Einstimmiges »Ja« für die ortsferne Ostumfahrung
Der Weg ist das Ziel

Ostumfahrung Stockach | Foto: Der Gemeinderat hat der innerstädtischen Ostumfahrung über die Ludwigshafener Straße eine klare Absage erteilt. swb-Bild: ver
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Stockach. Der Stockacher Gemeinderat hat sich klar gegen die Idee einer innerörtlichen Verbindungsstraße ausgesprochen. Der Vorschlag der Stadtverwaltung, eine Verkehrsentlastung durch eine Verbindungsstraße mit Kreisverkehr von der Ludwigshafener Straße (B31) zur Dillstraße (L194) am geplanten Neubaugebiet »Kapellenäcker« entlang zu ermöglichen, wurde vom Gremium abgelehnt. Die Ratsmitglieder bevorzugten indes die Planung einer ortsfernen Ostumfahrung. Hierfür müsse der Dialog mit der Gemeinde Airach gesucht werden.

»Es wäre momentan obsolet, eine solche Verbindungsstraße zu planen«, sagte Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler). Die Fraktion stellte den Antrag, diese Planung abzusetzen und eine Ostumfahrung fernab der Stadt in den Fokus zu setzen. Das Neubaugebiet könne auch von der Ludwigshafener Straße erschlossen werden. »Wir glauben, dass es auch von der Finanzierung des Staates her wesentlich opportuner ist, als ein Zuschuss zu beantragen, der uns daran hindert, im Anschluss die Ostumfahrung auch finanziert zu bekommen«.

Gemeinsame Betrachtung der Ost- und Westumfahrung

Thomas Warndorf (SPD) schloss sich diesem Vorschlag an. »Die strategische Entscheidung lautet erstmal ortsfern zu denken und dann zu planen. Ich denke, dass wir gemeinsam mit der Airacher Bevölkerung einen sinnvollen Weg finden können«. An Beispielen wie Ostrach und Pfullendorf könne man sehen, dass solche Umfahrungen gut gelingen können. »Wir sollten die künftige Westumfahrung und deren Entwicklung mit der Ostumfahrung abstimmen und nicht getrennt betrachten.«

Karl-Hermann Rist (Grüne) brachte zur Entlastung des Wohngebietes die Idee einer Brücke ein, die zum Contraves-Kreisel führen könnte. Wichtig sei der Fraktion auch eine Realisierung von getrennten Fuß- und Radwegen. Bürgermeister Rainer Stolz wies darauf hin, dass es sich zunächst um eine Richtungsentscheidung handle und nicht um eine Verkehrsplanung. »Eine Brücke über den Entlesee kann ich mir auch nicht vorstellen«, so der Rathauschef.

Stadtrat Martin Bosch (CDU) plädierte für die stadtnahe Umfahrung. »Die weitgehende Ostumfahrung muss auf jeden Fall kommen«. Wolfgang Reuther erklärte im Anschluss, dass die CDU-Fraktion offensichtlich nicht zu einer ganz geschlossenen Haltung zu dem Thema gefunden hat. »Wir sprechen hier über eine innerörtliche Verbindungsstraße, die in ihrer Entlastungsfunktion des innerstädtischen Verkehrs zumindest einer ortsnahen Variante der Ostumfahrung sehr nahe kommt. Falls wir heute diese Sache verwerfen, müssen wir eine deutliche Aussage zugunsten einer ortsfernen Umfahrung treffen«, so seine Forderung, »denn dann beerdigen wir per se eine ortsnahe Ostumfahrung und müssen uns für das andere konkret aussprechen«.

»Wenn wir in der Innenstadt in Zukunft eine Veränderung des Modal Split erreichen wollen, dann müssen wir die vorhandenen Verkehre auf Außenbereiche verlagern«, machte auch Stolz deutlich. Er brauche vom Gremium eine klare Entscheidung, in welche Richtung es gehen solle. Daher formulierte das Gemeindeoberhaupt den Beschlussantrag um: Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, die Planung für die ortsferne Ostumfahrung im Rahmen eines gesamten Verkehrskonzeptes einzuleiten. Dazu gab es vom Gremium ein einstimmiges »Ja«. Damit ist nun geklärt, in welche Richtung das Problem gelöst werden soll, aber noch nicht wie genau. »Wow«, war alles, was der Bürgermeister zu dieser Entscheidung noch sagen konnte.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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