Eindringliche Gedenkfeier beim jüdischen Museum Gailingen
Gegen das Vergessen

Gedenktag jüdisches Museum Gailingen | Foto: Zur Gedenkfeier beim jüdischen Museum in Gailingen kamen mehr als 100 Besucher, darunter (von links) die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, Dr. Carmen Schneider (Historikerin Universität Bern), der erste Vorsitzende des Vereins für jüdische Geschichte
  • Gedenktag jüdisches Museum Gailingen
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Gailingen. Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte: Am 27. Januar 1945 erreichte die sowjetische rote Armee das NS Vernichtungslager Auschwitz Birkenau und fand Unfassbares vor. Auch rund 7.000 Überlebende, die dem Horror der deutschen Vernichtungsmaschinerie knapp entkommen konnten.

Bis heute steht Ausschwitz als Synonym für den Holocaust und das Böse schlechthin. Die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager, sowie das Ende des zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 jähren sich in diesem Jahr zum 75. Mal.
Im Rahmen einer bundesweiten Initiative zum Gedenken an das Grauen organisierte das jüdische Museum Gailingen beim Bürgerhaus eine Gedenkfeier. Schüler- junge Erwachsene, sowie Mitglieder von den Jugendorganisationen großer Parteien verlasen die Namen der lokalen NS-Opfer.
Der erste Vorsitzende des Vereins für jüdische Geschichte Bürgermeister a.D. Heinz Brennenstuhl begrüßte die Besucher, die Jugendlichen, sowie zahlreiche Vertreter der kommunalen Politik. Brennenstuhl betonte eindringlich: »Zum heutigen Gedenktag haben wir einen direkten Bezug. In Auschwitz wurden viele Menschen aus unserer Gemeinde umgebracht. Wir kämpfen gegen das Vergessen. Wir wollen an das schreckliche Geschehen erinnern. Wir wollen den Menschen ihre Namen und damit ein Stück ihrer Würde zurückgeben. Wir wollen uns zu den Grund- und Menschenrechten bekennen«.

Zur Gedenkfeier kamen mehr als 100 Gedenkende, darunter Bürgermeister Dr. Michael Auer, Singens OB Bernd Häusler, der Gottmadinger Bürgermeister Dr. Michael Klinger, die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, die Historikerin der Universität Bern, Dr. Carmen Schneider, Dr. Alain Gut, Heike Schmieder Wasmuth sowie Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche. Die Namen der Gailinger NS-Opfer verlasen Schüler der Hochrheinschule und der Internatsschule. Amelie Fleischmann verlas die Namen der Randegger NS-Opfer. Das ehemalige jüdische Schul- und Gemeindehaus (Bürgerhaus Gailingen), sowie zwei Stelen am Synagogenplatz wurden zur Gedenkfeier farbig beleuchtet. Und die Besucher entzündeten Kerzen in Gedenken an die Opfer und arrangierten sie in Form eines Davidsterns auf dem Platz, wo einst in Gailingen die Synagoge stand.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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