Engens Bürgermeister Johannes Moser im Sommerinterview, Teil I
Liebenswert, mit Strahlkraft nach außen

Engen (mu). Wie entwickelt sich die Kommune? Wo liegen die Schwerpunkte der kommunalen Planung und Umsetzung und welche Projekte haben bis Ende des Jahres Priorität? Diese und andere Fragen beantworten die Hegau-Bürgermeister in den Sommer-Interviews. Den Anfang macht Johannes Moser, Bürgermeister in Engen.

WOCHENBLATT: Tourismus ist ein wichtiger Entwicklungszweig im Hegau, wie kann dieser in Engen weiter gefördert werden?
Johannes Moser: Mit 544.000 Übernachtungen und einem daraus resultierenden Bruttoumsatz von mehr als 58 Mllionen Euro pro Jahr (im Durchschnitt gibt jeder Gast 107,30 Euro am Tag aus) ist der Tourismus ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor im Hegau. Ein wichtiger Aspekt der Tourismusförderung in Engen ist die, gemeinsam mit dem Touristik Engen e.V., entwickelte Engener Gästekarte. Die Gästekarte wurde im Jahr 2014 neu konzipiert und bietet den Übernachtungsgästen in Engen 17 Angebote, die kostenfrei oder zu vergünstigten Konditionen genutzt werden können. Besonders beliebt ist bei den Gästen der ermäßigte Eintritt in unser Erlebnisbad. Ein wichtiger Aspekt unseres Tourismus- und Stadtmarketings sind die Stadt- und Erlebnisführungen. Aktuell können die Gäste unter 13 verschiedenen Angeboten wählen. Pro Jahr werden über 100 Führungen mit insgesamt 2.000 bis 2.500 Teilnehmern durchgeführt. Diesen Bereich haben wir in den letzten Jahren inhaltlich und personell weiterentwickelt. Daran wollen wir weiter arbeiten. Zudem bietet uns das neue Hotel »Engener Höh« weitere Chancen für ein touristisches Wachstum.
Darüber hinaus ist die Stadt Engen – gemeinsam mit 13 weiteren Gemeinden – Mitglied im Hegau Tourismus e.V. (www.hegau.de). Eines der wichtigsten Projekte der letzten Jahre war die Entwicklung und Bewerbung des Hegaus als traumhaft schöne Wanderregion. In diesem Zusammenhang wurde vom Hegau Tourismus e.V. die Marke »Hegauer Kegelspiel« entwickelt. Die Stadt Engen hat dieses Projekt aktiv durch die Umsetzung von zwei zertifizierten Premiumwanderwegen unterstützt, die sehr gut frequentiert werden. Aktuell planen wir unsere attraktive Region durch die Ausweisung von entsprechenden Strecken für Mountainbiker interessanter zu machen. Die sanfte Berglandschaft des Hegaus bietet dazu ideale Bedingungen und die Nachfrage nach solchen Angeboten nimmt zu, insbesondere von Nutzern der E-Bikes. Dieses Potential gilt es zu nutzen.

WOCHENBLATT: Welche Rolle spielt die Kultur in der Stadt und wie wird sie gefördert?
Johannes Moser: Die Förderung der Kultur nimmt als wichtiger weicher Standortfaktor traditionell einen hohen Stellenwert ein. Eine Stadt besteht nicht nur aus schönen Mauern, sondern sie sollte den dort lebenden Menschen ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld bieten. Gute Kulturangebote eignen sich dafür in besonderer Weise. Sie machen eine Stadt im inneren liebens- und lebenswert und schaffen nach außen auch eine besondere Strahlkraft. Nicht ohne Grund haben wir deshalb im Vergleich zu unserer Einwohnerzahl ein weit überdurchschnittliches und vielfältiges kulturelles Angebot. Neben den städtischen Einrichtungen wie dem Museum und Galerie St. Wolfgang, der tollen Stadtbücherei und dem wachsenden Veranstaltungsangebot in der neuen Stadthalle, unterstützen wir die Arbeit der Stubengesellschaft und anderer kulturtreibender Vereine/Organisationen mit jährlichen finanziellen Zuschüssen, der kostenlosen Nutzung städtischer Einrichtungen für Proben, Training etc. und vergünstigten Mietkonditionen bei Veranstaltungen. Aus diesem Grund arbeiten das städtische Veranstaltungsmarketing und die örtlichen Kulturtreibenden eng zusammen und verstehen sich als gemeinsame Standortkommunikatoren für unsere Stadt. Insgesamt liegt das jährliche Zuschussbudget im Kulturbereich bei rund 570.000 Euro.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe des WOCHENBLATTs.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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