Letzter Raum in Gailingen eingeweiht
Jüdisches Museum fast am Ziel

Foto: Zusammen mit dem Vertretern der Umlandgemeinden wurde am Sonntag der letzte Raum im jüdischen Museum in Gailingen eingeweiht. Er ist der jüdischen Geschichte in Randegg, Worblingen und Wangen gewidmet. Mit im Bild Tirzah Bohrer aus Israel, die als Kind bi
  • Foto: Zusammen mit dem Vertretern der Umlandgemeinden wurde am Sonntag der letzte Raum im jüdischen Museum in Gailingen eingeweiht. Er ist der jüdischen Geschichte in Randegg, Worblingen und Wangen gewidmet. Mit im Bild Tirzah Bohrer aus Israel, die als Kind bi
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Gailingen (of). Das jüdische Museum im Bürgerhaus Gailingen ist komplett. Nach einer Feier zum Beginn der hohen jüdischen Feiertage auf dem jüdischen Friedhof konnte am Sonntag im Beisein von Rabbiner Jehuda Bohrer und seiner jüngsten Schwester Tirzah, die einst als Kinder des damaligen Rabbinders in dem Bürgerhaus gewohnt hatte, der letzte Raum des Museums eingeweiht werden. Er ist der jüdischen Geschichte in den Umlandgemeinden Randegg, Worblingen und Wangen gewidmet und zeigt deren Entwicklung bis zum Niedergang anhand von Exponaten und Schautafeln auf. Sogar eine 3d-Animation der Mikwe von Randegg ist dort zu sehen, die im Zuge der Neugestaltung des dortigen Synagogenplatzes in diesem Jahr nicht freigelegt wurde. Man hätte sehr viel mehr Exponate dort Ausstellen können, zumal es sehr viele Schenkungen und Leihgaben gebe, meinte der Vorsitzende des Vereins, Jürgen Stille, doch die Räumlichkeiten im Bürgerhaus Gailingen sind derzeit einfach noch begrenzt und auch das Haus ist schließlich Teil der jüdischen Geschichte Gailingens. Konzipiert hat die Ausstelung Fachmann Herwig Schneider.

„Als wir begannen hatten wir einen großen Berg vor uns“, machte Bürgermeister Heinz Brennenstuhl in einer Begrüßung deutlich. Zu danken sei bei der Schaffung dieses Museums innerhalb von sechs Jahren nicht nur den öffentlichen Geldgebern, vornean die Baden-Württemberg Stiftung, aber auch dem Landkreis, dem Kanton Thurgau, der Stadtgemeinde Diessenhofen, den Nachbargemeinden und privaten Geldgebern wie der Kliniken Schmieder, sondern auch dem „Museumsdirektor“ Joachim Klose, der hier unermüdlich für das Museum tätig gewesen sei. Klose ist für seinen Einsatz inzwischen auch für den „German Jewish History Award“ nominiert, der im November in Berlin verliehen werden soll, kündigte Brennenstuhl an. Brennenstuhl erinnerte an den leider schon verstorbenen Detlef Girres, der sich viele Jahre für dieses Museum eingesetzt hatte.

Rund 230.000 Euro wurden in diesen Jahren in die Ausstellung im Bürgerhaus investiert, gab Jürgen Stille bekannt. Rund 2.300 Besucher habe man im letzten Jahr gezählt. „Das Potenzial an Menschen aus der Region, die diese bemerkenswerte Ausstellung noch nicht gesehen haben , ist noch sehr groß“, meinte Stille. Was die Zukunft des Museums anbetrifft, so suche man dafür einen starken Partner, meinte Heinz Brennenstuhl. Denn der Verein für jüdische Geschichte könne das auf Dauer alleine nicht stemmen. Brennenstuhl schwebt eine ähnliche Lösung vor, wie die beim Dix Haus in Hemmenhofen mit der Galerie der Stadt Stuttgart gefunden wurde. Man habe auch schon erste Gespräche mit der Uni Konstanz dazu geführt.

Das jüdische Museum Gailingen hat werktags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

Mehr dazu auch unter www.jm-gailingen.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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