Holpriger Start der Gastbetriebe unter Hygiene- und Abstandsvorgaben
Das dämpft den Appetit

Wiedereröffnung Gastronomie
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Landkreis Konstanz. Die Bilanz nach einer Woche Wiedereröffnung der Gastronomiebetriebe ist sehr durchwachsen.
Zwar haben die Gäste Verständnis für die Hygiene- und Abstandsregelungen, doch, so der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA, »können drei von vier Betriebe im Land unter den aktuellen Bedingungen nicht wirtschaftlich arbeiten. Das ergab eine Umfrage unter 2.800 Gastronomiebetriebe aus Baden-Württemberg.

»Im Moment ist es sehr schwer, was bleibt ist die Hoffnung auf Besserung«, fasst Andreas Gnädinger vom Hotel-Restaurant »Krone« in Rielasingen seine Situation zusammen. Er hat sich von der Wiedereröffnung nach acht Wochen Corona-Zwangspause mehr erhofft. Die Nachfrage sei gering, es fehlen die Gruppen-Reisende, die noch nicht kommen dürfen und die Gäste aus dem Ausland. »Wir hatten eine Stornierung nach der anderen«, klagt er. Zudem sitze das Geld nicht gerade locker, da zahlreiche Menschen in Kurzarbeit sind oder Sorge um ihren Arbeitsplatz haben, ist Gnädinger überzeugt. Nun hofft der Gastronom des Traditionshauses, dass ab Mitte Juni weitere Lockerungen es auch wieder Schweizer Gästen ermöglichen, der »Krone« einen Besuch abzustatten.
Trotz Corona-Auflagen schaut man im Hegaustern bei Engen optimistisch in die Zukunft. »Es war von allem etwas dabei«, fast Guiseppe Florio zusammen. Das Arbeiten unter diesen Bedingungen sei schwieriger, die Gäste seien noch zurückhaltend und die finanziellen Ängste spürbar.

»Eine Streifen am Horizont« sieht Ramona Lerner, die zusammen mit Daniel Burger Inhaberin des Restaurants Steg 11 in Radolfzell ist. Ihre Bilanz nach den ersten Tagen der Wiederöffnung: »Es ist zwar weniger, aber wir sind froh, wieder offen zu haben - es lohnt sich«. Die Resonanz unter den Gästen auf die Eröffnung unter Corona-Vorgaben sei positiv und verständnisvoll. Sie halten sich an die Vorgaben und sind froh, endlich wieder feines Essen in angenehmer Atmosphäre genießen zu können.
Um die Abstandsvorgaben einzuhalten, hat das Steg 11-Team den Außenbereich mit Terrasse durch die Wiese des Yachtclubs erweitert. Kopfzerbrechen bereiten der Gastronomin aber die Zukunft: »Im Sommer sind wir durch die Lage am See gut besucht, aber im Winter sind wir auf die Familienfeiern, Feste und Hochzeiten angewiesen«. Deshalb hofft sie auf weitere Lockerungen, damit auch wieder Veranstaltungen und Feiern mit mehreren Personen erlaubt werden.

Weniger zufrieden mit dem Start nach der Corona-Pause ist Philipp Gassner vom Hotel Restaurant »Zum Goldenen Ochsen« in Stockach. Zwar strömten die Stammgäste am ersten Tag nach acht Wochen Pause ins Restaurant, doch die aktuellen Bedingungen trübten die Stimmung. »Es ist einfach nicht wie sonst. Wenn unsere Mitarbeiter mit Mundschutz servieren müssen macht das keine Laune«, so der Gastronom. Gassner musste sein Personal komplett nach unten fahren und seine 28 Mitarbeiter teilweise in Kurzarbeit schicken.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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