staunten selbst die AusstellerInnen: „Hier sieht man, was Engen alles zu bieten hat“, fasste Doris Hasenfratz vom Gardinennähatelier in der Altstadt zusammen. Auch Peter Sartena, Geschäftsführer der Stadtwerke Engen, war überrascht über die große Resonanz von Ausstellern und Besuchern: „Wir waren den ganzen Tag beschäftigt, haben interessante Gespräche geführt und viele Informationen gegeben.“ Dies war ganz im Sinne von Peter Freisleben. Der Wirtschaftsförderer der Stadt Engen und Geschäftsführer des Regionalen Wirtschaftsfördervereins Hegau organisierte die Präsentationsplattform und Kontaktbörse für die regionale Wirtschaft und war mit dieser zwölften Auflage mehr als zufrieden.

Weitere Impressionen der Tischmesse in Engen gibt es in unserer Bildergalerie.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.