Bevor die Fördermittel auslaufen:
Minimalsanierung für das Kornhaus

Eine Zeichnung zum geplanten Ausbau des Kornhauses in der Engener Altstadt. Die Planungen wurden von Mattias Distler im Ausschuss für Technisches und Umwelt vorgestellt. | Foto: Zeichnung: Matthias Distler, Stadtbauamt Engen; bearbeitet von Amrit Raj
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  • Eine Zeichnung zum geplanten Ausbau des Kornhauses in der Engener Altstadt. Die Planungen wurden von Mattias Distler im Ausschuss für Technisches und Umwelt vorgestellt.
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Engen. Die Nutzung des Kornhauses, in der Engener Altstadt, ist schon seit Jahren, sogar Jahrzehnten unsicher. Doch werden Investitionen in das aktuelle Sanierungsgebiet "Bahnhofsbereich mit Altstadt" nur bis 2028 gefördert, sodass in der Sitzung des Technischen- und Umweltausschuss am 22. Juni ein guter Kompromiss geschlossen wurde.

Ausbau für variable Nutzung

So habe laut Bürgermeister Johannes Moser das Land Baden-Württemberg deutlich gemacht, dass die Sanierung des Kornhauses grundlegend für die Genehmigung des Gebietes gewesen war. Für eine Nutzung, bevorzugt im öffentlichen Rahmen, wurde dabei eine hohe Fördersumme in Aussicht gestellt. Ein externer Investor wurde bisher nicht gefunden. Sollten allerdings keine Investitionen getätigt werden, könnte sich das auf künftige Sanierungsprogramme auswirken, befürchtete Moser.
Deshalb habe man sich entschlossen, das Kornhaus zunächst so zu sanieren, dass dessen Verwendung, aber auch ein weiterer Ausbau durch einen Investor möglich wäre.

Das Kornhaus steht schon seit über 20 Jahren leer, seither wird ein Investor und eine künftige Nutzung gesucht. | Foto: Ute Mucha
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Seine Planung hierfür stellte Bauamtsleiter Matthias Distler vor. Das Kornhaus habe vier Ebenen, ausgebaut und künftig verwendet werden sollen allerdings vorerst die unteren. Diese könnten so, wie gefordert, öffentlichen genutzt werden, etwa für Märkte, Vorträge, Konzerte oder anderweitige kulturelle Anlässe. Dafür plant Distler hier eine Tribüne einzubauen, die man je nach Bedarf auf- oder wieder abbauen könnte.

Während der Haupteingang über das große Tor des Kornhauses führen soll, sei zudem ein zweiter, behindertengerechter Eingang an der Seite angedacht. Dieser führe dann zu einer Zwischenebene, die ähnlich einer Galerie aufgrund der großzügigen Raumhöhe möglich wäre, so der Bauamtsleiter weiter. Hierüber sollen dann auch die Toiletten separat und ohne den offenen Innenraum nutzbar sein, zum Beispiel für Veranstaltungen in der Altstadt. Da der Stadt Engen nur die 50 Zentimeter um das Kornhaus herum gehören, müsse der zweite Eingang zum Großteil auf Flächen des Landes gebaut werden.

Hälftige Förderung in Aussicht gestellt

Ein Treppenhaus im Inneren soll alle Ebenen zugängig machen, wobei das Dachgeschoss durch den hölzernen Dachstuhl eine Nutzung, egal ob im öffentlichen oder privaten Bereich, schwer mit dem Brandschutz zu vereinbaren sei.

Eine Zeichnung zum geplanten Ausbau des Kornhauses in der Engener Altstadt. Die Planungen wurden von Mattias Distler im Ausschuss für Technisches und Umwelt vorgestellt. | Foto: Zeichnung: Matthias Distler, Stadtbauamt Engen; bearbeitet von Amrit Raj
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Bezüglich der Kosten stellte Matthias Distler einen Betrag von etwa 1,7 Millionen Euro in den Raum, etwa 0,25 Millionen Euro seien "für Unvorhergesehenes" gedacht. Bei der vorgesehenen öffentlichen Nutzung wurde durch das Land eine hohe Förderung von 50 Prozent in Aussicht gestellt, was einen Umfang zwischen 750.000 und einer Million Euro ausmachen könne.
In den Kosten inbegriffen seien auch grundlegende Ausbesserungen an dem Gebäude, da daran seit immerhin 25 Jahren nicht viel gemacht wurde. Ein großer Teil der Investitionen würde zudem für die Beheizung aufgewendet, da vor allem der Toilettenbereich dauerhaft frostfrei sein müsse. Eine Gasheizung sei in diesem Fall möglich und außerdem die wirtschaftlichste Lösung.

Nach diesem Einblick in die bisherigen Planungen betonte Moser, dass diese "Minimallösung" nicht nur maßgeblich sei, um die Zuschüsse zu erhalten. Auch für die generelle Erhaltung des Gebäudes sei dies eine wichtige Basis. Auch nach mehr als 20 Jahren, in denen das Thema "verkopft" worden sei, wolle er einem möglichen Investor ein Gebäude "mit Substanz" weitergeben können.
Gemeinderat Tim Strobel (SPD) bezeichnete den vorgestellten Entwurf als "konsens- und mehrheitsfähig". Eine große Rolle, möglicherweise sogar als Leuchtturmprojekt, sprach er dem Vorhaben bei der Belebung der Altstadt zu.

Einstimmig beschlossen

Die in der Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossene, grundsätzliche Planung wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Denkmalamt besprochen. Auch ob sich das Konzept unter Brandschutzaspekten umsetzen ließe, musste noch geklärt werden. Gespräche unter diesen Gesichtspunkten folgen aber nun auf den Beschluss. Eine Berücksichtigung im Haushaltsplan könne man bis 2025, spätestens jedoch 2026 vorbereiten.

Eine Zeichnung zum geplanten Ausbau des Kornhauses in der Engener Altstadt. Die Planungen wurden von Mattias Distler im Ausschuss für Technisches und Umwelt vorgestellt. | Foto: Zeichnung: Matthias Distler, Stadtbauamt Engen; bearbeitet von Amrit Raj
Das Kornhaus steht schon seit über 20 Jahren leer, seither wird ein Investor und eine künftige Nutzung gesucht. | Foto: Ute Mucha
Autor:

Anja Kurz aus Engen

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