15 Jahre Partnerschaft zwischen Engen und Moneglia
Tiefe Verbundenheit, auch in Krisenzeiten

Als Geschenk für den italienischen Bürgermeister Claudio Magro (rechts) überreichte Frank Harsch (links) eine Lithografie. | Foto: Anja Kurz
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Engen. Vergleichsweise jung ist die Städtepartnerschaft zwischen Moneglia und Engen, wenn man die 1998 und 2000 geschlossenen Partnerschaften mit Pannonhalma und Trilport betrachtet. Dass sich aber auch das Teenie-Jubiläum zu 15 Jahren mit der Gemeinde in Ligurien hervorragend feiern lässt, zeigte sich am vergangenen Wochenende. Besonderes Highlight war der Partnerschaftsabend am Samstag, 16. März, in der Stadthalle.

Salutschuss der Bürgerwehr | Foto: Anja Kurz
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Traditionell machten dabei die Salutschüsse der Engener Bürgerwehr und das Spalier der Trachtendamen den Auftakt. Wegen eines Anschlusstermins durften die Moderatorinnen Josefina Palmieri und Rita Küttner dann auch schon den CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung auf die Bühne bitten. Als Dolmetscherin trat an diesem Abend Daniela Teubert auf, die laut Josefina Palmieri bereits seit 25 Jahren in Moneglia lebt.

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Bildhafter Einblick in die Partnerschaftsfeier

"Europa lebt von der Freundschaft der Bürger", hob Jung hervor und zog einen Vergleich zum Treffen des "Weimarer Dreiecks" zwischen Olaf Scholz (Bundeskanzler), Emmanuel Macron (französischer Präsident) und Donald Tusk (polnischer Ministerpräsident) am Tag zuvor. Hier habe man mit allen vier Partner-Bürgermeistern das "Engener Viereck" versammelt. Angesichts der Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und der Entwicklung Chinas und der USA werde ein geeintes, starkes Europa umso wichtiger. Hierfür setze die Stadt Engen mit Partnern im Osten, Süden und Westen Europas ein Zeichen. Bald nach seiner kurzen Rede machte sich Andreas Jung auf nach Mühlhausen-Ehingen, um dort bei einem Einrad-Turnier den von ihm gestifteten Pokal zu übergeben.

"Wir sind immer noch verliebt in Moneglia"

Nach nur zwei Jahren nach dem ersten Besuch einiger Engener in der Gemeinde an der ligurischen Küste, wurde 2009 die offizielle Partnerschaft geschlossen. Die Liebe zu Moneglia und der schönen Küste hält bis heute an, finden die beiden Moderatorinnen. Das die Monegliesen auch sonst einiges zu bieten haben, zeigte dann das Duo "Felice Romani" mit der Sopranistin Laura Dalfino und Mariangela Marcone am Piano, mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Vincenzo Bellini und mehr.

Frank Harsch bei seiner Rede, daneben Dolmetscherin Daniela Teubert. | Foto: Anja Kurz
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Noch leicht geplättet von der Darbietung der beiden Musikerinnen verdeutlichte Bürgermeister Frank Harsch gleich zu Beginn seiner Ansprache: "Noi non potemo avere perfetta vita senza amici – Wir können kein perfektes Leben ohne Freunde führen." Neben der kommunalen Freundschaft seien durch viele Besuche auch private Freundschaften entstanden. Durch die Partnerschaft und die engen Freundschaften, so zeigte sich Harsch überzeugt, könnten gemeinsam die vielen Unsicherheiten der aktuellen Zeit – von der Flüchtlingskrise bis zum Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen – bewältigt werden.

"Wir alle, die an diese Gemeinschaft glauben, sind das Gegengewicht zu den Europagegnern und -skeptikern", unterstrich Harsch. Ein Wiederaufleben von Vorurteilen und Hass könne man so verhindern. "Eine Freundschaft kann allerdings nie politisch verordnet werden", vielmehr brauche es Menschen, die diese mit Leben füllen. Des Weiteren brauche es Personen, wie die Mitglieder des Arbeitskreises Moneglia, die Verantwortung und Organisation übernehmen. Allen voran nannte Harsch hier Ulrich Scheller, der "zurecht offiziell als Außenminister von Engen" gelte.

Verpflichtet, den Frieden zu bewahren

Auch der Bürgermeister von Moneglia, Claudio Magro, unterstrich die tiefe Freundschaft zwischen einigen BürgerInnen der beiden Städte. In den vergangenen 15 Jahren habe man das Wachsen Engens durch das Wirken von Altbürgermeister Johannes Moser miterlebt. Magro zeigte sich gewiss, dass Frank Harsch dieses Werk weiterführen werde. "Unsere Generation hat die Pflicht, den Frieden zwischen den Nationen zu bewahren", hob der Bürgermeister Moneglias weiter hervor. Die Partnerschaft sieht er dabei als einen gemeinsamen Weg der Solidarität und des Austauschs. Diesen werde man auch in den kommenden Jahren weitergehen, trotz nicht nur finanziell schwieriger Zeiten. Optimistisch stimmte ihn hierbei der große Anteil Jugendlicher unter den Mitreisenden.
Weil 2024 in Moneglia die Bürgermeisterwahl stattfindet, ist noch ungewiss, mit wem das nächste Jubiläum gefeiert wird. Claudio Magro hat sich zur Wahl aufstellen lassen.

Lichtershow des Circus Casanietto | Foto: Anja Kurz
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Nach den Reden der beiden Bürgermeister spielte die Engener Stadtmusik, dirigiert von Heiko Post, die jeweilige Nationalhymne, sowie zuletzt die Europahymne "Ode an die Freude". Den Abschluss des Programms machten der Circus Casanietto und die Übergabe von zahlreichen Geschenken zwischen allen vier Bürgermeistern.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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