Gäste aus Pannonhalma in Engen zum 30. Jahrestag des Paneuropäischen Picknick
Dankbarkeit über das erste Loch im eisernen Vorhang

Pannonhalma | Foto: Der Chor "Cantate" aus der Engener Partnerstadt Pannonhalma würdigte die Erinnerung an die Grenzöffnung vor 30 Jahren nmit dem Hymnen von Europa, Deutschland und Ungarn. swb-Bild: of
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Engen. Mit einem symbolischen Picknick, freilich angereichert durch echt ungarisches Kesselgulasch, wurde in Engen am Samstag, an das "Paneuropäische Picknick" vom 19. August 1989 gedacht, das allgemein als das Signal für die Öffnung des Eisernen Vorhangs mit weitreichenden Folgen für den ganzen damaligen Ostblock gewertet wird.

Zur Feier war nicht nur der eben von genau 30 Jahren gegründete Kammer- und Kirchenchor "Cantante" aus der Partnerstadt Pannonhalma gekommen, mit der Engen seit 23 Jahren in einer Partnerschaft der Kommunen wie der Schule verbunden ist, in der Delegation war auch der Stellvertretende Hauptamtsleiter Dr. György Szabo und Pater Pál Lörinc in den Hegau gekommen, um diese Grenzöffnung zu würdigen. Von Hegauer Seite aus würdigten Partnerschaftsbeauftragter Ulrich Scheller, Bürgermeister Johannes Moser und Alt-Landrat Frank Hämmerle ausgiebig die Schritte der Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich. Auch eine Delegation aus Gaienhofen war bei der Feier im Bürgerhaus Anselfingen dabei, die auch eine Partnerstadt in Ungarn haben. Eine Folge der Grenzöffnung war ja auch die Wiedervereinigung beider Deutscher Staaten, wobei Ungarn schon in den Jahren davor eine große Rolle spielte, wie der Blick in die Vergangenheit zeigte.

Schon "Glasnost" war das Signal aus Russland gewesen, Ungarn wurde zum Treffpunkt derer die über den "Antifaschistischen Schutzwall" verwandtschaftlich Verbunden waren, doch die Ostdeutsche Stasi sei freilich präsent gewesen über die Ungarischen Gemeindienste, die nach Ost-Berlin berichteten, so György Szabo in seiner Ansprache. Schon im Februar 1989 habe es Mangels Geld zum Unterhalt den Beschluss gegeben, die 246 Kilometer langen Teil des Eisernen Vorgangs abzubauen was tatsächlich sogar schon im Mai 89 mit der Entfernung des Stacheldrahts begonnen habe, was dann offiziell für die Medien Ende Juni öffentlich vollzogen worden sei. Zum 11. September habe man die Grenze geöffnet, der eiserne Vorhang sei in diesem Abschnitt damit Geschichte gewesen, so György Szabo, der damals selbst 25 Jahre alt war, seinen Wehrdienst in der Armee vor seinem Jurastudium leistete.

Wie Ulrich Scheller würdigte auch Bürgermeister Johannes Moser die Entwicklung der damaligen Zeiten. Moser freute sich besonders, seinen Vorgänger Manfred Sailer begrüßen zu können, der die Partnerschaft mit Pannonhalma mit eingefädelt hatte, die dann 1998 besiegelt werden konnte. Angesichts der Entwicklung der letzten Jahre und der Rolle Ungarns dabei in der Flüchtlingsfrage, gab es von allen Rednern Apelle an das gemeinsame Europa, denn man habe miterleben müssen, wie aus den Hoffnungskämpfern nun "Hoffnungsdämpfer" geworden seien.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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